Thanks, too (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Donnerstag, 04.02.2010, 18:21 (vor 5201 Tagen) @ Selly (6191 Aufrufe)

Dear Selly!

Hab's ja geahnt (und deswegen den Vorsatz mit hingeschrieben: wenn erlaubt ...).

Trotz allem: vielen Dank für Deine Ergänzungen!

Schauungen lassen sich zwei Kategorien einteilen.

(1) In solche, die auf die Person des Schauenenden bezogen bleiben, demnach wohl zu dessen Lebzeiten eintreffen und ihn mitbetreffen. Derart sind beispielsweise die Schauungen des Waldviertlers, der in seinen Visionen sozusagen ständig hin- und herläuft (woraus ich schließen möchte, dass er auch im Alltag "agil" ist). Derart sind etwa auch, seit ich auf dem Forum mitlese, die Berichte von EinMensch.

(2) Dann gibt es weiter diejenigen Visionen, die zwar auch "gesehen" werden, aber bei denen der Seher nicht als Person integriert ist. Ein Beispiel ist die Vision des Waldviertler's von New York. Oder der nachfolgende Text, falls authentisch, aus Gann, Sybille, von mir etwas modifiziert:

Von der Teynkirche höre ich zehn dumpfe Schläge.
Ein fürchterlicher Orkan braust über der Stadt.
Die Erde bebt.
Steine fliegen durch die Luft, Mauern bersten, Klüfte öffnen sich.
Überall gibt es Feuer.
Der Hradschin steht in hellen Flammen.
Vom Vysehrad her wälzt sich ein ungeheurer Feuerball.
...
Dann ist das Licht erloschen, Dunkelheit herrscht überall,
nur das Heulen des Sturmes verdeckt das Unglück.
Dort, wo einst der stolze Dom stand, ist nur noch undeutlich der blutrote Ball der untergehenden Sonne zu sehen.
Es ist vorbei.


Selbstverständlich können bei ein und demselben Seher beide Formen der Schauung vorkommen. *) Und deswegen muss man beim Umgang mit entsprechenden Texten sehr vorsichtig sein. Als ich Dich fragte, von wo aus Du das "große Schiff" gesehen hast, standen solche Überlegungen im Hintergrund. Denn vielleicht liegt die Szenerie, die Du Richtung Kinzigtal gesehen hast, in einer viel ferneren Zukunft als die Szene mit dem 10-m-Boot zwischen den Häusern.

Interessant ist nun, dass Du, obwohl Du selbst "Schauungen" hast, mit Christine Bauer Rapp nicht "warm werden" magst. Warum nicht?

Ich möchte zu ihr sagen (und indirekt natürlich auch in Deine Richtung): dass ich niemals eine Vision, einen Traum usw. für sich genommen als "Schwachsinn" ansehe. Und natürlich auch nicht den Seher bzw. die Seherin.

Was aber zu oft wirklich schwachsinnig ist, das sind die Interpretationen und Schlußfolgerungen, die aus den Schauungen gezogen werden.

Unser alltäglicher Wahrnehmungsapparat neigt an sich schon zur Übertreibung. Ferne oder künftige Sachverhalte können nur dann durch "außergewöhnliche" Wahrnehmung hereingeholt werden werden, wenn hierfür eine gewisse zusätzliche emotionale Anregungsenergie vorhanden ist. Und das birgt Gefahr für weitere Übertreibungen (weswegen früher so viele "religiös Ergriffene" unter den VisionärINNen waren **). Bei Christine Bauer Rapp, wenn man ihre Texte liest, sind diese Emotionen sehr klar sichtbar, und das färbt dann auch auf die Eindrücklichkeit der gesehenen Bilder ab - wie auch auf ihre Wiedergabe mit Worten. Sinnlich sehen wir die Wirklichkeit niemals so, wie sie "an sich ist", wir können sie nur mit unserer subjektiven "Röhre" wahrnehmen, und das gilt auch für die "übersinnlichen" Dinge. Es gibt außerdem noch ein "Wissen um die Wahrheit", eine Art stilles, tiefes, unfehlbares Wissen. Aber das ist dann völlig abstrakter Natur (die sog. Gewissheit).

Zum Schluß noch ein paar allgemeine Bemerkungen zu den "Überflutungen".

Wir haben es bei dem, was vor uns liegen mag, wohl mit mehreren Flutereignissen und verschiedenartigen Überflutungen zu tun. Einige von ihnen hängen (meine Vermutung!) mit ungewöhnlichen, singulären Störungen aus dem Weltraum zusammen. In diesem Zusammenhang ist es für mich vorstellbar, dass kurzzeitige Flutstöße auch das Rheintal hochlaufen (von den Küsten ganz zu schweigen). Ich möchte annehmen, dass die betreffenden Ereignisse sich teilweise vor "dem Krieg" zeigen werden. Teilweise in den Krieg hineinreichen (wie ja auch die Finsternis und Beben während des Krieges berichtet werden). Weitere Flutereignisse werden in der gleichen Zeit wohl auch militärische Ursachen haben (wie auch manche der berichteten Erdbeben***).

Es ist darüberhinaus vorstellbar, dass in einer ferneren Zukunft ****) die Erde erneut eine "geophysikalische Krise" durchmacht. Die ersten Andeutungen in diese Richtung habe ich aus den Readings von Edgar Cayce. Dort ist die Rede von gravierenden Veränderungen der Erdoberfläche, die sich dereinst innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne ereignen würden, die also einen katastrophenartigen, apokalyptischen Anstrich haben.

Im Augenblick haben wir nicht so viel Wasser auf der Erde, dass wir den Meeresspiegel um 300 Meter heben könnten. Kontinentale Plattenabsenkungen um 300 Meter kann es ebenfalls nicht geben. Dergleichen gab es (nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft) auch noch nie, insbesondere innerhalb von "vier Wochen", wie oft suggeriert wird. Es gab wohl auch noch nie eine totale Kippung der mechanischen Drehachse der Erde. Und eine magnetische Polverschiebung dauert Jahrhunderte bis Jahrtausende (nach meinem Kenntnisstand gab es eine komplette Vertauschung der Pole auch noch nie).

Die oben angedeuteten apokalyptischen Ereignisse könnten, wenn es sie wirklich gäbe, nur zusammenhängen mit gewaltigen Stößen an den kontinentalen Plattengrenzen, an den Sockelübergängen sowie an den Rändern kleinerer Schollen (oft auch als Graben bezeichnet: Rheingraben, Ostafrikanischer Graben etc.). Dort könnten über Scherspannungen dann Kräfte freigesetzt werden, die zu den gewaltigen Überflutungsereignissen führen (wie etwa Cayce berichtet) sowie zu den Veränderungen an den Küstenlinien. Ein solches Szenario wäre aber auch verknüpft mit massiven Änderungen an der sichtbaren Landoberfläche. Und unter anderem deshalb habe ich auch die Christine Bauer Rapp hier zitiert, eben weil bei ihren Visionen nun sogar Berge "einrutschen". Aus der Geologie wissen wir, dass es neben den langsamen Verschiebungen und Hebungen/Senkungen auch solche schnellen Ereignisse früher schon gegeben hat - was immer die Ursache gewesen sein mag. Und warum dann nicht auch in Zukunft ...

Deine Schau vom großen Schiff, aus dem Kinzigtal kommend, in erhabener Ruhe, ist insofern trostvoll und stimmt hoffnungsfroh, als Menschen offenbar auch derartige Szenarien überleben werden.

Herzlich, Gerhard


*) bei BB gibt es dann noch die Schau "durch die Augen eines anderen". Was er sich dabei denkt, ist mir schleierhaft ...:-P

**) sehr routinierte Seher, sog. Naturbegabungen, brauchen diese "Anregungsenergie" dagegen nicht, bei ihnen steht (scheinbar gegensätzlich) oft eine Entspannung (Abschalten-Können) am Eingang der Vision. Aber auch sie müssen sich hinterher von mitgefühlten Emotionen "reinigen", denn auch sie nehmen gern jene Dinge "da draußen" bevorzugt wahr, die einem sozusagen gefühlsmäßig "entgegenschlagen und entgegenschreien". Deswegen auch das Überwiegen von Katastrophenszenarien in den Schauungen zur Zukunft.

***) Das läßt sich bereits mit Atombomben machen, und so gab es während des Kalten Krieges Ausarbeitungen östlicher und westlicher Militärtechniker zu diesen Themen. Inzwischen scheint es neue Technologien zu geben, die noch viel wirkungsvoller sind.

****) Auch der Prophezeiung von Johannes XXIII ist zu entnehmen, dass nach all den hier bereits diskutierten Ereignissen und nach einer anschließenden wohl längeren Friedenszeit nochmals eine sehr schwere Krise kommen wird, in der "Gott einen Krieg der Natur entfesseln wird, um den Krieg der Menschen zu verhindern." Dann erst werden die Menschen völlig "fertig" sein, und bereit für eine neue Zeit.


Gesamter Strang: