Re: @Johannes - Mit Atheisten Bibelstellen untersuchen

Geschrieben von Johannes am 19. Januar 2006 18:05:56:

Als Antwort auf: @Johannes - Mit Atheisten Bibelstellen untersuchen geschrieben von Nontheist am 19. Januar 2006 16:19:

> ist das wirklich ehrlich gemeint?
> ...
> So, ob ich jetzt das hier zulässige Maß an Häresie bereits überschritten
> habe, und ob Du es tatsächlich ehrlich gemeint hast mit Deinen Wunsch,
> erkenne ich daran ob das Posting freigeschaltet wird.


Hallo,

klar meinte ich das ehrlich. Fragt sich nur, ob wir jeweils das gleiche gemeint haben. :-)

Okay, ernsthaft, um was es mir geht, das wäre z.B., Hesekiel und Daniel zu untersuchen, was sie über die Zukunft aussagen.

Was dabei nicht hingehört, das ist die Frage "Wie kann Gott nur zulassen, daß..." oder "An so einen Gott kann ich nicht glauben, der ...". Sondern es geht darum, ob der Text nun aussagt, daß Babylon zerstört oder ob es bewahrt wird, ob er vorhersagt, daß die Juden nach der Zerstreuung wieder nach Israel zurückkehren und dort sicher leben oder ob es wieder Krieg geben wird. Und wer fängt ihn an, wer gewinnt?

Das ist keine leichte Aufgabe, schon politisch gesehen nicht. Denn der eine wird die vorhergesagten Aussagen positiv sehen, der andere negativ. Was aber erstmal egal sein sollte, denn es geht nur darum, zu sehen, was die Texte aussagen. Ich muß den Wetterbericht für morgen ja auch nicht gut finden, dennoch ist es sinnvoll, ihn zu lesen.

Diese politischen Schwierigkeiten sind das eine, auf der anderen Seite kommen dann noch liebgewonnene religiöse Vorstellungen hinzu. Zum Beispiel sind sich die Bibelausleger zwar einig, daß die Bibel die Entrückung vorhersagt, aber völlig unterschiedlicher Ansicht, ob dies nun vor, während oder nach der großen Trübsal (= die 7 Jahre, die oft erwähnt werden) sein wird. Und wann sagt die Bibel das öffentliche Auftreten des Antichrists voraus?

Ob jemand das dann glaubt, was die Bibel sagt, das kann ja völlig offen bleiben, aber wir könnten gemeinsam feststellen, ob die Bibel nun eine bestimmte Aussage trifft oder nicht. Und während die Christen im Forum vielleicht so in ihrer Ansicht verfangen sind, wann denn nun das eine oder andere Ereignis zu datieren sei, da fällt dem Nicht-Gläubigen vielleicht etwas auf und er sagt "schau, da steht aber, daß..."

Das gleiche gilt übrigens für den Koran oder andere Schriften, auch wenn ich mich da nicht kompetent fühle, weil ich sie zu wenig kenne. Die sollten wir ebenso untersuchen und auch die Übereinstimmungen/Unterschiede zu den jeweils anderen Schriften festhalten, die uns auffallen, und genau hier könnten Nicht-Gläubige sicher etwas mehr Sachlichkeit in die Diskussion bringen, weil sie (hoffentlich) weniger Gefahr laufen, den anderen mit ihrer speziellen Auslegung bekehren zu wollen, sondern sich besser darauf konzentrieren können, was nun die Aussage ist oder was nicht.

Wäre schön, wenn sich viele daran beteiligen.

Gruß

Johannes


Antworten: