Re: Aphorismus statt Disput

Geschrieben von Theodor am 25. Januar 2006 19:03:40:

Als Antwort auf: Anekdoten, keine Argumente geschrieben von Micha aus dem Süden am 24. Januar 2006 19:22:16:

Hallo Micha,

"Mit Worten läßt sich trefflich streiten, mit Worten ein System bereiten." (Faust, I. Teil).
So wie es keinen Gottesbeweis gibt, so gibt es auch hier keinen finalen Beweis. Letztendlich handelt es sich also (noch?) um eine Glaubenssache (Indizienkette). Die Frage ist, gänge es der Welt besser, wenn wir alle daran glauben würden, oder müssen wir alle "daran glauben", weil wir nicht an einen okkulten Hintergrund der Brüder des Schattens glauben können?
Kann jemand ausschließen, daß die Meister der Massensuggestion Handlanger geistiger Kräfte sind, die weit über den menschlichen Zwistigkeiten stehen, und in anderen Zeitmaßstäben existieren?
Sind die vordergründigen Unstimmigkeiten nicht Teil eines hintergründigen Plans? "Daher kommt es auch, daß gewisse okkulte Strömungen, welche sich diese oder jene Aufgabe setzen, sich zuweilen ganz entgegengesetzte Aufgaben setzen. Diese entgegengesetzte Aufgaben wirken so, daß gewissermaßen alle Spuren verwischt werden." (Rudolf Steiner, GA 173, S. 60)
Alles nur Utopie?

Grüsse vom Theodor

>Hi Suchender,
>schön, dass Du im Gespräch bleibst!
>Din Argumentationsstil bleibt dabei, dass Du Anekdoten gegen Argumente einwirfst.
>Zitate sind keine Argumente. Wie gesagt, ich denke lieber selber, satt mich von Zitaten beeindrucken zu lassen. Die Annahme funktionierender Großverschwörungen ist unvernünftig, weil sie wegen des "menschlichen Faktors" und wegen des verschwörerischen Charakters der Verschwörer sich selbst zerstören würden:
>In einer längerfristigen, auf komplexe Ziele und Strateigien gegründeten Großverschwörung gibt es früher oder später Leute, die sich schlecht behandelt fühlen, ungerecht zurückgesetzt ... oder einen Vorteil gegen andere nutzen könnten. Die entsprechenden Effekte führen zu Krach, Gegenverschwörungen und irgendwann fliegt was auf oder kracht das Ganze zusammen.
>Es gibt keine Verschwörer, die sich langfristig für ein "höheres böses Ziel" engagieren und dabei selbst zuverlässig "auf Linie" bleiben.
>Aber bitte - wem der Glaube an Großverschwörungen dabei hilft, ein glücklicher, liebevoller und hilfreicher Mensch zu werden, der darf ja mit dieser Hypothese glücklich werden. Wer bin ich, dass ich das Recht hätte, ihm dies zu verweigern!
>In diesem Sinne und von Herzen - gute Zeit!
>Micha


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