Das Pferd, das trojanische (Freie Themen)

Nullmark, Donnerstag, 05.01.2023, 02:13 (vor 478 Tagen) @ Nullmark (615 Aufrufe)

Hallo,
ich habe noch eine Ergänzung.

Wer kennt nicht den Bericht aus der griechischen Mythologie mit der von Homer geschilderte Zerstörung von Troja.
Das ist lange her. Ja.
Aber was ist anders heute?
Kassandra, die Seherin von Troja dürfte schwer darunter gelitten haben, dass ihre Weissagungen und Warnungen nicht gehört, nicht geglaubt wurden.
Das riesige hölzerne Pferd, in dessen Bauch sich die griechischen Helden verbargen, wurde trotz ihrer Warnung in die Stadt hineingezogen und brachte Tod und Verderben.
Ilion wurde ausgelöscht, eine Kultur zerstört.
Selber schuld.
Selber schuld? Wer hat es den Leuten damals eingeredet, wer ihre Kraft gebrochen?
Vielleicht sollte man zwischen Netflix und Tagesschau mal nachforschen, wie das damals war...

Heute gibt es riesige Herden solcher Pferde und das Schicksal von Troja wiederholt sich hundertfach und nicht nur in den Köpfen.
Wir hören über die Medien unendlich viel. Was ist denn davon nun Sehens-Wert, Hörens-Wert? Wer legt das fest?
Es liegt doch auf der Hand, dass wir von der Informationsflut überfordert sind. Niemand hat Zeit und Ruhe die Menge der vollständigen Berichte von den nachträglich-berichtigten oder unvollständigen Infos zu unterscheiden und aufzuarbeiten und die Wahrheit herauszufinden und Halbwahrheit und Lüge zu enttarnen?
Aber die Augen sind blind, der logische Verstand, das (Bauch-)Gefühl sind wie gelähmt.
Trojanische Pferde für die menschliche Seele?

Visionäre Menschen, Seher, Propheten erleiden oft das Schicksal der Kassandra. Wie oft wird rechtzeitig gewarnt in Wort, in Bildern, in Büchern. Präzise werden die Folgen von Fehlverhalten schon früh beschrieben, aber die Ohren bleiben taub, bis die Herde der Trojanischen Pferde alles niedergetrampelt haben wird und auch der Rest unserer Kultur zerstört und ausgelöscht ist.

Wer Augen hat zu sehen, der sehe und wer Ohren hat zu hören, der höre ...
Das steht so ungefähr irgendwo beim Mattheus in dem alten Buch.
Und wer nicht hören will, muss fühlen, so mahnten stets die Großeltern und die Eltern.
Sie wussten aus Erfahrung, dass es sehr, sehr weh tut, bevor einem Hören und Sehen vergeht.

Nun, die alten Griechen nannten dies eine Strafe der Götter.
Offenbar muss Strafe sein.
Vielleicht hilft es noch.
Obwohl, mir fehlt insoweit der Glaube…

Gruß
0,- M


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