[Bibel]: Gog meldet sich zur Stelle

Geschrieben von Bonifatius am 26. Juli 2006 13:20:22:

In der Zeitschrift "Mitternachtsruf" steht ein interessanter Artikel von Norbert Lieth. Vom Autor an einen Mitleser des Forums geschickt. Ich gehe davon aus, dass er verbreitet werden darf (alle Zeitschriften stehen online und sind kostenlos, dies ist ein Auszug).

Ich weiß nicht, ob der Autor in allen Punkten recht hat. Aber es ist ein guter Einstieg. Für alle, die sich für die biblischen Schauungen interessieren. Wer möchte einzelne Punkte vertiefen?

Gruß in die Runde

B.




Gog meldet sich zur Stelle

Einleitung:
Die Bibel macht deutlich, dass es in der letzten Zeit zu einem
folgenschweren Schlag aus dem Norden auf Israel kommen wird. Gog und
seine Verbündeten (Hesekiel 38/39) so wie Assyrien, der König aus dem
Norden (Daniel 11,40), spielen dabei die wesentliche Rolle. In diesem
Zusammenhang ist es aufschlussreich und erregend zugleich, wie sich
auch hier der Kreis schließt und Russland Syrien militärisch gewaltig
auf die Beine hilft.

Nach dem Zusammenbruch der UDSSR kam man in Versuchung zu denken, dass
Russland mit Gog und Magog nicht gemeint sein könne und man suchte
andere Auslegungsmöglichkeiten. Doch wie schnell sich das Blatt
zugunsten der biblischen Prophetie wenden kann, zeigt die Geschichte
nur allzu häufig. Was heute noch ferne scheint, kann Morgen höchste
Aktualität haben. Ob es die Situation in und um Israel ist, ob es die
Lage im Irak (Babylon) betrifft, oder die galoppierende Technologie
in Richtung totaler Kontrolle, die Bibel sagt:

Jes 48,3
Das Frühere habe ich längst schon verkündet. Aus meinem Mund ist es
hervorgegangen, und ich habe es hören lassen; plötzlich tat ich es,
und es traf ein.

Tim LaHaye schreibt:
"Die Propheten sagten voraus, dass sich in den letzten Zeiten die
Weltereignisse auf den Mittleren Osten, auf Babylon, auf die
arabischen Nationen, auf Israel und auf Russland konzentrieren würden
- genau jene Nationen, die die Schlagzeilen auf den ersten Seiten
unserer heutigen Zeitungen bestimmen." (Tim LaHaye "Die Entrückung"
S.25)

Der König des Nordens.
Über ihn lesen wir im Danielbuch:

Dan 11,40
Zur Zeit des Endes aber wird der König des Südens mit ihm
zusammenstoßen. Da wird dann der König des Nordens mit Wagen, Reitern
und vielen Schiffen auf ihn losstürmen und in die Länder eindringen
und sie überschwemmen und überfluten.

Mit dem König des Nordens wird in der Bibel Assyrien mit Assur und
Ninive im heutigen Nordirak bezeichnet. Doch das Gebiet Assyriens
erstreckte sich darüber hinaus auf ein Gebiet das Teile der heutigen
Türkei, des Iran, Syriens, des Libanon und Jordanien umfasste.

Mit dem König des Nordens in Daniel Kapitel 11 ist u. a. Antiochus
Epiphanes gemeint, dem syrischen Herrscher aus der Seleukidendynastie
(V.6.7.11.13.15.21.31). Er ist bekannt wegen seines abgrundtiefen
Hasses gegenüber Israel und den Gräuel der Verwüstung, den er im
Tempel aufrichtete, deshalb wird er auch von vielen als ein Typus für
den Antichristen gesehen. Somit ist also das syrische Staatsgebiet
als König des Nordens zu deuten, wobei es nicht nur darauf zu
begrenzen ist.

Die Situation könnte wie folgt aussehen:
Der Antichrist, der seinen Sitz wahrscheinlich in Israel haben wird,
wird in Übereinstimmung mit dem antichristlichen Weltherrscher aus
den Nationen (vergl. Off.13,1 und 11) einen Friedensbund zum Schutz
Israel geschlossen haben (Dan 9,27). Doch später wird der König des
Südens (Ägypten) diesen Bund militärisch torpedieren und ebenfalls
der König aus dem Norden (Assyrien/Syrien) wird sich in den Krieg
einschalten und das Gebiet förmlich überschwemmen und überfluten (Dan
11,40). Es ist möglich, dass Israel aus Angst vor dieser militärischen
Überflutung einen Bund mit dem Antichristen eingegangen ist,
jedenfalls lässt Jesaja 28 darauf schliessen.

Jes 28,15
15 Weil ihr sprecht: »Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen
und einen Vertrag mit dem Totenreich gemacht; wenn die
überschwemmende Flut daherkommt, wird sie nicht zu uns gelangen; denn
wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Betrug uns
geborgen!« -

Jes 28,18
18 Und euer Bund mit dem Tod wird außer Kraft gesetzt, und euer
Vertrag mit dem Totenreich hat keinen Bestand. Wenn die
überschwemmende Flut daherfährt, so werdet ihr von ihr zermalmt
werden;

Wir sehen, dass der antichristliche Bund "Bund mit dem Tod" das
Gegenteil bewirkt. Es wird genau das eintreffen, wovor Israel sich
fürchtete.

Die Fragen, die sich aufdrängen, sind:

a) Warum wird der König des Nordens, wahrscheinlich zu Beginn der
Trübsalzeit, es wagen, Israel anzugreifen? Damit greift er ja den
Antichristen und antichristlichen Weltherrscher an, der das Bündnis
mit Israel aufgerichtet hat. Wäre es möglich, dass sich der König des
Nordens auf eine militärische Macht beruft, die ihm den Rücken stärkt,
und dass er es darum wagt, diesen Angriff zu unternehmen?

In Daniel 8 wird über den Syrerkönig Antiochus Epiphanes gesagt:

Dan 8,23-24
Aber am Ende ihrer Regierung, wenn die Frevler das Maß voll gemacht
haben, wird ein frecher und listiger König auftreten.
Und er wird stark werden, aber nicht in eigener Kraft; und er wird
ein erstaunliches Verderben anrichten, und sein Unternehmen wird ihm
gelingen; und er wird Starke verderben und das Volk der Heiligen.
Antiochus drang in Israel ein und richtete verheerendes Unheil an. Zu
diesem Unternehmen befähigte ihn eine Kraft, die hinter ihm stand und
nicht seine eigene war. "Und er wird stark werden, aber nicht in
eigener Kraft".

Obwohl geschichtlich erfüllt, könnte das doch prophetisches Licht auf
die Zukunft werfen? Mit Sicherheit ist Antiochus ein Bild für den
Antichristen, der von Satan mit großer Macht ausgestattet wird:

Offb 13,4
4 Und sie beteten den Drachen an, der dem Tier Vollmacht gegeben
hatte, und sie beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier
gleich? Wer vermag mit ihm zu kämpfen?

Doch darüber hinaus, so sieht es z.B. Alois Wagner, ("Die Zukunft hat
begonnen" CLV, S.77), könnte das auch prophetisch auf eine Macht
hinweisen, die hinter dem König des Nordens steht.

b) Darum lautet die zweite Frage, wer wohl diese Großmacht sein
könnte, die den König aus dem Norden zu diesem Wagnis treibt, Israel zu
überfallen?

Der König aus dem äußersten Norden.
Die feindliche Macht aus dem äußersten Norden (Hes 38,15) mit der
Bezeichnung Gog vom Lande Magog, der Fürst von Rosch, Mesech und
Tubal, könnte es sein, die hinter dem assyrischen Königs des Nordens
stehen wird.

Es gibt ja wenigstens drei endzeitliche Bündnisse, die apokalyptisches
Ausmaß annehmen.

1. Da ist zunächst der Bund des antichristlichen Weltherrschers, der
den Siebenjahres-Vertrag mit Israel macht, der in der Hälfte der Zeit
gebrochen wird.

Dan 9,27
Und er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche
lang; und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer
aufhören lassen, und neben dem Flügel wird ein Gräuel der Verwüstung
aufgestellt, und zwar, bis die fest beschlossene Vernichtung sich über
den Verwüster ergießt.

2. Dann gibt es ein Bündnis des Königs aus dem äußersten Norden
(von Israel ausgesehen) der von Gog angeführt wird.

Hes 38,1-7
Und das Wort des HERRN erging an mich folgendermaßen:
Menschensohn, wende dein Angesicht gegen Gog im Land Magog, den
Fürsten von Rosch, Mesech und Tubal, und weissage gegen ihn,
und sprich: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich komme über dich,
Gog, du Fürst von Rosch, Mesech und Tubal!
Und ich will dich herumlenken und will dir Haken in deine Kinnbacken
legen; ich will dich und deine ganze Kriegsmacht herausführen, Rosse
und Reiter, alle prächtig gekleidet, eine große Menge, die alle
Ganzschilde, Kleinschilde und Schwerter tragen:
Perser, Kuschiten und Put mit ihnen, alle mit Kleinschild und Helm,
Gomer samt allen seinen Truppen, das Haus Togarma vom äußersten
Norden, auch mit allen seinen Truppen, viele Völker mit dir.
So mache dich nun bereit und rüste dich mit all deiner Menge, die
sich bei dir versammelt hat, und sei du ihr Aufseher!

3. Des weiteren wird es einen Bund im nahen Osten, einen Bund der
arabischen Liga, gegen Israel geben.

Ps 83,3-9
Denn siehe, deine Feinde toben,
und die dich hassen, erheben das Haupt.
Sie machen listige Anschläge gegen dein Volk,
verabreden sich gegen deine Schutzbefohlenen.
Sie sprechen: »Kommt, wir wollen sie vertilgen,
dass sie kein Volk mehr seien,
dass an den Namen Israel nicht mehr gedacht werde!«
Ja, sie haben einen einmütigen Beschluss gefasst,
sie haben einen Bund gegen dich geschlossen:
die Zelte Edoms und die Ismaeliter,
Moab und die Hagariter,
Gebal und Ammon und Amalek,
das Philisterland samt den Bewohnern von Tyrus.
Auch Assur hat sich ihnen angeschlossen
und ist den Söhnen Lots ein Beistand geworden.

Ist es möglich, dass diese drei Bündnisse in der allerletzten Zeit
aufeinanderstoßen werden? Das Bündnis Gog könnte sich mit dem
Bündnis der arabischen Liga verbinden, das von Norden (Syrien) und
Süden (Ägypten) her Israel angreifen wird, um gegen das westliche
Bündnis des Antichristen zu kämpfen. Gott wird nach Hesekiel 38/39
Gog aus dem Lande Magog übernatürlich vernichten und Ägypten wird von
den antichristlichen Truppen geschlagen. Beide Ereignisse könnte sich
der Antichrist zunutzen machen und ihn erstarken lassen (Offb 13,4).
Die antichristlichen Truppen wiederum werden sich dann in Israel
festsetzen und es hart bedrängen, da der Bund mit dem jüdischen Volk
inzwischen gebrochen ist. Dann greifen Truppen aus dem Osten ins
Geschehen ein und die Geschichte endet in Harmagedon mit der
Wiederkunft Jesu in Herrlichkeit (Vergl. Daniel 11,40-45; Offb
9,13-16; 16,12-16).

Wir maßen uns nicht an, die prophetisch beschriebenen Geschehnisse
der letzten Zeit genauestens auslegen zu können, die Erfüllung des
Wortes Gottes wird das selbst übernehmen. Doch Abrisse sind zu
erkennen und es zeichnen sich weltpolitisch Bewegungen ab, die darauf
schliessen lassen, dass sich das Wort bald erfüllt und der Herr
wiederkommt. Bedenken wir dabei, dass sich Wort Gottes in und durch
weltpolitische Ereignisse erfüllt, darum sollten wir darauf achten
und wachsam sein.

2.Petr 1,19
19 Und so halten wir nun fest an dem völlig gewissen prophetischen
Wort, und ihr tut gut daran, darauf zu achten als auf ein Licht, das
an einem dunklen Ort scheint, bis der Tag anbricht und der
Morgenstern aufgeht in euren Herzen.


[zitiert aus Mitternachtsruf, Heft August 2006, Autor: Norbert Lieth)

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