Re: Über den Gral

[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen ]

Geschrieben von Templar am 07. September 2001 15:49:42:

Als Antwort auf: Re: Über den Gral geschrieben von Elias am 07. September 2001 14:43:23:

Hi Elias

>Interessant! Wußte ich nicht! Mit den Templern habe ich mich nun nicht so intensiv beschäftigt. Ich gehe quasi als Seiteneinsteiger in das Thema rein. Ihre Inhalte und Rituale kenne ich nicht, nur so ein paar historische Grundpfeiler und die These mit den daraus entstandenen Freimaurern. Gibt es irgendwo seriöse Information über diesen Einweihungsweg? Meist stolpert man leider beim Thema "seriöse Quellen" über die simple Erkenntnis, daß es zum Wesen der Geheimlehren gehörte, daß sie geheim waren. Diejenigen, die eingeweiht waren, die erzählten nix. Und die, die sich wichtig machten und was erzählten, die wußten nix. Ich bin ja über den Weg der Symbole zu dieser Erkenntnis gekommen. Es würde mich interessieren, ob man da auch irgendwie "historisch" anhand von Quellen hinkommt. Sowas wäre quasi die historische Bestätigung für meine Symbol-Interpretationen. Die Symbolinterpretation ist leider nicht so präzise wie eine saubere Übersetzung, sondern läßt gewisse Spielräume und deshalb sind Gegenproben immer wieder nützlich.


Bezüglich der Katharer habe ich das aus einer Schrift einer Mysterienschule, leider soviel ich weiss nicht im Handel erhältlich, könnte sie dir aber zusenden, wenn es dich interessiert. Was den generellen Background der Templer (bzw. der ganzen damaligen Zeit) anbelangt, so möchte ich dir "Die Geheimlehre der Tempelritter" empfehlen von Alan Oslo. Den genauen Inhalt der Lehre erfährt man da natürlich auch nicht, doch sind seine Analysen bezüglich der religiösen, philosophischen und weltanschaulichen Entwicklungen die zum Wissen der Templer geführt haben, wirklich gut. Vor allem seine Ausführungen bezüglich des esoterischen Islams (bin da bei meinem Text bezüglich Hizbollah und Hamas mal darauf eingegangen) waren doch sehr erhellend. Allerdings betrübt es mich doch immer wieder zu erkennen, dass die Menschheit vor 1000 Jahren schon mal echt weiter war, was Toleranz, Wahrheitssuche und die gegenseitige Befruchtung der unterschiedlichen Gruppen anbelangt. Wenn ich denke, dass in Toledo oder Damaskus riesige "Think tanks" bestanden, wo Kabbalisten, Ismaeliten, Anhänger Zaratustras oder Manichäer praktisch alle Geisteswissenschaftler der damaligen Zeit zusammengearbeitet haben, dann wird mir echt klar, dass wir dank der röm-kath. Amtskirche locker 800 Jahre in der bewusstseinsmässigen Menschenentwicklung verpasst haben. Aber man kann es auch positiv sehen: Die Templer, die Katharer, die Bogomilen, ihr Wissen und ihre Vernichtung durch den Vatikan, waren gleichzeitig auch so etwas wie der Anfang vom Ende der Macht des Staatskirche. Interessant in dem Zusammenhang, dass nur 50 Jahre nachdem die letzten Templer auf dem Scheiterhaufen geendet haben, die ersten Pestzüge in Europa ihre Opfer forderten...schätzte mal dieser Zusammenhang war schon damals vielen (eingeweihten) Leuten klar.


>Bei mir begann der richtige Schub im Frühjahr dieses Jahres (und es brummt noch immer). Die Zeit vorher betrachte ich aus der heutigen Perspektive wie eine Vorbereitungszeit für die Grundlagen.

Genau das war es wohl auch, denn was nützen dir die hochheiligsten Informationen, wenn du gar noch nicht bereit dazu bist, sie auf- und annehmen zu können? Zudem habe ich bei mir selber festgestellt, dass manche, will mal sagen recht nahrhafte Erkenntnisse, auch erst sacken müssen, bis man weitergehen kann. Mehr als einmal ist es mir passiert, dass ich nach langem rumgrübeln eine Art "Heureka!"-Erlebnis hatte und wenige Tage später fällt mir dann so ganz "zufällig" noch das richtge Buch in die Hände, wo genau diese meine Erkenntnis dann noch im Detail erklärt wird. Manchmal denke ich, dass sich die Geistigen Ebenen ob unseren Verbiegungen eigentlich schief lachen müssten....sofern sie Humor haben, natürlich.

>> Kennst du zufällig den Film "Excalibur" von John Boorman (1981)?
>Ich kenne einige Excaliburverfilmungen, auch wenn ich mich kaum an alle Details erinnern kann, aber ob jetzt diese dabei ist?? keine Ahnung. Mit Excalibur habe ich ursprünglich einen Einstieg in die Symbolsprache geschafft. Das Schwert (=der Verstand), der aus dem Stein (dem Materiellen) gezogen wird. Wer das schafft, wird König. Abstraktionsfähigkeit würde man sicher diese Tugend heute nennen, aber damals gab es diese Begriffe noch nicht. Ab-strahere heißt weg-ziehen. Abstraktion ist die Erkenntnis des übergeordneten, allgemeinen Prinzips vieler konkreter Einzelheiten. So wie in der Schöpfung aus der Einheit die Vielfalt entsteht, so kann man durch das Leben in der Vielfalt unser Welt die Einheit erkennen.

Das Schwert und der Kelch, bzw. Excalibur und der Gral stehen allerdings auch ziemlich simpel für die Polarität zwischen Mann (Schwert) und Frau (Kelch). Auch dargestellt durch die Schwesternschaft von Avalon und der Bruderschaft der Tafelritter. Aber eben, die Geschichten um Artus und die Tafelritter sind (am deutlichsten bei Eschenbach) eben auch getarnte Darstellungen einer Einweihung. Bzw. des Weges eines Menschen vom Adepten zum Eingeweihten.


>> Gewiss ist es ein unbequemer Weg, heute mehr denn je, da den Menschen der Sinn
>> für derlei "Seelenschulung" so ziemlich abhandengekommen ist.
>Die kollektiv ausgeübten Religionen erzählen einem davon ja auch nichts. Wo sollte denn der moderne Mensch davon erfahren?

Da kann ich dir allerdings nur zum Teil Recht geben. Heutzutage, in Zeiten von Internet ist ja nun, theoretisch zumindest, alles Wissen der Welt per Knopfdruck abrufbar. Wer sich ernsthaft auf die Suche macht, wird auch finden, was ihn weiterbringt. Dennoch kann ich im Geiste schon deinen Einwand bezüglich der Unterscheidung zwischen Sinnvollem und Schrott hören. Natürlich ist der Weg durch den Wissens-Urwald ziemlich komplex, um nicht zu sagen schwierig. Es ist leicht sich ablenken zu lassen oder sich von spektakulären und spekulativen Büchern beeindrucken lassen. (Womit man ja nun noch elegant den Bogen wieder zum Ursprungs-Thread J v. Helsing gefunden hat) Das liegt dann aber beim einzelnen Menschen selber. Ob er sich mit wenig zufrieden gibt und nicht nachfragt, oder ob er den Weg geht, den auch du eingeschlagen hast. Nämlich grundsätzlich alles zu hinterfragen, nichts einfach zu glauben, immer auf der Suche nach noch mehr Erkenntnis zu sein, bis es dir wirklich richtig und plausibel erscheint.


>Ich kenne den Effekt, daß es keinen interessiert. Aber sicher bringt es doch nichts, sich aus Kollegialität und dem Bedürfnis nach einer Gruppe mit Nebenschauplätzen zu beschäftigen, weil sich kein ander für den Kern interessiert. Dann läßt man sich nämlich von denen, die stehen bleiben wollen, am eigenen Fortschritt hindern.

Da hast du auch wieder recht. Ich werde mir erlauben, diese Diskussion hier ebenfalls nach drüben zu transferieren......

>Der Weg wird daher nie ein Ende haben, denn sobald man den Gral entdeckt hat, wird man erkennen, daß sie permanente Suche und die damit verbundene Bewustseinsentwicklung das Ziel ist.
>Wie heißt es so schön in der Eso-Szene: Der Weg ist das Ziel. ;-)))))

Schöner hätte ich es auch nicht ausdrücken können.


Ein schönes und erholsames Wochenende wünsche ich dir und deiner Familie Elias

Liebe Grüsse

Templar

PS: Ich muss noch was loswerden: Ich freue mich wirklich, dass wir "uns" wieder gefunden haben, du bist einer der kompetentesten Diskussionspartner, die ich im netz je erlebt habe. Auch wenn ich nicht immer so ganz damit klar gekommen bin.:-))



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