Re: Die Rolle der Frauen

Geschrieben von RMuktananda am 05. April 2003 11:53:52:

Als Antwort auf: Re: Die Rolle der Frauen geschrieben von another am 05. April 2003 00:03:37:

@Another...

es ist mir nicht klar, was du wirklich wisst. Für mich selber weiß ich das schon.
Es gibt Dinge, die ich ( Jahrgang 1947 ) einfach nicht wiederhaben will.

- ich will nicht wiederhaben, dass ein Mädchen prinzipiell weniger gilt als ein Junge
- ich will nicht wiederhaben, dass die Eltern bestimmen, mit wem ich ein ganzes Leben zu teilen habe
- ich will nicht wiederhaben, dass schon kleinen Mädchen vorgeschrieben wird, mit was sie sich ( bist ja nur ein Mädchen ) zu beschäftigen haben
- ich will nicht wiederhaben, dass es mir verweigert wurde zu lernen, wie man eine Lampe anschließt und eine Bohrmaschine bedient
- ich will nicht wiederhaben, dass man mir oder anderen weismacht, das höchste Glück einer Frau läge darin, Mutter zu werden
- ich will nicht wiederhaben, dass mein eigener Wille und meine eigenen Absichten nichts gelten, sondern der Wille anderer meinen Willen zu beugen versucht.

Und ich will vor allem den Kampf nicht wiederhaben, der erforderlich war, all dem zu entgehen.

Du siehst, ich bin auf Grund meines Alters mit diesen Dingen sehr vertraut - weil ich nie zu denen gehört habe, denen man mit einiger Aussicht auf Erfolg erzählen konnte, was sie bitte sehr wollen und brauchen...

Ich halte diese Zeit, in der wir heute leben und die wir den Kindern hinterlassen, für sehr viel ehrlicher als die, in der ich groß geworden bin.

Heute dürfen auch Frauen sagen, wenn ihnen was nicht passt und die entsprechenden Konsequenzen ziehen - was früher nur den Männern vorbehalten war.

Heute dürfen Frauen den Beruf und den Lebensweg wählen, den sie selber für sich als gut und richtig ansehen - ohne, dass ein Mann das schon richten wird.

Der tiefere Grund ist: Wir sind Seelen, wir haben Körper!!
Die Tatsache, dass man eine Frau ist, bedeutet nicht, dass man nur einen einzigen, bestimmten Weg zu gehen hat!!

Die Sache mit der Promiskuität - ich kann dir da nicht zustimmen...
Der mit den früher heilen Familien auch nicht. Da wurde es nur mehr unter den Teppich gekehrt.

Die Tatsache, dass ich viele Beziehungen hatte und niemals verheiratet war, hat nichts mit Promiskuität zu tun. Es hat damit zu tun, dass ich einfach ehrlich war und jeden Heiratsantrag ausschlug. Ich habe wohl geahnt, dass meine Entwicklung viele Veränderungen durchmacht und es war mir klar, dass dies innerhalb einer einzigen, verbindlichen Beziehung niemals funktionieren würde. Das gleich zu sagen und obendrein dazu: ICH WILL KEINE KINDER - halte ich nur für ehrlich und fair.
( Und ich wollte nicht deswegen keine Kinder, weil ich sie nicht leiden kann - ich mag sie sehr! - ich wollte sie deswegen nicht, weil ich mich für einen anderen Lebensweg entschieden habe )

So, das war nun sehr viel persönliches, aber ich hoffe doch, du kannst das nun ein wenig besser verstehen.
Und an die sehr jungen Frauen, die hier mitlesen: Ich weiß wirklich nicht, ob ihr euch jemals klarmacht, welche Wege wir Ältern wirklich für euch freigeschaufelt haben.
Nee - kein Dank dafür :-))
Haben wir gerne gemacht!!!!

Gruß,
Mukti




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