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Joe Brandt: stilistische Fehler (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Montag, 01.02.2010, 00:10 (vor 5213 Tagen) @ BBouvier (11207 Aufrufe)

Hallo!

"Brandt" hat das zeitliche Umfeld der Präsidentschaft Johnsons
und wenigstens und ganz offensichtlich massiv
zu dem Zeitpunkt der Veröffenlichung von eben damals "Zusätze"
ex eventu.
Wenn es sich nicht völlig um eine Fälschung handelt.
Wovon man durchaus ausgehen kann.

Folgendes habe ich noch auf Lager (Teile aus der Quellensammlung zu meinem Buch zusammenkopiert).

Die Informationen stammen von Michael McClellan. Der hat auf Prophecies.us (http://prophecies.us/yabb/YaBB.pl?num=1208415318) etwas zur Sprache Joe Brandts geschrieben.

Man bedenke: Der Artikel soll dem Herausgeber von Joe Brandt gegeben worden sein: "as he wrote it in 1937, in boyish handwriting."

Englisch:
„Then slowly, like the silver screen of the "talkies", but with color and smell and sound, I seemed to find myself in Los Angeles“

Deutsch:
„Dann langsam wie Schwarzweiß-Stummfilme aber mit Farbe und Ton. Ich schien mich in Los Angeles zu befinden“

„Talkies“ war eine Bezeichnung für die ersten Tonfilme, die 1937 schon aus der Mode war und allenfalls noch von älteren Personen benutzt wurde, zu denen Brandt jedoch nicht zu zählen ist. Das Wort fiel um 1931 aus der Mode. 1937 waren bereits Tausende Tonfilme und Serien produziert und das Medium auch Heranwachsenden geläufig, so daß die Verwendung diese speziellen Begriffes anachronistisch wirkt.
Brandt schreibt „colour“ statt der amerikanischen Schreibweise „color“, was für einen Jugendlichen aus Kalifornien untypisch ist. Allenfalls in der englischen Kolonie Kanada wäre es verständlich, die sich jedoch von Kalifornien weit entfernt befindet. Darüber hinaus wird im englischen Text das Wort „tomorrow“ in der heutigen Schreibweise geschrieben. Im Jahre 1937 wurde es jedoch stets mit Bindestrich geschrieben: „to-morrow“.
Im Originaltext finden sich viele „Echolalien“, was die Wiederholung von Wörtern zur Steigerung der Dramatik meint. Zum Beispiel:

Englisch:
„There was that sound again. that lack of stillness. Stillness, stillness, stillness.”

Deutsch:
„Ich bemerkte, da war eine Ruhe, eine Art von Stille, als ob man Stille hören könnte.“

Englisch:
"The buildings were holding, better than you could believe. They were holding. They were holding ... Everything else breaking around them, and they were holding, holding. I was up over them -- looking down. I started to root for them. Hold that line, I said. Hold that line. Hold that line."

Deutsch:
„Die Gebäude hielten besser als man es glauben würde, sie blieben stehen. Die Menschen, die die Gebäude sahen, versuchten, sich an ihnen festzuhalten oder in sie hineinzukommen. Es war phantastisch, so als ob ein Gebäude einen eigenen Willen hatte. Alles andere um sie herum brach, aber sie hielten, hielten. Ich war über ihnen und schaute hinunter. Ich fing an, sie anzufeuern und sagte: ‚Haltet fest, haltet fest.’“

Amerikanische Autoren benutzten dieses Stilmittel seit den Fünfzigern und frühen Sechzigern. Es wurde schließlich von Drehbuchautoren in Filmdialogen verwendet und bis in die Siebziger Jahre hinein auch in Comicbüchern und illustrierten Science-Fiction-Magazinen. Darüber hinaus machten es sich viele unerfahrene Autoren als einfaches Mittel zur Steigerung der Dramatik zunutze. Die Verwendung in einem Traumbericht wirkt ebenso deplaziert wie das Vorkommen in einem Text, der angeblich von 1937 stammt. Es eher auf eine Entstehung in den Sechzigern hin.
Es gibt darüber hinaus auch Inhaltliches, was auf die Sechziger Jahre hinweist:

„Ich sah eine Zeitung an der Ecke mit einem Bild des Präsidenten. Es war nicht Roosevelt, er war größer, gewichtiger, hatte große Ohren. Wenn es nicht 1937 war, dann fragte ich mich, welches Jahr es war. Ich schaute auf die Schlagzeile, aber ich konnte es nicht erkennen, es sah aus wie 1969.“

Hierbei handelt es sich zweifelsohne um den damaligen Präsidenten Lyndon B. Johnson, der zugleich ein Riese war und große Ohren hatte.

[image]

„Ich fragte mich, wie die Menschen im Osten es erfahren würden, dann sah ich Hand-Funk-Betreiber (Mobiltelefon). Ich sah sie an den merkwürdigsten Stellen, so als ob ich direkt bei ihnen war.“

In den deutschen Übersetzungen, die im Internet kursieren, ist stets von „Hand-Funk-Betreibern“ die Rede, also Mobiltelefonen. Das ist jedoch ein Übersetzungsfehler. Im Original steht einfach „ham-radio-operators“, nicht „hand-radio-operators“. Die Stelle ist kein Hinweis, daß es sich um unsere Zeit handelt. Im Gegenteil: Der Autor wußte nicht, daß es jemals Mobiltelefone geben würde und schrieb statt dessen von Amateurfunkern. Über einen der vermeintlichen Telefonierer schrieb er:

„Ich konnte ihn sehen, er war landeinwärts, aber die Wasser waren hereingekommen, seine Hand klammerte sich am Tisch fest. Er stand auf […]“

Hier wird deutlich, daß es sich eben nicht um einen Handybesitzer handelt, weil der Mann wie ein Amateurfunker am Tisch sitzt.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


Gesamter Strang: