Existenz (eines) Gottes

Geschrieben von Descartes am 01. April 2002 17:32:20:

Bonjour!

Letzthin wurden etliche Beiträge mit der Existenz eines höheren Wesens in Verbindung gebracht. Obwohl dieser Beitrag eher nicht so ganz in dieses Forum passt, stelle ich hier nun trotzdem die Frage, warum es denn eigentlich wirklich ein göttliches Wesen geben soll, wie immer man es nennen mag.

Früher versuchte man, natürliche Phänomene oder das eigene Leben mit der Existenz übergeordneter Wesen zu begründen. Im Laufe der Zeit konnte nun die Wissenschaft immer mehr physikalisch, chemisch oder anderweitig plausibel erklären, auch die Evolution wurde mittlerweile nicht als göttliches Wirken, sondern vielmehr als angewandtes Prinzip des "trial and error" erkannt, wo biologisch nicht so fitte Lebensformen eben wieder anderen, besser angepassten, weichen mußten.

Die Genetik steuert weitere große Bausteine zum Gesamtverständnis des Lebens bei, die "Erschaffung" eines Lebewesens inkl. des Menschen wird in naher Zukunft wissenschaftlich durchaus möglich sein (Ethik spielte in der Wissenschaft sowieso nie eine Rolle - alles, was möglich ist, wird auch irgendwann versucht werden!)

Betrachtet man nun die gewaltigen interstellaren Distanzen, die Vielzahl von Sternen und Galaxien, so ist es doch unsinnig und absolut vermessen zu glauben, ein höheres Wesen (so es denn überhaupt ein solches gibt), hätte Interesse daran, die Bewohner eines Staubkorns wie der Erde zu belohnen, zu bestrafen oder vor irgend etwas vorzuwarnen.

Das alles ist alleiniges Wunschdenken des Menschen selbst, denn die Wirklichkeit ist keineswegs so angenehm zu ertragen. Man verliert Eltern, Angehörige und gute Bekannte durch Krankheiten oder Unfälle - und daß sie einen selbst mehr oder weniger zu bald ins Loch legen werden (vielleicht sogar nach längerer schmerzhafter Krankheit) oder in den Ofen des Krematoriums schieben, ist auch jedem klar.

Religionen schaffen nun dafür perfekte Lösungsmöglichkeiten, die auch vielfach nur allzu gerne angenommen werden: man trifft die bereits Verstorbenen wieder, selbst lebt man in irgendeiner Form auch ewig, kurz und gut: ist man gläubig, kann eigentlich gar nichts passieren, jeder Autounfall hätte dann seinen Sinn, weil von Gott gewollt. Und habe ich das Pech, irgendwo aufzuwachsen, wo ich mich von der Müllhalde ernähren muß, gehts mir dafür nach dem Tode glänzend!

Das ist aber leider absolut unrealistisch!

Wie der Glaube an ein höheres Wesen die Massen, die von Geburt an bis zum Tode in der sprichwörtlichen Scheiße leben müssen (mir tun diese Leute deshalb nicht leid, wir haben einfach das Glück, woanders zu leben - ich habe nicht mal ein schlechtes Gewissen dabei!), faszinieren und aufwiegeln können, sieht man nunmehr täglich weltweit!

Das ist nun aber leider höchst realistisch!

Au revoir!



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