Offener Brief an Johannes

Geschrieben von BBouvier am 19. November 2004 12:13:13:

Hallo, Chef!


Bei dem Meinungsaustausch gestern ging es um Grundsätzliches
und ja eigentlich nicht so sehr um „Forum volltüten“.
Wie es den Anschein hatte.
Das zwar auch, jedoch wohl nicht in erster Linie.
Was ich sagen will:

Ich meine, es herrscht Einigkeit darüber,
dass hier ein ganz einmaliger Ort besteht,
an dem (beispielsweise) folgende,
selbst entdeckte oder „gefundene“ Behauptungen/Tatsachen
veröffentlicht und dann auf Wahrheit und Relevanz
analysiert werden können:
(Wir haben zu diesem Zweck in unserem Forum ja scharfsinnige Köpfe und hochgebildete Querdenker.)

-Der Mond scheint seit gestern bläulich
-„Der Mond besteht aus Käse“, so Professor Meier
-Seher Müller schrieb bereits 1888, „nachher“ sei der Mond eckig
-Die Papuas planen, auszuwandern
-Nashörner sterben aus
-Die Papuas glauben, Nashörner seien heilige Tiere,
und dergleichen.

Um ganz etwas anderes handelt es sich jedoch, wenn ein Mitglied der „Neuapokryphen“ (erfunden) uns bekehren will.
Zu seinem Glauben.
Und sein(!) „Licht“ bringen will.

Und zwar deswegen, weil Glaubenssachen
sich nicht falsifizieren lassen!
Und, weil „Glaube“ den innersten Kern des menschlichen Daseins betrifft.

Von mir aus kann einer hier schreiben,
er selber sei der selben Auffassung,
wie die Papuas: Nashörner seien seiner Meinung nach „heilig“.
Aber ganz unerträglich ist es,
dieses Forum dazu zu benutzen,
uns zum Glauben an die Heiligkeit von Nashörnern bekehren zu wollen.

Besonders, wenn hier nur ohne Quellenangabe
religiöse Leerfloskeln reingemüllt werden,
(wahrscheinlich im Dämmerschlaf von sich gegeben, von Frau Dosenkohl aus Niederbrombach, jedoch Mitglied bei den „Neuapokryphen“)
etwa, in folgendem Stil:

„Meine lieben süssen Seelchen!
ICH habe Euch geschaffen, um in höheren Dimensionen
das Heilige Nashorn zu füttern.
Schon vor langer Zeit habe ICH Meine Heiligen ausgesandt,
um Euch arge Sünder, usw, usw,....“

Und plötzlich ist das dann zuende,
und der verdutzte Leser fragt sich,
was dieser ganze Bekehrungsversuch denn wohl eigentlich soll.

Und da kann der Autor in Klammern einen Ort drunter schreiben,
den er nur mag:
Niederbrombach, Kalkutta, Mekka, oder von mir auch Rom.

Und er selber mag das alles sehr erbaulich auch finden.
Was jedoch daran ganz unerträglich ist:

Es handelt sich dabei um eine reine Glaubenssache.
Und das ist seine Privatangelegenheit.
Und insofern für uns völlig irrelevant.
Sie ist nicht falsifizierbar.

Und überaus unerfreulich, insofern.
Nur dummdreist-überheblich und frustrierend.

Ganz herzlich,
BB




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