Re: Über den Gral
Geschrieben von Elias am 07. September 2001 14:43:23:
Als Antwort auf: Re: Über den Gral geschrieben von Templar am 07. September 2001 12:44:04:
Hallo Templar!
> Mit dem "Weg zum Heiligen Gral" bezeichneten die Katharer ihren
> Einweihungsweg, was nichts anderes Bedeutete als den Weg zu sich selber.Interessant! Wußte ich nicht! Mit den Templern habe ich mich nun nicht so intensiv beschäftigt. Ich gehe quasi als Seiteneinsteiger in das Thema rein. Ihre Inhalte und Rituale kenne ich nicht, nur so ein paar historische Grundpfeiler und die These mit den daraus entstandenen Freimaurern. Gibt es irgendwo seriöse Information über diesen Einweihungsweg? Meist stolpert man leider beim Thema "seriöse Quellen" über die simple Erkenntnis, daß es zum Wesen der Geheimlehren gehörte, daß sie geheim waren. Diejenigen, die eingeweiht waren, die erzählten nix. Und die, die sich wichtig machten und was erzählten, die wußten nix. Ich bin ja über den Weg der Symbole zu dieser Erkenntnis gekommen. Es würde mich interessieren, ob man da auch irgendwie "historisch" anhand von Quellen hinkommt. Sowas wäre quasi die historische Bestätigung für meine Symbol-Interpretationen. Die Symbolinterpretation ist leider nicht so präzise wie eine saubere Übersetzung, sondern läßt gewisse Spielräume und deshalb sind Gegenproben immer wieder nützlich.
> Deine Analysen bezüglich Wein/Geist und Blut sind wirklich genial, einfach
> deshalb weil du dir diese Erkenntnis selber erarbeitet hast.Die biblischen Evangelisten haben mir dabei etwas geholfen.
> Mir ist diese Erkenntnis, die sich tatsächlich nur sehr schwer vermitteln
> lässt, auch erst im letzten Jahr entgültig gekommen, auch wenn ich zuvor
> schon einiges dazu gewusst habe.Bei mir begann der richtige Schub im Frühjahr dieses Jahres (und es brummt noch immer). Die Zeit vorher betrachte ich aus der heutigen Perspektive wie eine Vorbereitungszeit für die Grundlagen.
> Kennst du zufällig den Film "Excalibur" von John Boorman (1981)?
Ich kenne einige Excaliburverfilmungen, auch wenn ich mich kaum an alle Details erinnern kann, aber ob jetzt diese dabei ist?? keine Ahnung. Mit Excalibur habe ich ursprünglich einen Einstieg in die Symbolsprache geschafft. Das Schwert (=der Verstand), der aus dem Stein (dem Materiellen) gezogen wird. Wer das schafft, wird König. Abstraktionsfähigkeit würde man sicher diese Tugend heute nennen, aber damals gab es diese Begriffe noch nicht. Ab-strahere heißt weg-ziehen. Abstraktion ist die Erkenntnis des übergeordneten, allgemeinen Prinzips vieler konkreter Einzelheiten. So wie in der Schöpfung aus der Einheit die Vielfalt entsteht, so kann man durch das Leben in der Vielfalt unser Welt die Einheit erkennen.
> Gewiss ist es ein unbequemer Weg, heute mehr denn je, da den Menschen der Sinn
> für derlei "Seelenschulung" so ziemlich abhandengekommen ist.Die kollektiv ausgeübten Religionen erzählen einem davon ja auch nichts. Wo sollte denn der moderne Mensch davon erfahren?
> So gesehen hast du auch recht, womit wir uns in meinem Forum befassen, sind
> eigentlich Nebenschauplätze. Eine Art historische Detektivarbeit. Ich habe
> mich lange gefragt, ob ich sowas Ähnliches wie deine Interpretation auch zur > Diskussion stellen soll, habe aber mehrfach schlechte Erfahrungen damit
> gemacht, einfach weil das niemanden interessiert hat.Ich kenne den Effekt, daß es keinen interessiert. Aber sicher bringt es doch nichts, sich aus Kollegialität und dem Bedürfnis nach einer Gruppe mit Nebenschauplätzen zu beschäftigen, weil sich kein ander für den Kern interessiert. Dann läßt man sich nämlich von denen, die stehen bleiben wollen, am eigenen Fortschritt hindern.
> So gesehen sind die ganzen Geschichten, Abhandlungen, Vermutungen zu dem
> Thema nichts anderes als ein riesiger Urwald aus wuchernden Thesen,
> Geschichten, Begründungen, Propaganda, Heilslehren und Verirrungen.Dieser Urwald wird im Märchen von Dornröschen als Dornenhecke bezeichnet und viele haben sich auf der Suche nach dem, was in der Dornenhecke ist, schon in den Dornen verheddert.(Es gibt einige sehr interessanter Märchen)
> Und doch beweist die seit Jahrhunderten anhaltende Aktualität des Themas,
> dass (zum Glück) viel mehr Menschen unterbewusst oder sehr bewusst auf dem
> Weg zum Heiligen Gral sind....eine Suche die nie ein Ende haben wird.Der Weg wird daher nie ein Ende haben, denn sobald man den Gral entdeckt hat, wird man erkennen, daß sie permanente Suche und die damit verbundene Bewustseinsentwicklung das Ziel ist.
Wie heißt es so schön in der Eso-Szene: Der Weg ist das Ziel. ;-)))))
- Ein Link zum Thema Dornröschen Elias 07.9.2001 16:01 (2)
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- Re: Über den Gral Templar 07.9.2001 15:49 (1)
- Re: Über den Gral Elias 07.9.2001 17:20 (0)