Ein- versus Mehrdeutigkeiten (Schauungen & Prophezeiungen)

RichardS, Freitag, 11.12.2009, 22:42 (vor 5257 Tagen) @ BBouvier (3462 Aufrufe)

Weisst:
Diesbezüglich stehe ich bei "Rill" ziemlich im Dunkeln.
Und er weiss wohl auch selber nicht recht, worum
es sich dabei eigentlich handele.

"Anreisen aus der ganzen Welt" bedeutet aber wohl:
- noch vor dem Jahre "X"
oder
- um einiges (!) später mal erst...

Gruss,
BB

Guten Abend allerseits,

sicher, man kann alle Schauungsaussagen, die direkten und über Dritte vermittelten, hin und her wenden, sie unentwegt in Frage stellen und mit allen möglichen anderen Aspekten in Verbindung bringen, bis schließlich die letzten "Gewissheiten" verloren gehen. Im konkreten Fall wäre die Alternative - Anreisen aus der ganzen Welt entweder vor oder (!) um einiges nach dem Jahre X - aber nur dann als Annahme berechtigt, wenn wir Rill auch bei der betreffenden Textpassage unterstellen, dass er einiges Gehörte verwirrt, falsch oder unvollständig wiedergibt. Andere Passagen seiner zwei Briefe legen eine solche Annahme zwar nahe, die Passage, in der er über das Naturereignis schreibt, legt dies immanent betrachtet aber keinesfalls nahe. Da liest sich alles ganz eindeutig, logisch und nachvollziehbar:

"Am Schluß kommt noch Rußland und fällt über Deutschland her, wird aber zurückgeschlagen, weil die Natur eingreift, und da wird in Süddeutschland ein Platz sein, wo das Ereignis sein sollte, wo die Leute von der ganzen Welt hinreisen, zu schauen."

Das Ereignis tritt während des Krieges in Deutschland ein, es wird in "Süddeutschland" sein (BB weist hier zurecht darauf hin, dass wir uns eventuell ein Gebiet vorstellen müssen, das im Jahre 1914 als "Süddeutschland" verstanden werden kann; und ergänzend vielleicht noch der Hinweis, dass der Bayer Rill nicht von Bayern, sondern von "Süddeutschland" schreibt), und aus dem Sinnzusammenhang - das Naturereignis ist kriegsentscheidend - geht folglich eindeutig hervor, dass "die Leute von der ganzen Welt" erst später, womöglich viel später, jedenfalls nach dem Krieg dorthin "reisen" werden, wo es dann was "zu schauen" gibt. Ein Loch, einen Krater, aufgerissene Erde, was auch immer, da dürfen wir wieder spekulieren.

Ob am Ende das angebliche Naturereignis gar keines, sondern 'nur' ein herausragendes Kriegsereignis ist (meiner Meinung nach sprichts nichts dafür, auch diese Frage plötzlich in die Diskussion zu werfen, zumal es von geschauten und keineswegs in Frage gestellten Naturereignissen während des angekündigten Krieges doch ohnehin wimmelt), ist für den eindeutig angegebenen zeitlichen Zusammenhang gar nicht wesentlich.

Grüße
Richard


Gesamter Strang: