Re: Ja gab es ihn den nun oder nicht?

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Geschrieben von Templar am 07. September 2001 10:12:58:

Als Antwort auf: Re: Eine (nicht unbedingt) verrückte Idee geschrieben von Elias am 06. September 2001 17:33:29:

Guten Morgen Elias

Dass die Evangelien in ihrer doch sehr willkürlich zusammengestellten, umgeschriebenen, interpretierender Form gewiss keine Biographien darstellen, darin gehe ich mit dir einig. Meiner Meinung nach taugen sie auch nur begrenzt als Weg der Erkenntnis. Dennoch ändert das nichts daran, dass es die Person, den Menschen Jesus gegeben hat. Die neuesten Forschungsergebnisse bezüglich des apokryphen Thomas-Evangelium sprechen da eine deutliche Sprache. Hast du in dem Zusammenhang am Mittwoch vor einer Woche den wirklich sehr gute gemachten Doku "Das Thomas-Evangelium" auf ORF gesehen? Falls nicht, dann halte die nächsten Wochen nach einer Wiederholung der Sendung auf 3Sat Ausschau, seit langem wieder einmal wirklich eine erhellende, deutliche, undogmatische Dokumentation, in der selbst eingeschworene und vatikantreue Theologen zugeben mussten, dass sie bei der Arbeit am Thomas-Evangelium arg ins Schleudern gekommen sind, mit dem was ihnen sonst so beigebracht wurde.

Im Thomas-Evangelium selber wird Jesus übrigens keineswegs als Gott bezeichnet, Vergöttert oder sonst wie übertrieben verehrt. Vielmehr ist er dass, was er schon immer war....ein Vorbild und Lehrer.

Die Essener haben Jesus nie vergöttlicht sondern ihn immer als grossen Lehrer und Vorbild angesehen. Warum sollten sie ihn auch vergöttlichen, ihnen war noch deutlich klar, dass wir alle göttlich sind und dass bei entsprechend ernsthafter Schulung und Hingabe jeder Mensch den "Status" von Jesus erreichen kann, das ist eine Frage des Herzens und nicht der Ausbildung, Volkszugehörigkeit oder Heiligkeit. Der metaphysische "Job" von Jesus bestand darin, die Menschen von der starren und sinnentleerten Sklaverei der Regeln und Gebote zu befreien und sie zur Eigenverantwortung und ihrer eigenen Göttlichkeit hinzuführen. Mit dem Bild von Jesus als Solarlogos, bzw. dem Begriff des Christusbewusstseins, ist der Punkt gemeint, dass man nicht aus dem Solarplexuschakra (Egozentriertheit, Angst, Aggression) aus agiert, sondern aus dem Herzchakra (Mit-Gefühl, All-Liebe, Mitmenschlichkeit). Die Essener (genauso wie die Templer dann wieder viel später) wussten von ihrer Heilertätigkeit genau über die Bedeutung der Chakren, der Energetik, der Meridiane im Körper Bescheid.....und wieder hatten sie keinen Grund Jesus als irgendetwas Besonderes anzusehen, der einzige Unterschied zu anderen Erweckten dieser Glaubensgemeinschaft war die Tatsache, dass Jesus tatkräftig daran ging den erstarrten Glauben der Juden aufzubrechen und ihn dann auch noch allen Ungläugibigen gegenüber zu öffnen. Ein Verhalten was ihm auch innerhalb der gar nicht so homogenen Essenerglaubensgemeinschaft arge Kritik und Widerstand einbrachte.

Dennoch reiht sich Jesus nahtlos in die Reihe von Gottesinkarnationen ein (Buddha, Lao-tse, Appollonius, Chaitanya, Mohamed, White Eagle.....), die von Zeit zu Zeit in verschiedenen Kulturkreisen erscheinen und der Menschheit dabei behilflich sind, sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen. Und auch alle diese Inkarnationen waren mal Kinder und Jugendliche, haben gelernt, haben Fehler gemacht und haben manchmal erst im letzten Lebensdrittel zu ihrer "Berufung" gefunden und wurden so zum Vorbild für andere Menschen. Das alles tut ihrer Götttlichkeit in keinem Masse Abbruch, höchstens unserer eigenen, wenn wir uns als getrennt betrachten, wenn wir meinen aufsehen zu müssen, wenn wir davon überzeugt sind "nicht gut (genug) zu sein".

Liebe Grüsse

Templar


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