@Johannes: feststehende Prophezeiungen vs. freier Wille

Geschrieben von Templar am 22. Dezember 2004 14:21:51:

Salve Johannes

>Dein Text hat mir gefallen, auch wenn Du ihn oben wieder eingeschränkt hast:

Na lieber ein Weltbild im Fluss, als starre Dogmatik... ;-)) Man sollte doch
immer offen für neue Erkenntnisse bleiben, oder nicht?

>Genau diesen Fluß beschreibst Du ja bei einigen Verschwörungstheoretiker/Proph.-gläubigen. Hm, aber bei denen ist das fehlende Selbstverantwortung, bei den Esoterikern Beweglichkeit?

Nein das war keine Einschränkung, und "Hin und wieder zurück" ist auch nicht als besondere Sozionik für eine bestimmte Art Menschen gedacht, es ist einfach nur eine Beschreibung von Wegen. Wertung ist damit nicht verbunden. Wenn du mich allerdings danach fragst, dann kann ich wenig kritisierungswürdiges daran finden, auf dem Weg zu sein. Die fehlende Selbstverantwortung und Selbstgefälligkeit habe ich -wenn überhaupt- uns allen angekreidet.

Ein jeder bastelt sich ein Weltbild zusammen, ausnahmslos. Manche sind da etwas zugegebenermassen etwas krativer als andere, die einfach schon x-fach Ausgearbeitetes für sich übernehmen, aber ein "Gebastel" ist es ausnahmslos. Gebastel ist in dem Zusammenhang auch gar nichts Negatives, immerhin hat der Mensch Bewusstsein und die Fähigkeit zum wahrnehmen, erfahren, fühlen und lernen mit auf den Weg bekommen.


Das ist ein interessantes Spannungsfeld, denke ich, einerseits die eigene Verantwortung und andererseits sind (meiner Ansicht nach) dennoch die Eckpunkte der Entwicklung bekannt ("festgelegt" würde es nicht so gut treffen).

Sind sie das? Wie wäre es denn, wenn Prophezeiungen viel eher dazu angetan wären, darauf hinzuweisen, dass im Rahmen kollektiver Strömungen apokalyptisches Potential gegeben ist? Was wäre dann Sinn und Zweck von Prophezeiungen? Ein Hinweis auf dieses Potential und damit Verbunden der Aufruf etwas daran zu ändern, womit wir dann wieder bei der Selbstverantwortung eines jeden einzelnen, als Teil des Kollektives Menschheit wären.

Jeder Mensch erzeugt durch jede kleine Entscheidung im Alltag Kräfte. Gleiches zieht sich an und so sammeln sich diese Mikrokräfte und bilden riesige Kraftfelder. Wenn nun ein Mensch eine Nase für diese Kraftfelder hat, dann kann er diese Kraftfelder in intuitiver Resonanz benutzten. Auch Seher können daraus schöpfen und erkennen die destruktiven Strömungen daraus, das ist jedoch keine Schau einer unveränderlichen Zukunft. Es ist auch keine konkrete Schau tatsächlicher potentieller Zukunftsformate, eher ist es ein Übersetzen des Bewusstseins dieser erwähnten Kräfte in Bilder.


Ich vergleiche das mit der Statistik bei einer Wahlumfrage. Wenn Du es richtig anstellst, dann kannst Du die Wahl SEHR genau voraussagen. Trotzdem hat jeder einzelne Wähler die volle Freiheit, was er wirklich wählen wird. Jeder hat die Freiheit, jeder kann sie nutzen, und dennoch wissen die Wahlforscher sehr genau, was geschehen wird.

Tja, ausser man ist den VSA, da waren die Wahlforscher ja echt ganz falsch gewickelt. Wobei... vielleicht auch nicht...


Die Prophs, die wirklich von oben kommen, die sind noch viel genauer als die Prognosen der Wahlforscher, die stimmen wirklich.

Kann man so nicht sagen, dass sie stimmen. Die offensichtlichen Ungereimtheiten und Fehler, das Nicht-Eintreffen einfach achselzuckend hinzunehmen und die Termine ad infinitum nach hinten zu verschieben, ist imho auch keine Lösung. Eine andere Herangehensweise, das wäre wirklich mal ein kreativer Akt.


Und in der Gesamtheit werden sich die Eckpunkte deswegen/trotzdem/dennoch erfüllen - aber es liegt am Einzelnen, was er aus seinem Schicksal macht, in das er eingebunden ist.

Ich halte es da mit Sarah Connor in Terminator 2: No fate! ;-)

Grüsse
Templar


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