Re: SADDAM MUSS WEG !!! Europas Zerfall!!!

Geschrieben von JeFra am 18. März 2003 02:11:20:

Als Antwort auf: SADDAM MUSS WEG !!! Europas Zerfall!!! geschrieben von Rotjankerl am 17. März 2003 19:57:57:


Saddam ist schlecht!

Das sehe ich auch so.

Saddam hat schon mal Chemiewaffen eingesetzt!

Er hat C-Waffen zuerst gegen die Iranische Armee eingesetzt, derer er sich anders nicht mehr erwehren konnte. Damals hatte er die volle Unterstützung der USA (Klick!).


Das Giftgasmassaker an den irakischen Kurden wird übrigens gelegentlich nicht Saddam Hussein zur Last gelegt, sondern auf einen Irrtum der iranischen Truppen (also 'collateral damage') zurückgeführt. Da ich die entsprechende Quelle nicht mehr auftreiben kann und mir ohnehin die Fachkenntnisse auf diesem Gebiet fehlen, stelle ich die Bemerkung hier nur in den Raum, in der Hoffnung, daß Swissman mehr darüber weiß.


Saddam hat Kuwait überfallen!

Nachdem ihm die Amis ihr placet dazu gegeben und ihn so in die Falle gelockt haben.

Er ist schlecht und gehört SOFORT weg!

Warum SOFORT? Beim Krieg von 1991 hat er ja auch keinen ernsthaften Schaden anrichten können. Daß geht es ihm heute ökonomisch und militärisch noch schlechter geht, wird eigentlich nie ernsthaft bestritten. Davon abgesehen ist er in 10 Jahren ohnehin zu alt, um sich noch an der Macht zu halten.


Außerdem ist der Irak der einzige Staat am Persischen Golf, der wenigstens ansatzweise nach dem Modell des religiös indifferenten Nationalstaates organisiert ist. Wenn man auf Teufel komm raus Saddam Hussein stürzen möchte, sollte man sich erst überlegen, was danach kommt. Experten des amerikanischen Außenministeriums und des CIA scheinen diese Frage sehr viel pessimistischer einzuschätzen als Bush (wobei Hubert zu Recht die Frage aufwirft, ob eine derartige Entwicklung von USrael gewollt ist). Den Text des Links dazu könnte ich bei Bedarf teilweise übersetzen.


Nur weil die EU und andere (Russen) keine Möglichkeiten haben der Bedrohung entgegenzutreten ...

Abgesehen davon, daß ich die Möglichkeiten Russlands optimistischer einschätze als Sie, stehen für mich die ökonomischen Interessen im Vordergrund. Abgesehen davon möchten sich diese Staaten nicht auf den Rang von Satrapen USraels degradieren lassen.

... legen sie ihr Veto im UN SR ein. ist auch schlecht!
... und jetzt Komplexe haben... Pfui!
... nichts mehr sagen können... pfui!
... integriert haben! Denn! Es waren nicht die Deutschen ...

Soviele 'Pfui' in einem halben Dutzend Sätzen! Wollen Sie ihr Pamphlet morgen in der BILD drucken lassen?

Sich jahrelang unter dem Schutz der Amis vollfressen und jetzt Komplexe haben... Pfui!

Da sind Sie schlecht informiert. In der EU gab es unter de Gaulle durchaus die Initiative zu einer eigenständigen Verteidigungspolitik. Das haben die Amis damals abgewürgt. Als de Gaulle dann auch noch die USA zwingen wollte, ihr Handeslbilanzdefizit bar zu bezahlen (Gold statt Papier), hatte er die 68iger Revolte am Hals, die letztlich alle Probleme herbeigeführt hat, mit denen wir jetzt zu kämpfen haben. Daß Sie derartige Zusammenhänge nicht von Ihrer BILD-Redaktion erklärt bekommen, liegt auf der Hand.


Wir haben dann 30 Jahre lang das Defizit der USA mitbezahlt. Inzwischen sind wir selber soweit heruntergewirtschaftet, daß bei uns nichts mehr zu holen ist. In dieser Lage geht jetzt USrael dazu über, die liberale Maske fallenzulassen und offen eine Art Weltdiktatur zu errichten. Der Irak-Krieg ist ein erster Schritt in diese Richtung.


Europa sollte der USA dankbar sein und dies auch zeigen, daß sie Deutschland (damals jenes Regime, vergleichbar mit dem jetz. Iraq) in eine zivilisierte Gemeinschaft integriert haben! Denn! Es waren nicht die Deutschen, die sich integriert haben, es waren die Amis, die die Deutschen dazu gezwungen haben sich zu integrieren!

Anscheinend gründet sich Ihre politische Haltung größtenteils auf den bedauerlichen Vorurteilen gegenüber dem damaligen Deutschland. Die Macht dieses Vorurteils beruht zum Teil auf der Unwissenheit, zum Teil darauf, daß man die politischen Hintergründe der gegenwärtigen Weltlage nur dann verstehen kann, wenn man von einem religionskritischen Standpunkt ausgeht, der nach wie vor den meisten Europäern als bedrohlich für ihre kulturelle Identität erscheint. Aus dem letzteren Grund scheint es den atheistisch erzogenen DDR-Deutschen leichter zu fallen, dieses Vorurteil zu überwinden, wobei es natürlich auch da erhebliche emotionale Widerstände geben kann. Ich habe jedenfalls nach der Wiedervereinigung fast 6 Jahre zum Überwinden dieses Vorurteiles gebraucht, während ich sonstige politische Präferenzen ziemlich schnell geändert habe.


Wenn Sie die Hintergründe der jetzigen politischen Situation verstehen wollen, empfehle ich die Lektüre von Feuchtwanger: 'Jud Süß' und Josephus-Trilogie, von Derek Wilson: Die Rothschilds (von den Rothschilds selbst unterstützt und bei Heyne erschienen, nicht etwa in einem Winkelverlag) sowie die Zeitschrift 'konkret'. Außerdem empfehle ich das Studium des Alten Testamentes. Dabei ist vor allem die Frage zu klären, ob beispielsweise die in 'Jud Süß' zutagetretende Haltung Feuchtwangers gegenüber den Deutschen mit dem religiösen Hintergrund des Schriftstellers erklärt werden kann und welche Handlungen von Menschen mit einem durch das AT geprägten Weltbild zu erwarten sind, denen die Machtergreifung in einem modernen Industriestaat gelingt.


BITTE VERGESST DIES NIEMALS

Für mich besteht ein Zusammenhang zwischen der Haltung Feuchtwangers ('Jud Süß') gegenüber den Deutschen sowie entsprechenden Artikeln in Konkret und den neueren Artikeln von Broder (ehemals 'konkret') im Spiegel. Dabei kann die von diesen Autoren vertretene Politik ausgehen von ihrem religiösen Weltbild verstanden werden. Die Politik dieser Kräfte hat uns dahin gebracht, wo wie heute stehen. Und DIES werde ich wahrlich NIEMALS vergessen.


MfG
JeFra



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