Cheops : Live-Übertragung in 141 Länder, im ZDF (17. 9., 3.35 Uhr)

Geschrieben von Apollo am 14. September 2002 20:51:51:

hallo foris

ein bekannter hat mir folgende E - mail zukommen lassen :

>>Tür in der Cheops-Pyramide ( vom TA - Magazin, 13.9.2002 )

Jahrtausende blieb die Tür der Cheops - Pyramide in Gizeh bei Kairo
verschlossen. Am Dienstag soll das Geheimnis gelüftet werden.
Von Gerhard Wisnewski

In einen engen, steilen Schacht setzt der Ägyptologe Zahi Hawass ein kleines
Raupenfahrzeug ab. Ausgerüstet mit winzigen Kameras, krabbelt die Maschine
den für Menschen unzugänglichen Korridor tief im Inneren der
Cheops[100]-Pyramide hinauf und stoppt nach 65 Metern vor einem senkrecht
herabgelassenen Verschlussstein. Noch nie hat jemand einen Blick dahinter
geworfen. Surrend schiebt der Roboter seine Glasfaseroptik durch einen
schmalen Spalt. Viele Meter entfernt erscheint auf den Bildschirmen der
Expeditionsleitung plötzlich das Innere einer bisher unentdeckten Kammer.
Der Ägyptologe Zahi Hawass geht in die Geschichte der Archäologie ein.

Ähnliches könnte sich am Morgen des kommenden Dienstags in der
Cheops[100]-Pyramide abspielen. Dann will die Ägyptische
Altertümerverwaltung zusammen mit der amerikanischen National Geographic
Society fast zehn Jahre ruhende Forschungen wieder aufnehmen: So lange ist
es her, dass der deutsche Ingenieur Rudolf Gantenbrink den Schacht erstmals
erkundete und dabei den geheimnisvollen Verschlussstein entdeckte. Seitdem
wurde nicht mehr geforscht, doch jetzt will Hawass die Frage aller Fragen
beantworten: Was liegt hinter der Tür?

Mit Ultraschall und Radar

Auf der Basis von Suchrobotern, die zuletzt in den Trümmern des World Trade
Center Verschüttete aufspürten, wurde für die Untersuchung eigens ein Gerät
entwickelt. Es besteht im Wesentlichen aus vier Raupenketten, die sich an
den Boden und die Decke des Schachtes pressen, sowie einem nach vorne
gerichteten Metallarm als Instrumententräger. Nach seiner Fahrt durch den
Korridor soll das 30 Zentimeter lange und 13 Zentimeter hohe Raupenfahrzeug
den Verschlussstein mit Hilfe von Ultraschall und Radar unter die Lupe
nehmen. Weitere Messgeräte sollen die Beweglichkeit des Verschlusses
erkunden, durch einen Spalt am unteren rechten Eck soll eine dünne
Glasfaseroptik geschoben werden.

45 Jahrhunderte blieb dieser Stein unberührt. Was ist dahinter? «Meine
eigene Erwartung ist, dass sich hinter dem Stein überhaupt nichts befindet»,
meint Kate Spence, Archäologin in Cambridge. «Das Tolle ist, dass es
faszinierend ist - was immer sie auch finden werden: eine Kammer voller
Statuen oder gar nichts.»

Beflügelt werden die Spekulationen über eine Kammer vor allem durch zwei
Faktoren: Zum einen beträgt die Entfernung zwischen Stein und Aussenwand der
Pyramide noch etwa 18 Meter - reichlich Platz für einen weiteren Raum also.
Zum anderen besteht der Verschluss aus sorgfältig bearbeitetem
Tura-Kalkstein, wie er von den Pyramidenbauern fast ausschliesslich für
Kammern verwendet wurde.

Doch während die Sensation noch aussteht, ist der Skandal schon jetzt
perfekt - und zwar deshalb, weil die wichtigste Person zu dem Event nicht
eingeladen wurde: Rudolf Gantenbrink, der eigentliche Entdecker der Tür. Der
Münchner stand für den ersten wirklichen Fortschritt in der
Pyramidenforschung seit 100 Jahren und wurde für viele zu einer Art Howard
Carter der Cheops[100]-Pyramide. Schon hatte Gantenbrink auch verschiedene
Einrichtungen für seinen Roboter «Upuaut» («Öffner der Wege») entworfen, um
den Bereich hinter der «Tür» zu erforschen.

Stattdessen wurde Rudolf Gantenbrink gezwungen, seine Arbeit zu beenden, und
aus Ägypten hinausgeworfen. Als Bremser betätigte sich ausgerechnet jener
Zahi Hawass, der nun mit der verschlossenen Tür zu Weltruhm gelangen will:
«Meiner Meinung nach befindet sich dahinter nichts», beschied er die
Öffentlichkeit noch im Jahr 1995. Drei Jahre später sagte er: «Wir sind
nicht in der Lage, zu forschen und zu sehen, was sich dahinter befindet.»
Noch im Jahr 2001 bekräftigte Hawass seine Meinung, der Verschlussstein sei
«keine Tür».

Vorwurf von Wissenschaftsklau

Doch die Verhandlungen mit National Geographic und die Entwicklung des neuen
Roboters müssen da schon in Gang gewesen sein. Die altehrwürdige
Forschungseinrichtung liess Gantenbrink links liegen und erkor den
inzwischen zum Unterstaatssekretär für die ägyptischen Altertümer
aufgestiegenen Hawass zum Entdecker des Schachtes: «Tief in der Grossen
Pyramide fand Dr. Hawass einen schmalen, geheimen Schacht . . .»

Mit einer bereits tausendfach unterschriebenen Petition wurde National
Geographic dann zu peinlichen Nachbesserungen gezwungen: «Tief in der
Grossen Pyramide wird Dr. Hawass einen schmalen Schacht erkunden», heisst es
nun in der Werbung für das Event. In einem Statement versicherte die
US-Forschungsgesellschaft, Gantenbrinks Arbeit werde sowohl in der
Pressemappe des Events dargestellt als auch in eine Ausstellung zum selben
Thema aufgenommen.

Rudolf Gantenbrink befürchtet jedoch, dass ohne sein Videomaterial niemand
den Schacht hinauffahren könne, ohne dabei für immer wichtige Befunde zu
vernichten. «Beim Zurückfahren mit meinem Roboter hatte ich die Kamera nur
auf den Boden gerichtet und so mehrere Objekte gefunden und kartografiert»,
sagt der Münchner Ingenieur. «Wer darüber hinwegfährt, ohne meine Daten zu
berücksichtigen, begeht ein wissenschaftliches Verbrechen.»

National Geographic sorgt für die Live-Übertragung in 141 Länder, im
deutschsprachigen Raum via ZDF (17. 9., 3.35 Uhr)<<

gruss apollo





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