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Aber bitte sauber vernähen... (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 27.05.2008, 21:10 (vor 5812 Tagen) @ BBouvier (5512 Aufrufe)

Hallo!

So bin ich mal der Advocatus Diaboli:

Laut der Edda ist der Fimbulwinter (vermutlich der Kältesommer) ein dreifacher, nämlich nach meiner Deutung: Winter - Kältesommer - Winter. Die Winter dürften besonders kalt sein, wozu man die Schau Veltens zählen könnte.
Das ganze ist aber eher ein schwaches Argument, da die Edda alt ist und sicherlich verzerrt, bzw. mit Symbolik ausgestaltet.

Bei uns soll das Kriegsjahr im Frühjahr so warm sein, daß die Kühe im hohen Gras stehen. Für sich genommen spricht das nicht gegen einen Kälteeinbruch. Allerdings heißt es bei einem Seher nach Curique, daß man den Weizen noch ernten wird, den Hafer nicht mehr. Die Weizenernte wäre durch den Kälteeinbruch sicher vernichtet. Ein Widerspruch. (Fragt sich halt, wie sicher die Weizensache ist.)

Mir scheint es neben Deiner Schau, BB, die als Jahreszeit das Frühjahr enthält - welche Indikatoren sprechen eigentlich dafür? - keine zu geben, die eindeutig von einer Flutwelle vor dem Krieg spricht. Auch Wizards Sache deucht mir da eher dürftig, scheint seine Datierung doch eher Mutmaßung zu sein. Welche Indikatoren sprechen da für diese Jahreszeit?

Noch dazu liegt Johanssons Sache offenbar eher im Herbst. Zwar ist er sich nicht sicher, ob es Frühjahr oder Herbst ist, allerdings beschreibt er ein Ereignis in der Nordsee, das anscheinend auch von Irlmaier gesehen wurde, nämlich die Sache mit der Bombe. Das liegt logischerweise im Krieg und nicht im Frühjahr. Wieviel dieses Argument taugt, hängt daran, ob das tatsächlich eine Bombe ist, worüber ich ebenfalls sehr skeptisch bin.
Johansson sagt allerdings auch aus, daß der Orkan etwa gleichzeitig mit dem Vulkanausbruch stattfindet. Der oder die Orkane ziehen über mehrere Kontinente und Weltmeere und verwüsten dort die Länder. Wie wahrscheinlich ist es denn, daß noch irgendwer, insbesondere die Russen, einen Krieg wenige Monate später führen wollen und können, nachdem solche Verwüstungen angerichtet wurden? Das wirft vorhandene Pläne über den Haufen oder verzögert sie zumindest. Wir sollten uns auch mal überlegen, welche Schäden eine Flutwelle bis Celle anrichten würde, die das Führen eines Feldzuges in der norddeutschen Tiefebene unmöglich machen würden, denn an Aufräumarbeiten und das Beseitigen von Schlamm ist in dieser Krisenzeit sicher nicht zu denken.

Die Schilderung von Velten des vielen Schnees paßt auch nicht zu Deiner Deutung. Es sei denn, es handelt sich dabei um eine andere Zeit. Der Vorkriegswinter kann es jedenfalls nicht sein, ist dieser doch laut Irlmaier kein richtiger Winter. Dieser harte Winter paßt hingegen zu der Deutung des Fimbulwinters, nämlich als einer der beiden begrenzenden Winter.

Ich frage mich, inwiefern Deine Flutschauungen symbolisch aufzufassen seien. Auffallend ist die gänzlich andere Gestalt der Welle in Dänemark als in Ostfriesland. Bei erstem steigt das Wasser als Ganzes an, was bei der Tiefe des Meeresbodens dort unmöglich sein sollte, nimmt man keine übermäßig starken Gezeitenkräfte an, die den ganzen Ozean sozusagen aufwölben. In Ostfriesland ist es aber eine Wasserwand.
Man muß bedenken, daß die Schau über die Abspaltung Mitteldeutschlands ebenfalls sehr symbolisch war.

Daß es vor dem Krieg anläßlich des Bebens eine Flutwelle gibt, will ich nicht ausschließen. Jedoch dürfte diese meines Erachtens lediglich wenige Kilometer ins Landesinnere vorstoßen und die Küste verheeren.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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