Re: Toll, wie Folter funktioniert; sieht man täglich im Irak

Geschrieben von JeFra am 17. Mai 2004 13:05:44:

Als Antwort auf: Re: Toll, wie Folter funktioniert; sieht man täglich im Irak geschrieben von Ahlfi am 17. Mai 2004 12:12:40:


Dutroux, das Beipiel von Hunter, finde ich aber richtig gut. Man hätte Kinder retten können, anstatt sie verhungern zu lassen (-> wenn ich das jetzt richtig auf der Pfanne habe).

Einige Details finden Sie hier. Laut dieser Quelle wurde Dutrouxs Haus im Dezember 1995 durchsucht, aber der Keller nicht gefunden, in dem Julie und Mellissa gefangen saßen, und ist der Psychiater, der Dutroux die bei den Entführungen benutzten Medikamente verschrieben hat, ein weiteres Opfer auf der langen Liste von Leuten, die eine Beziehung zu diesem Fall haben und nicht mehr unter den Lebenden weilen.


Meiner Meinung nach ist die ganze Sache ein belgischer Justizskandal. Wenn Dutroux seine 13jährige Haftstrafe von 1988 vollständig hätte absitzen müssen, statt nach 4 Jahren freizukommen, und danach besser überwacht worden wäre, hätte man diese Tragödie auch ohne Folter verhindern können. Statt dessen ist er 1992 freigekommen und hatte bald einen Waffenschein und mehrere Häuser, die er für seine Verbrechen benutzt hat. Aus seiner damaligen Erfahrung mit der Justiz hat er die Lehre gezogen, daß der die entführen Mädchen nicht laufen lassen darf.


Ich hätte nichts dagegen, wenn der belgische Staat seine eigenen Gesetze bricht und bei der Aburteilung der für die Deckung Dutrouxs und seiner Helfer verantwortlichen Politiker systematisch mit der Todesstrafe operiert. Dagegen hätte ich höchste Bedenken, einem solchen Staat vor einem derartigen Großreinemachen die Anwendung der Folter zu erlauben.


Grüße
JeFra


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