Analyse ``Lied von der Linde´´...``Türken in Afrika´´

Geschrieben von BBouvier am 02. Juli 2007 17:49:04:

Lange Zeit wurde irrig angenommen,
es handele sich bei diesem in Versen
abgefassten Text um originäre Schau.

Bis wir entdeckt haben, dass es sich dabei
in Wirklichkeit mit Masse nur
um in Verse gebrachte Kenntnis von „Ludovico Rocco“
(angeblich 1748-1840) handelt.
Plus damalige Gegenwartsbeschreibung
und weitere Zusätze uns bis dato unbekannter Hand.
Die Aussagen selber sind jedoch stimmig!

Bei der „Linde-Eingangssequenz“
und damit offenbar auch dem Titel,
handelt es sich um Erweiterung dritter Hand
aus den Zwanziger Jahren,
ganz offenbar, um den Text
auf „alt“ zu fälschen.

Im Folgenden werde ich
unter die Zitate des „Liedes“ Kommentare einfügen.


„Alte Linde bei der heiligen Klamm,
Ehrfurchtsvoll betast' ich deinen Stamm,
Karl den Großen hast du schon gesehn,
Wenn der Größte kommt, wirst du noch stehe'n

Dreißig Ellen mißt dein grauer Saum,
aller deutschen Lande ältester Baum,
Kriege, Hunger schautest, Seuchennot,
Neues Leben wieder, neuen Tod.

Schon seit langer Zeit dein Stamm ist hohl,
Roß und Reiter bargest du einst wohl,
Bis die Kluft dir sacht mit milder Hand
Breiten Reif um deine Stirne wand.

Alte Linde, die du alles weißt,
Teil uns gütig mit von deinem Geist,
Send ins Werden deinen Seherblick,
Künde Deutschlands und der Welt Geschick!"

Später eingefügte Eingangssequenz.

"Großer Kaiser Karl, in Rom geweiht,
Eckstein sollst du bleiben deutscher Zeit,
Hundertsechzig sieben Jahre Frist
Deutschland bis ins Mark getroffen ist."

=>
Gegenwartsbeschreibung der Zwanziger:
160 x 7 + 800 = 1920.
= Versailler Diktat.

"Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht,
Tut und läßt, was ihren Sklaven recht,
Grausam hat zerrissen Feindeshand
Eines Blutes, einer Sprache Band.

Zehre, Magen, zehr' vom deutschen Saft,
Bis mir einmal endet deine Kraft,
Krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin,
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin."

=> Gegenwartsbeschreibung der Zwanziger.


"Ernten schwinden doch die Kriege nicht,
und der Bruder gegen Bruder ficht,
Mit der Sens' und Schaufel sich bewehrt,
Wenn verloren gegen Flint' und Schwert.

Arme werden reich des Geldes rasch,
Doch der rasche Reichtum wir zur Asch'
Ärmer alle mit dem größ'ren Schatz.
Minder Menschen, enger noch der Platz."

Gegenwartsbeschreibung der Zwanziger:
Niederschlagung der Münchener Räterepublik.
Freikorps verteidigen Deutschland im Osten gegen Polen.
Inflation.


"Da die Herrscherthrone abgeschafft,
Wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft,
Bis der Tag kommt, wo sich glaubt verdammt;
Wer berufen wird zu einem Amt.

Bauer heuert bis zum Wendetag,
All sein Müh'n ins Wasser nur ein Schlag,
Mahnwort fällt auf Wüstensand,
Hörer findet nur der Unverstand.

Wer die meisten Sünden hat,
Fühlt als Richter sich und höchster Rat,
Raucht das Blut, wird wilder nur das Tier,
Raub zur Arbeit wird und Mord zur Gier."

Gegenwartsbeschreibung der Zwanziger.
- Ende der Monarchien.
- Das Parlament ein hilfloser Debattierclub.

"Rom zerhaut wie Vieh die Priesterschar,
Schonet nicht den Greis im Silberhaar,
Über Leichen muß der Höchste flieh'n
Und verfolgt von Ort zu Orte ziehn.

Gottverlassen scheint er, ist es nicht,
Felsenfest im Glauben, treu der Pflicht,
Leistet auch in Not er nicht Verzicht,
Bringt den Gottesstreit vors nah' Gericht."

Wohl uns unbekannte Quelle.
Oder Eigenschau des Schreibers.
Dafür spricht:
„Bringt den Gottesstreit vors nah' Gericht.“
Der Papst ist ja Oberhaupt
das Vatikanstaates.
Verfassungsklage in Genf?
– Wegen des Sitzes des Völkerbundes dort damals?


"Winter kommt, drei Tage Finsternis,
Blitz und Donner und der Erde Riß,
Bet' daheim, verlasse nicht das Haus!
Auch am Fenster schaue nicht den Graus!"

Das mit dem „Riss der Erde“,
das ist als Schau sonst mir nicht bekannt
und fußt offenbar auf einer uns unbekannten Quelle.
Sachlich sicherlich richtig
und verursacht durch Schollenverschiebung.

"Eine Kerze gibt die ganze Zeit allein,
Wofern sie brennen will, dir Schein,
Giftiger Odem dringt aus Staubesnacht,
Schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht."

Möglicherweise entnommen aus den französischen Schauungen.
Und HIERHER(!) hat das offenbar auch Irlmaier!

"Gleiches allen Erdgebor'nen droht,
Doch die Guten sterben sel'gen Tod,
Viel Getreue bleiben wunderbar
Frei von Atemkrampf und Pestgefahr."

Schön, das wäre so...

"Eine große Stadt der Schlamm verschlingt,
Eine and're mit dem Feuer ringt,
Alle Städte totenstill,
Auf dem Wiener Stephansplatz wächst Dill."

Marseille, das untergeht, entnommen
„La Salette“(1846)
Das verödete Wien bei Rocco entnommen:
„...die grossen Paläste werden leer stehen.“

Und hier hat Irlmaier sich dann so gedacht(!),
da lebe dann wohl ÜBERHAUPT Keiner mehr,
und der Grund, das sei dann wohl
der „Gelbe Strich“,
und daraus wiederum
hat der „Unbekannte Verfasser“ (bei Bekh)
sich dann einen Todesbereich
von mehreren hundert Kilometer Breite
zusammengefaselt.

"Zählst du alle Menschen auf der Welt,
wirst du finden, daß ein Drittel fehlt,
Was noch übrig, schau in jedes Land,
Hat zur Hälft' verloren den Verstand."

Quelle möglicherweise Mühlhiasl, der sagt,
man müsse einen „eisernen Kopf haben“,
wenn man durchkommen wolle.

"Wie im Sturm ein steuerloses Schiff,
Preisgegeben einem jeden Riff,
Schwankt herum der
Eintags-Herrscher-Schwarm,
Macht die Bürger ärmer noch als arm."

Offenbar originäre Schau unbekannter Quelle
der Jetztzeit, und nur irrig zeitlich hier falsch eingefügt!

"Denn des Elend einz'ger Hoffnungsstern
Eines bessern Tages ist endlos fern.
"Heiland, sende den du senden mußt!"
Tönt es angstvoll aus des Menschen Brust."

Kann man sich denken.

"Nimmt die Erde plötzlich andern Lauf
Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf?
"Alles ist verloren!" hier's noch klingt,
"Alles ist gerettet", Wien schon singt."

Möglicherweise Kenntnis von Nostradamus,
jedoch eher unwahrscheinlich.
Wie „Erde Riss“ originär!
Und hier „singt Wien“ nachher,
was Irlmaier jedoch voll übersehen hatte:-)

"Ja, vom Osten kommt der starke Held,
Ordnung bringend der verwirrten Welt.
Weiße Blumen um das Herz des Herrn,
Seinem Rufe folgt der Wack're gern."

Rocco:
„Aber der Genius (=Schutzgott)
des alten Österreichischen Herrscherhauses („Osten“)
wird die Dynastie beschützen.“
"Osten" ist auch mehrfach in den frz. Schauungen so erwähnt.

"Alle Störer er zu Paaren treibt,
Deutschem Reiche deutsches Recht er schreibt,
Bunter Fremdling, unwillkomm'ner Gast,
Flieh die Flur, die du gepflügt nicht hast."

Rocco:
Die „Türken werden aus Europa vertrieben...
....(und)...werden sich in Afrika festsetzen.“

Rocco war Italiener.
Was er hier beschreibt,
scheint die Vertreibung der Marokkaner(!)
aus FRANKREICH zu sein,
die in ihre alte Heimat,
nämlich nach Afrika, zurückkehren!

Und er wirft alle „Moslems=“Türken“ in einen Topf.
Dennoch bleibt eine Rest-Ungewissheit.
Mich stört (positiv im Sinne der Analyse)
hier eben das Wort „Gast“ (= „Gastarbeiter“)
sowie „bunt“ = farbig.
Was „Türken“ nun einmal nicht sind.

So dass durchaus originäre Schau (wessen?)
hier angenommen werden dürfte.
Diese Quelle müsste man kennen!

"Gottes Held ein unzertrennlich Band
Schmiedest du um alles deutsche Land.
Den Verbannten führest du nach Rom
Großer Kaiserweihe schaut der Dom."

Entnommen von Rocco.
Der die Vereinigung Österreichs mit Deutschland schildert.
Und hier hat Irlmaier womöglich
seine Kaiserkrönung auch her.(?)


"Preis dem einundzwanzigsten Konzil,
Das den Völkern weist ihr höchstes Ziel,
Und durch strengen Lebenssatz verbürgt,
Dass nun reich und arm sich nicht mehr würgt."

Irrtum der Benennung das Konzils.
Indikator für Echtheit:
Das 20. Konzil fand 1869 statt.
Und das 21. Konzil 1959.
Hier hat gedachte Naherwartung wieder einmal getrogen.

"Deutscher Nam', du littest schwer,
Wieder glänzt um dich die alte Ehr',
Wächst um den verschlung'nen DoppelAst,
Dessen Schatten sucht gar mancher Gast."

Rocco:
„Ein Zweig des Herrscherhauses
wird die Krone tragen.“

"Dantes und Cervantes welscher Laut
Schon dem deutschen Kinde ist vertraut,
Und am Tiber - wie am Ebrostrand
Liegt der braune Freund von Hermannsland."

Das hier ist überhaupt DER Oberhammer!
=>
Da hat „Wer“ mal die Jetztzeit gesehen, braungebrannte
Teutonen an der Costa Brava und in Rimini!!
Und der Verfasser meint,
dabei müsse es sich wohl um die „Goldenen Zeiten“
``nachher´´ handeln!:-)

DIESE Quelle, die(!) müsste man kennen!

"Wenn der engelgleiche Völkerhirt'
Wie Antonius zum Wandrer wird,
Den Verirrten barfuß Predigt hält,
Neuer Frühling lacht der ganzen Welt.

Alle Kirchen einig und vereint,
eine Herde einz'ger Hirt erscheint.
Halbmond mählich weicht dem Kreuze ganz,
Schwarzes Land erstrahlt im Glaubensglanz."

Wohl frz. Schauungen entnommen.

"Reiche Ernten schau ich jedes Jahr,
Weiser Männer eine große Schar,
Seuch' und Kriegen ist die Welt entrückt,
Wer die Zeit erlebt, ist hochbeglückt."

Wohl hier ursprünglich Ende des „Liedes“.

"Dieses kündet deutschem Mann und Kind
Leidend mit dem Land die alte Lind',
Daß der Hochmut mach' das Maß nicht voll,
Der Gerechte nicht verzweifeln soll!"

Späterer Anhang.(?)

BB



Antworten: