Hallo!

Meiner Ansicht nach verkörpert Baldur hier einen ganz wesentlichen Pol im System der Kräfte, und diesen füllt er mehr als nur gut aus.

Ich mache keinen Hehl daraus, viele Sympathien für ihn zu haben; bin ich ihm doch etwas ähnlich.

Es geht im Sinne des Reifens um Erkenntnisgewinn. Wer endlich klar blicken will, darf nicht geblendet werden.

Menschlich gesteuerte Zirkel der weltlichen Macht wollen verhindern, daß einer einen scharfen Blick bekommt.
Aber jegliche Erziehung ist Lügenwerk. Wenn nicht im Schlechten, dann sogar im Guten.
Wir müssen mit unseren Fragen dahin, wo es wehtut. Das ist wahre Philosophie im Wortsinne.

Wie bekloppt wollen wir denn selbst sein, wenn wir uns Scheuklappen vom Doktor auf Rezept holen?
Dazu gehören auch fragen: wie dumm ist fromm?
Oder, wie lange kann eine Tennisballkanone auf einen Säugling im Kinderwagen schießen, bis er ein Schädel-Hirn-Trauma davonträgt.

Insgesamt scheint mir eben dieser Baldur zu den am wenigsten Unbelehrbaren zu gehören, auch wenn es anders scheint, weil sich nicht nur die Lüge zu wiederholen pflegt, sondern auch die Wahrheit.
Was den Kampf Erkenntnis versus Aha-Effekt anbelangt, verweise ich mit Freude auf unseren viel zu oft unrecht gescholtenen BBouvier, der seine berühmte Strenge eben auch auf seine eigenen ehemaligen Erkenntnisse anwendet.
Wer über 30 ist, hat das meiste des gesellschaftlich Gewöhnlichen schon mal irgendwie erlebt. Das macht ihn aber nicht zum Weisen.

Ob Du oder ich, oder Taurec oder Detlev; wer weiß denn etwas wirklich? Das ist hier vielleicht einer der letzten Plätze vor dem Ur-Anus wo die Waage in der Meinungsfindung noch etwas zählt.

Ich habe es nie verstanden, wenn hier welche hereingeplatzt sind, im Brustton der Überzeugung, mit der Absicht, für die eigene Meinung rekrutieren zu wollen.
Dafür ist der Gegenwind der Ratio hier doch zweifelsfrei zu hoch.
Da diese aber auch das einzige zuverlässige Werkzeug ist, dem wir uns frei bedienen können, sollten wir es auch nicht wie einen unwillkommenen Wurf Katzen im kalten Wasser der Ausweglosigkeit ertränken.
Und wenn ich nicht total daneben bin, ist Baldurs Anspruch jener, mindestens keine böswillige, bestenfalls keine zweifelhafte Autorität zu dulden.
Wer Wege sucht, darf die Berge, Täler und Gewässer einfach nicht ignorieren.
Auch in der Nächsten Dimension werden wir auf Bekloppte treffen.
Warum sollten wir uns schon jetzt ergeben?

Der Weg ist noch weit.

Fenrizwolf

P. S.: Die Formatierung des Textes ist mir selbst ein Gräuel.
In der Hälfte meiner Lenze, taub in Kopf und Lenden, fällt mir auch der Widerspruch schwer.
Der Wille war kurz da, aber das Fleisch dann nicht mehr.