Re: Toll, wie Folter funktioniert; sieht man täglich im Irak

Geschrieben von Marc Malbec am 17. Mai 2004 11:23:33:

Als Antwort auf: Re: Vom Führer lernen heißt foltern und massakrieren lernen geschrieben von Ahlfi am 17. Mai 2004 09:56:25:

Nochmal bitte ich um Deine Aufmerksamkeit, Ahlfi,

>Um das Leben eigener Soldaten oder auch Zivilisten zu
>retten z.B. Verhältnis 1 zu 100, würde ich Folter ebenfalls
>als legitimes Mittel ansehen.

"Warte, warte nur ein Weilchen, dann kommt er auch zu Dir, der Rummsfeld mit dem Hackebeilchen und macht Hackfleisch aus Dir."

Jawollja, wenn es nicht anders geht, müssen wir eben die Samthandschuhe ausziehen und die Kerle zur Räsongg bringen!

Würdest Du wirklich meinen, der Irak sei gerade dabei, Vernunft anzunehmen? Heute morgen hat es den Vorsitzenden des Regierungsrats bei einem Attentat zerrissen.

Die USA scheinen sich im Wüstensand auf eine ähnliche Weise festzufahren, wie die Deutschen vor Stalingrad. Heute morgen kam eine Meldung, daß sie Truppen aus Südkorea abziehen und in den Irak verlegen wollen.

Das alles trotz exzessiver Folter!

Irgendwie scheint mit Deinem Argument was nicht hinzuhauen. Spricht nicht vieles dafür, daß man mit Folterungen genau das Gegenteil der beabsichtigten Folgen erreicht? Dadurch wird der Haß auf der Gegenseite doch nur ins Infernalische gesteigert, was es dem Widerstand leichter macht, (Selbstmord-)Attentäter und Kämpfer zu rekrutieren, wodurch am Ende mehr Soldaten ihr Leben verlieren werden als es ohne die Brutalo-"Verhöre" der Fall gewesen wäre.

Ich formuliere mal eine ganz andere Aussage:
Die Folter nützt in Wahrheit nur einem, dem irakischen Widerstand!

Etwas Besseres als die jede Haltung verlierenden Amis hätten sich die Gotteskrieger gar nicht wünschen können. Wer will den USA denn ab jetzt noch abnehmen, daß sie für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte in den Krieg gezogen sind, und was das künftig für ihre Brainwash- und Propagandaindustrie bedeuten könnte?

Sogar die europäischen Verbündeten gehen mittlerweile auf Distanz. Für einen moslemischen Kämpfer ist das das Traumszenario schlechthin. So wie jede kriegführende Partei sich nichts sehnlicher wünscht als in die Reihen ihrer Gegner einen Keil zu treiben.

Und jetzt warten wir mal ab, ob nicht in den nächsten Jahren, vielleicht sogar Monaten noch US-Leichen aus dem Keller geholt werden, daß sie den Tag, an dem sie vor den Augen der Weltöffentichkeit ihr wahres Gesicht gezeigt haben, noch verfluchen werden wie die Deutschen den 1. September 1939 oder den Sommer 1914.

Was mir überhaupt nicht einleuchten will: Wie kann man einem Land, das durch seine Beteiligung zwei Weltkriege auf dem Gewissen hat, weil es sich die Vernichtung Deutschlands zum Programm gemacht hat, auch noch argumentativ entgenkommen, und ihm mild verzeihend das gestatten, womit es uns demütigt, knechtet, erpresst und ausbeutet?

Man kann die Feindesliebe auch übertreiben!

Marc Malbec




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