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Das Wesen der Welt in einer Blechdose macht sie zur Spieluhr (Freie Themen)

Fenrizwolf, Montag, 01.01.2018, 08:47 (vor 2307 Tagen) @ rauhnacht (1338 Aufrufe)
bearbeitet von Fenrizwolf, Montag, 01.01.2018, 08:56

Hallo liebe Rauhnacht!

Herzlichen Dank für Deine Antwort! Am prägnantesten bei Dir waren mir die Schilderungen von dem Erlebnis des öligen Regens am nächtlichen Fensterkreuz und ein Erlebnis im Kinderhort (?), welches ebenfalls mit einer inneren Botschaft (Stimme) bezüglich eines Kindes einherging.

Diese subjektiven, direkten, aber teils fremdartigen (wie Du oben feststellst) Eindrücke allein für sich selbst, bzw. das eigene Tagesbewußtsein zu interpretieren, ist eine schwierige Aufgabe.

- Erste Aufgabe dabei ist wohl die Kunst, überhaupt die erfahrene Ausdehnung bzw. Verzerrung des eigenen Bewußtseins, sich selbst zu bestätigen, bzw. sich selbst als Erlebnis einzugestehen.

- Zweiter Teil ist dann das Ringen mit den Widerständen der gedanklichen Selbstkontrolle: „kann nicht sein, was nicht sein darf!“, „ich muß geträumt haben…“, „ist das ein Anfall von Geisteskrankheit?“, „welch Dusel… war eh nur Quatsch“, „davon erzähle ich besser niemandem…“. Das sind die inneren Denkblockaden.

- Dritter Teil ist die Herausforderung überhaupt den Mut aufzubringen, das Sujet zu untersuchen, nachdem man obige Widerstände überwunden hat. Das Unbekannte ängstigt uns meist.

- Vierter Teil sind das Ringen mit (Ge)wissen, Moralvorstellungen und anerzogener Denkblockaden, falls das Erfahrene alltäglichem Selbstverständnis oder von besonderer Brisanz ist. Das sind die äußeren Denkblockaden.

- Fünfter Teil als Aufgabe ist dann schließlich erst die grundsätzliche gedankliche, reflektive, verstandesmäßige Auseinandersetzung mit dem Erleben – eine Kategorisierung.

- Sechster Teil sollte dann überhaupt erst eine introvertierte Verstandesarbeit nach Anlaß, Muster, Sinn und Zweck sein, die eine subjetive Deutung vornimmt.

- Siebter und letzter Teil ist dann die Herausforderung, die nebligen Gedankenstränge zu behalten und schließlich zu kommunizieren.

Schlägt irgendetwas über die Stränge, entsteht ein Zerrbild, als hätte Picasso mit dem Pinsel zwischen dem großen linken und dem kleinen rechten Zeh gemalt.
Aus diesem Grunde ist insbesondere Taurec darauf erpicht, möglichst Originäres zu erhalten.
Eine „Maria S.“ ist freilich so sehr vom lieben Gott bevorteilt, das es all dieser Schritte nicht mehr bedarf.
Doch in ihrem Falle hätte ich tatsächlich Sorge, vom gütigen Gott einst ohne Sünde einen dicken Bauch zu bekommen. :-D
Van Rensburg liest sich demgegenüber wieder wie ein LSD-Trip, über dessen Gehalt am Ende auf einer CSU-Pateiversammlung in Rosenheim debattiert wird.

Sinnverwandte Bezüge zu geschichtlichem Kontext, die seit der Antike so vielen Einflüssen unterlagen, können wohl nur auf oberstes Geheiß als verbindlich geltend gemacht werden, indem man selbst als autonome Glaubensinstanz das so beschließt, oder wie so oft, eine ernannte Autorität das so will.

Dennoch sind die Gemeinsamkeiten mit der Antike aus höherer Warte mutmaßlich nicht annähernd so weit weg, wie wir das hier in einer linearen Zeitbegrifflichkeit selbstverständlich darstellen.

Aus der Zeitlosigkeit, bzw. von einem Ursprung jenseits einer Zeitkontinuität heraus, wäre es für eine Inkarnation wohl einerseits unmaßgeblich, oder anderseits logisch notwendig zuerst eine Hure im Mittelalterlichen Paris, danach schwuler Friseur in Manhattan und schließlich kräuterkundige Heilerin eines keltischen Stammes westlich des Rheins zu sein.

Trotz der 9 geboren Kinder in Paris wird das vollendete Mutterglück dann erst 2054 in der neuen Welthauptstadt Astana verwirklicht.


Menno, jetzt habe ich das Millennium verpaßt, oder? Aber ich habe noch ein paar Pershing-Raketen, V1 mit Käfermotor und ein paar Barique-Fässer mit antikem griechischen Wein (less-sulphur-Richtlinie EU666) im Keller.

Allen Forifanten, (Neu)lesern und Anverwandten
wünsche ich feste Hufe, zeitweilig eine roten Nase, und schließlich fast unendlichen Zugewinn in all ihren Vorhaben!

Dir, liebe Rauhnacht, und einigen wenigen, die ich im zurückliegenden Jahr ebenso mit zu wenig Aufmerksamkeit bedacht habe, oder gar ernstlich enttäuscht habe, wünsche ich noch eine kleine Extraportion Sinnlichkeit und Zufriedenheit!

Meine Vorsätze für das lohe neue Jahr:
1. Beherzte Schritte zu mehr Eigenverantwortlichkeit tun
2. im Tal die Lanze aufnehmen, und bergauf wandern
3. den Grinsekatzen des Wahns mit einem nassen Handtuch und der Wucht der ersten grauen Barthaare, die Schnute nach unten falten

Desweitern möchte ich versuchen, mehr zu rauchen: ob offenes Feuer oder Pfeifentabake – ohne kontemplative Seelenruhe brennt eh alles nieder.

Mit einem Glutbett von guten Wünschen

Fenrizwolf


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