Re: Der Papa wird´s schon richten, das g´hört zu seinen Pflichten

Geschrieben von HJH am 03. Juli 2007 22:33:36:

Als Antwort auf: Re: Der Papa wird´s schon richten, das g´hört zu seinen Pflichten geschrieben von Alceste am 03. Juli 2007 14:45:37:

N´abend

Pierre J. Proudhon

"Regiert sein, daß heißt unter polizeilicher Überwachung stehen,
inspiziert, spioniert, dirigiert, mit Gesetzen überschüttet,
reglementiert, eingepfercht, belehrt, bepredigt, kontrolliert,
eingeschätzt, abgeschätzt, zensiert, kommandiert zu werden durch Leute,
die weder das Recht noch das Wissen noch die Kraft dazu haben.

Regiert sein heißt, bei jeder Handlung, bei jedem Geschäft,
bei jeder Bewegung notiert, registriert, erfasst, taxiert,
gestempelt, vermessen, bewertet, versteuert, patentiert,
lizensiert, autorisiert, befürwortet, ermahnt, behindert,
reformiert, ausgerichtet, bestraft zu werden.

Es heißt, unter dem Vorwand der öffentlichen Nützlichkeit
und im Namen des Allgemeininteresses ausgenutzt,
verwaltet, geprellt, ausgebeutet, monopolisiert, hintergangen,
ausgepresst, getäuscht, bestohlen zu werden;
schließlich, bei dem geringsten Widerstand, beim ersten Wort der Klage
unterdrückt, bestraft, heruntergemacht, beleidigt, verfolgt, mißhandelt,
zu Boden geschlagen, entwaffnet, geknebelt, eingesperrt, füsiliert,
beschossen, verurteilt, verdammt, deportiert, geopfert, verkauft,
verraten und obendrein verhöhnt, gehänselt,
beschimpft und entehrt zu werden.

Das ist die Regierung, das ist ihre Gerechtigkeit,
das ist ihre Moral...

O Persönlichkeit des Menschen!
Kann es sein, das Du sechzig Jahrhunderte lang
in dieser Niedertracht versunken warst?"

-.-.-.-

Heinrich Heine: Erinnerung aus Krähwinkels Schreckenstagen

Wir Bürgermeister und Senat,
Wir haben folgendes Mandat
Stadtväterlichst an alle Klassen
Der treuen Bürgerschaft erlassen.

Ausländer, Fremde, sind es meist,
Die unter uns gesät den Geist
Der Rebellion. Dergleichen Sünder,
Gottlob! sind selten Landeskinder.

Auch Gottesleugner sind es meist;
Wer sich von seinem Gotte reißt,
Wird endlich auch abtrünnig werden
Von seinen irdischen Behörden.

Der Obrigkeit gehorchen, ist
Die erste Pflicht für Jud und Christ.
Es schließe jeder seine Bude
Sobald es dunkelt, Christ und Jude.

Wo ihrer drei beisammen stehn,
Da soll man auseinander gehn.
Des Nachtws soll niemand auf den Gassen
Sich ohne Leuchte sehen lassen.

Es liefre seine Waffen aus
Ein jeder in dem Gildenhaus;
Auch Munition von jeder Sorte
Wird deponiert am selben Orte.

Wer auf der Straße räsoniert,
Wird unverzüglich füsiliert;
Das Resonieren durch Gebärden
Soll gleichfalls hart bestrafet werden.

Vertrauet Eurem Magistrat,
Der fromm und liebend schützt den Staat
Durch huldreich hochwohlweises Walten;
Euch ziemt es, stets das Maul zu halten.

.-.-.-.

Sein Maul hält

HJörgH


>Hallo BB,
>anstatt auf einen Imperator zu warten wie ein Kind auf den Weihnachtsmann, würde ich das Notwendige lieber selber tun, und die Köpfe der deutschen *Eliten* zu Hunderten auf Piken stecken und vor dem Reichstag spaliermäßig aufpflanzen. Helmut Kohl, Wofgang Schäuble, Hans-Dietrich Genscher und Theo Waigel sollten einen Ehrenplatz bekommen.
>Doch dafür ist das deutsche Volk zu infantil und es fehlt ihm an Charakter.
>Ein englischer Offizier soll im 1.WK sich gegenüber einem einfachen Soldaten, der bei einem Chlorgasangriff vorübergehend erblindet ist gesagt haben, "bei den Deutschen ist jeder Dritte ein Verräter".
>Dort gilt es anzusetzen und gegen den Hochverrat die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen! Nur auf den Papa (= Kaiser) zu warten, der's schon richten wird, wenn wieder alles in Scherben liegt, zeigt nur, daß das deutsche Volk seit 1648 ein unreifer Haufen inkontinenter Bettnässer geblieben ist.
>Aux armes citoyens!
>Mit revolutionären Grüßen
>Alceste
>
>Ein etwas längeres PS.:
>Das mußte ich loswerden, von mir aus kannst Du Dich vor Abscheu schütteln, das ist mir in dem Zusammenhang aber schon so was von wurscht! Allen, die meinen, Revolution sei per se nur der Blutrausch von Zukurzgekommenen, sei ins Stammbuch geschrieben, daß OvB von sich selbst gesagt hat, "für die Höflinge bin ich nie etwas anderes gewesen als ein Emporkömmling und Revolutionär".
>Die längst überfällige, guilloitinenbewehrte deutsche Revolution kann man immer als einen Aufstand der Zukurzgekommenen denunzieren, weil klarerweise nicht die, die vom System profitieren, dagegen vorgehen werden. Das ist jedoch nicht der entscheidende Punkt, sondern die Frage, ob die Zustände, die wir vorfinden, noch tragbar sind, wenn wir auf einen Restbodensatz von Selbstachtung wert legen.
>Bonnie hat neulich sehr richtig gesagt: "So lange der Deutsche etwas zu essen hat, macht er keine Revolution." Leider wird die feige Einstellung, Unangehmes ewig vor sich herzuschieben, genau dazu führen, daß der Deutsche Depp irgendwann nix mehr im Kühlschrank haben wird, weil er schleichend entmündigt, entgeignet und ausgehungert wird. Ich hielte es für sehr viel sinnvoller, beizeiten das Nötige zu tun, womit nicht nur Maßnahmen gemeint sind, die das eigene Überleben sichern sollen...
>


Antworten: