Re: Die Rolle der Frauen
Geschrieben von NLMDA am 06. April 2003 12:44:43:
Als Antwort auf: Re: Die Rolle der Frauen geschrieben von RMuktananda am 05. April 2003 15:19:44:
Hallo Mukti,
Nein, ich mobbe die "Nur-Hausfrauen" nicht, gibts keinerlei Grund für. Aber meinen ganzen Respekt und den 500%ig haben die Frauen, die Haushalt UND Beruf auf die Reihe kriegen, allein und mit Kindern.
Tja. Die traurige Wahrheit ist aber leider, dass das eben nicht viele Frauen können. Und schon gar nicht ohne die helfenden Hände, wie Oma, Opa, Tante, Onkel.
Mit einem Teilzeitjob finanziert man keinen Krippenplatz, zumindest nicht in unserer Stadt. Ob man überhaupt einen kriegt, ist die andere Frage. Vollzeit geht bei uns erst wieder ab 2005.70% unserer betreuten Kinder kommen von alleinerziehenden Müttern oder Vätern. Du kannst mir glauben, dass sich da Unterschiede im Sozialverhalten schon in der frühsten Kindheit abzeichnen. Die überschlagen sich beim "Leistung bringen", obwohl Leistung bei uns wahrlich nicht gefordert wird, aber sonst nimmt doch die/der gestresste/r Mutter/Vater es gar nicht zur Kenntnis, wenn da nicht etwas "Herausragendes" passiert ist. Wir haben auch regelmäßig erstaunte, alleinerziehende Mütter beim Elternabend sitzen, die es noch gar nicht mitgekriegt haben, dass ihre Kinder alleine und völlig sicher mit Messer und Gabel umgehen können. Die alleinerziehenden Väter sind da interessanterweise viel relaxter, melden sich bei Überforderung früher und lassen sich eher mal was sagen, nehmen schneller Hilfe (zum Wohl des Kindes) an, als die Powerfrau, die alles unter den Hut bringen will und sich selbst dabei krankt macht.
Ich persönlich will auch "nicht mehr zurück" in die Zeit, wo Töchter schnell verheiratet wurden, Frauen nicht studieren und wählen gehen durften, etc. Aber ehrlich gesagt möchte ich als alleinerziehende Frau in dieser Welt auch nicht leben, denn Sozialromantik ist hier vollkommen fehl am Platz. Sicher gibt es Mittel und Wege, sich das Leben als alleinerziehende Mutter zu leisten und angenehm zu gestalten, aber deswegen die "klassische Familie" in Frage zu stellen, die ja auch nicht unwesentlich dazu beiträgt, dass Alleinerziehende ihren "Lebensstil" durchziehen können, finde ich anmaßend.
In vielen Fällen ist die "Emanzipation der Frau" ein Schuss in den Ofen bzw. ein Einschnitt ins eigene Fleisch. Aber vor lauter Emanzipation haben wir die Entwicklung überhaupt nicht mitgekriegt. Interessant finde ich auch die Entwicklung, dass immer mehr Frauen immer mehr psychische Störung hinsichtlich ihres eigenen Körpers erfahren. Wir sind in einigen Bereichen nun mal nicht so leistungsfähig wie Männer, wie wäre es da mit ein bisschen mehr "Selbstakzeptanz", die uns auch das Leben erleichtern würde?
Einen Fakt sollten wir auch nicht übersehen: Die "klassische" Familie stirbt aus. Von daher mein Respekt an die Väter und Mütter, die in Notzeiten zusammenhalten, sich nicht wegen jeder Kleinigkeit gegenseitig mit Scheidung bedrohen und trotz aller wirtschaftlichen Widrigkeiten fünf Kinder in die Welt setzen.
Was Hausfrauen hauptberuflich machen, machen andere und das nicht schlechter, nebenbei. Kannst mir nun gerne erzählen, dass das mit Kindern nicht anders geht. Geht doch.
Die Wäsche, die die Kinder produzieren und im Kleinkindalter noch nicht selbst bügeln und verräumen können, die verschwindet von selbst? Ebenso das mehr benutzte Geschirr? Der ausgekotzte Spinat auf dem Berberteppich auch? Und das alles ohne Zugehfrau, die Geld kostet? Ich kenne keine, die nicht früher oder später an ihrem eigenen Perfektionismus zerbrochen ist. Was noch schlimmer ist: Dieser Perfektionismus wird den Kindern mitgegeben, die sich selbst damit im Vorschulalter schon gut unter Druck setzen. Erlebe ich jeden Tag, da dulde ich keine Widerrede. ;-)Ich habe auch immer wieder "meine Kinder" gehabt. Manche wenige Wochen, einige länger.
Auch durchgehende 18 Jahre? Man sollte nicht vergessen, dass einem die eigenen Kinder, aus dem eigenen Fleisch und Blut, jeden Tag den Spiegel vorhalten und zur eigenen persönlichen Reife mehr beitragen, als alle spirituellen Lehrer und Philosophen der Welt zusammen.Ja - und einen Mann, der das finanziert.
sorry - geht nicht gegen dich - denn ich weiß ja nicht mal, wie du lebst.
Aber mit der Voraussetzung: Mann geht schaffen und Frau schafft daheim - da kanns ja jeder - wo da Mut und Selbstvertrauen liegen, weiß ich nicht..
Es gehört schon einen Haufen Mut und Selbstvertrauen dazu, daheim zu bleiben und sich um seine Aufgaben als Mutter zu kümmern, zumal man ja als "Nur-Hausfrau-und-Mutter" von allen Seiten angeschossen wird.
Für mich ist das der Neid der Alleinerziehenden, die es versäumt haben, sich auch mal mit fehlerhaften Männern zu arrangieren. Den Traumprinzen gibt es nicht und hinter einer intakten Familie steckt verdammt viel Arbeit.Das Recht auf Selbstbestimmung gibt es nicht mehr, wenn man selbst bestimmt hat, eine Familie zu gründen. Hier gibt's nun Verantwortung, die gerecht verteilt werden muss. Und wenn der eine die Familie finanziert und der andere dafür sorgt, dass das Heim in geregelten Bahnen läuft, dann ist das für mich schon gerecht. Der Beruf " Hausfrau und Mutter" leistet wichtige Arbeit an der Zukunft der Gesellschaft.
Die klassische Familie wird wohl aussterben, erstaunlich aber, dass sich jeder danach sehnt.
Viele Grüße
NLMDA