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Goethe dazu (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Freitag, 02.04.2010, 09:26 (vor 5132 Tagen) @ BBouvier (4994 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Freitag, 02.04.2010, 09:40

Hallo!

Zwei Erlebnisse Goethes, eines mit Translokation, das andere mit Bilokation (oder etwas ähnlichem) eines schlafenden Gastes in einem Bericht:

"Goethe hatte viele Jahre nach der Schlacht von Jena zu hören bekommen, daß es auf dem Felde spuke. Er begab sich dahin mit dem Geheimrat K. Dort ging wirklich einer von Napoleons Grenadieren und stand Posten. Nach verschiedentlichem Anrufen und dergleichen, das unbeantwortet blieb, gab G. einen Pistolenschuß ab, und das Bild verschwand. Sie stellten eine Untersuchung an, aber es waren keine Fußspuren im Sande zu sehen. Und es war also eine Erscheinung (ein Gespenst), die beide gesehen hatten! Ein andermal ging Goethe mit demselben Geheimrat K. vor der Stadt spazieren. Plötzlich blieb G. erstaunt stehen.
Er (aber nicht der Geheimrat) hatte einen Friedrich Wolf gehen kommen, in Goethes Schlaf rock und Pantoffeln, und kurz darauf verschwinden sehen. Goethe sprach die Meinung aus, daß es eine Vision gewesen sei, die bedeute, daß Wolf gestorben sei. Wieder zu Hause in seiner Wohnung, fand Goethe den Freund Wolf am Schreibtisch sitzen und schlafen. Er war nämlich zu Besuch gekommen und von einem Platzregen so durchnäßt worden, daß er Goethes Schlafrock und Pantoffeln leihen mußte. Darauf war er eingeschlafen und hatte dabei geträumt, daß er Goethe und den Geheimrat präzise an der Stelle des Weges getroffen habe, an der G. ihn gesehen hatte; und er hatte wortgetreu Goethes Ausruf der Bestürzung gehört. Das alles und viel mehr ist zu lesen in „Goethe und der Okkultismus" von Max Seiling (Lpzg., O. Mutze, Mk l ,20)."

Von: http://wilde.odysseetheater.com/strindberg/blaubuch/blaubuch_goethes_okkultismus.htm

Interessant ist auch diese Begebenheit, als er zu Pferde sich selbst entgegenritt. Das Erlebnis fand wohl am 7. August 1771 statt. Er stellt leider nicht klar, ob er eine Wachvision hatte oder eine Halluzination. Offenbar hat er sich auf dem Rückritt nicht selbst gesehen.

Quellen: http://projekte.gymnasium-borghorst.de/jowoshomepage/willkomm.htm
Johann Wolfgang von Goethe, Aus meinem Leben, Dichtung und Wahrheit, 3. Teil, 11. Buch

"Ich konnte doch nicht unterlassen, Friederiken noch einmal zu sehen. Es waren peinliche Tage, deren Erinnerung mir nicht geblieben ist. Als ich ihr die Hand noch vom Pferde reichte, standen ihr die Tränen in den Augen, und ihr war sehr übel zumute. Nun ritt ich auf dem Fußpfade gegen Drusenheim, und da überfiel mich eine der sonderbarsten Ahnungen. Ich sah nämlich, nicht mit den Augen des Leibes sondern des Geistes, mich mir selbst denselben Weg zu Pferde wieder entgegenkommen, und zwar in einem Kleide, wie ich es nie getragen: es war hechtgrau mit etwas Gold. Sobald ich mich aus diesem Traum aufschüttelte, war die Gestalt ganz hinweg. Sonderbar ist es jedoch, dass ich nach acht Jahren in dem Kleide, das mir geträumt hatte, und das ich nicht aus Wahl, sondern aus Zufall gerade trug, mich auf demselben Wege fand, um Friederiken noch einmal zu besuchen. Es mag sich übrigens mit diesen Dingen wie es will verhalten, das wunderliche Trugbild gab mir in jenen Augenblicken des Scheidens einige Beruhigung. Der Schmerz, das herrliche Elsass mit allem, was ich darin erworben, auf immer zu verlassen, war gemildert, und ich fand mich, dem Taumel des Lebewohls endlich entflohn, auf einer friedlichen und erheiternden Reise so ziemlich wieder."

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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