Avatar

Über Velten (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 09.05.2012, 13:15 (vor 4379 Tagen) @ Malbork (3507 Aufrufe)

Hallo!

Hier der ganze Text:
https://schauungen.de/prophwiki/index.php?title=Hanns_Tobias_Velten

Die Sache ist etwas dubios.
Von Velten sind im Laufe von 100 Jahren mehrere Bücher erschienen, z. B. über Tierheilkunde, Astrologie, Kochrezepte und eben diese Prophezeiung. Dabei wird er einmal als Alpenschäfer, dann wieder als Scharfrichter bezeichnet.
1835 erschien von ihm das Buch "Hundertjährige Scharfrichter-Kuren an Pferden" aus dem Nachlasse des berühmten Scharfrichters.
1865, im Vorwort der Prophezeiung, wird er als 104-jähriger Alpenschäfer vorgestellt.
Offenbar steht hinter beiden Büchern die Person eines über 100-Jährigen. 1835 müsste er also schon tot gewesen sein.
Vermutlich ist er ein legendäre Gestalt, die tatsächlich nie gelebt hat und unter deren Namen verschiedene Autoren Werke veröffentlicht haben.

Die Prophezeiung wurde so konstruiert, daß sie sich über 13 Jahre (Unglückszahl!) erstreckt. Dabei wurden verschiedene katastrophale Ereignisse eingeflochten, die durch gute Jahre getrennt sind, um auf die Zahl 13 zu kommen:

1. Eine Dürre mit zwei Fehlernten, Austrocknung der Gewässer und Hungersnot
‒ Zwei reiche Ernten
2. Verschattung des Himmels, Annäherung eines Himmelskörpers, Verwüstung der Erde
‒ Zwei reiche Ernten
3. Ein Krieg, wobei die letzten fremden Heere im dritten Jahre abziehen, davon im ersten Jahre keine Ernte, im zweiten Beginn der Besserung.
‒ Zwei reiche Ernten
4. Kältekatastrophe nach der zweiten Ernte, im Frühjahr darauf Flutkatastrophe durch Schneeschmelze, danach Säureregen und „allgemeine Sterblichkeit“ bis zum nächsten Winter, der Besserung bringt.

Es ist nicht klar, ob allen Ereignissen eine Schau zugrundeliegt oder ob da einfach zu verschiedenen Katastrophen, vor denen sich die Menschen seit jeher fürchten, etwas fabuliert wurde.
Darauf, daß zumindest das Himmelsgeschehen echt sein könnte, deuten meines Erachtens physikalische Details (Wolke, saurer Regen, Nebensonnen, etc.) hin, denn im 19. Jahrhundert wußte man weder über Impakte, noch deren physikalische Begleiterscheinungen bescheid. Das wurde überhaupt erst wissenschaftlich erforscht, seit man 1980 den Kreideimpakt entdeckte.

Am Ende des Veltentextes hängen noch Prognosen für die Zeit nach 1866 an, die sich allesamt als falsch erwiesen haben und die definitiv eine Fälschung sind.

Der Text kommt also teilweise in die Tonne. Die Reihenfolge und Zusammensetzung der Ereignisse (wie oben aufgelistet) kann man auf jeden Fall vergessen.

Wenn man Veltens Ablauf auflöst und die Ereignisse statt nacheinander mehr oder weniger gleichzeitig stattfinden läßt, kommt man in diffusen Grundzügen (jedoch völlig durcheinander) auf das Szenario, von dem auch wir hier ausgehen. Das ist zumindest bemerkenswert.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


Gesamter Strang: