Re: Analyse ``Lied von der Linde´´...``Türken in Afrika´´

Geschrieben von Peter-S am 02. Juli 2007 21:47:02:

Als Antwort auf: Analyse ``Lied von der Linde´´...``Türken in Afrika´´ geschrieben von BBouvier am 02. Juli 2007 17:49:04:

Hallo

>„Alte Linde bei der heiligen Klamm,
>Ehrfurchtsvoll betast' ich deinen Stamm,
>Karl den Großen hast du schon gesehn,
>Wenn der Größte kommt, wirst du noch stehe'n

Die Geschichte mit der "zukünftigen Kaiserkrönung" schwirrt gerade in meinen Kopf:

Die erste wichtige Kaiserkrönung Europas war die Karl des Großen.
Dieser war damals der mächtigste Mann in Europa und der Papst eigentlich eine Lachnummer, gerade des Ehebruches angeklagt und das von seinen eigenen Kollegen.
Zu diesen Zeitpunkt war die westeuropäische Christenheit auch noch in mehre Gruppierungen geteilt und die römisch-Katholische Richtung war keines weg die größte.
In Frankreich zb. sollen die Nestorianer damals die Größte Kirche gewesen sein, las ich einmal irgendwo.
Karl der Große kam also Weihnachten 800 nach Rom um dort Ordnung zu schaffen, denn die Geistlichkeit ging alles andere als Liebevoll miteinander um. Der umstrittene Papst Leo 3 konnte Karl für sich gewinnen und krönte ihm auch brav gleich zum römischen Kaiser, der Titel war ja gerade frei.

Außerdem wurde die römischen Konsule immer zu diesen Zeitpunkt bestätigt und eingesetzt. Das übernahmen dann die Kaiser. Und für uns Christen ist Jesus der König, der am 25.12. die Macht übernahm (geboren wurde). So bekamen wir Weihnachten. Für die Römer war von 21.12. bis 1.1. immer eine Zeit des Feierns, das hing mit der Wintersonnenwende und der komischen astronomischen Eigenschaft zusammen das morgens die Sonne zwar wieder früher aufgeht, aber abends noch ein paar Tage später aufgeht. Es gibt zu diesen Phänomen Erklärungen im Netz, hab selbst einmal eine gelesen. Ist also kein Spuk, sondern wissenschaftlich erklärbar. Die Leute damals sahen das naturgemäß anders.

Freundlicherweise erkannte Karl d.G. Papst Leo 3 gleichzeitig als kirchliches Oberhaupt an. Dieser nahm dann auch gleich den alten Titel Pontifex Maximus (Oberster Brückenbauer) an, denn das war der freie Titel des obersten heidnischen römischen Priesters, Und damit war Staat und Kirche Mitteleuropa eine Einheit geworden. Dann wurde erstmal ein Weilchen aufgeräumt und 200 Jahre später war in Europa bis auf den Balkan und Spanien alles Römisch-Katholisch.

Ja es war alles so unheimlich heilig Baldur ;-)


Jetzt zur zweiten wichtigen Kaiserkrönung:
Napoleon drehte den Spieß um, er befahl den Papst nach Paris. War doch lieb, so kam der auch mal weg und musste nicht unter seinen Hausarrest leiden. Er meinte das er Napoleon zum Kaiser krönen soll, nur der hatte einen besseren Einfall, einfach selbst die Krone aufsetzen und die anderen zuschauen lassen. Warum Macht teilen, wenn man sie alleine hat?
Und wo wir gerade die Ohnmacht der Kirche sahen, kann man ja weiter machen. Kirchen, Kloster usw, wurden enteignet, usw.
Danach ging die Talfahrt der RK-Kirche erst richtig los. Der österreichischen Kaiser dachte zb. nicht in Traum daran Napoleons Werk zurück zudrehen, nein der macht weiter. Und dann kamen die Italiener gar auf die Idee, wie wäre es auch mit einen König, statt des Papstes uä.

Für Katholiken ist alles was nach der franzöischen Revolution stattfand ein Alptraum.

Also wenn da doch noch einmal so was wie 800 bei Karl den Großen und Leo 3 stattfinden könnte.

Ich frage mich ist dieser Wunsch die wirkliche Grundlage der Kaiserkrönung durch den Papst zu Aachen/Köln oder wo auch immer?

Gruß Peter




Antworten: