@Rauhnacht: So treiben wir auf dem toten Schiff und warten, bis die Zeit vergeht (getreu Spliff) (Schauungen & Prophezeiungen)

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Sonntag, 16.08.2015, 02:11 (vor 3183 Tagen) @ rauhnacht (2347 Aufrufe)
bearbeitet von Eyspfeil, Sonntag, 16.08.2015, 02:30

Hallo Rauhnacht!

"Sieh Dir dazu nur die Ruinen der Metropolen (!)
der früheren Großreiche an - mit bis zu einer Million Einwohnern.
Um diese Reiche zum Einsturz zu bringen, reicht in deren Endphase
dann eine Fehlernte, eine Seuche, eine innerstaatliche Revolte,
der Kriegszug eines noch jungen Volkes oder sonst etwas.
Aber an so etwas waren sie zuvor doch nie gescheitert:
Derlei hätten sie 200 Jahre zuvor noch problemlos weggesteckt!
Das war nie der eigentliche Grund, sondern das ist nur
der Indikator dafür, daß die Menschen dann nicht mehr
lebensfähig waren, nicht mehr lebenwillig und wehrhaft."

Vielleicht gingen die Metropolen früher Kulturen u.a. auch daran
zugrunde, als fremde Stämme oder auch einfache Fellachen, die an
Zahl oder Waffen überlegen waren, in der Spätphase der reinen
Zivilisation in die Städte eindrangen. (*winke, winke, Zaunpfahl!*)
Die Maya oder Inka sollen in der Manier in der Epoche unseres
europäischen Mittelalters auf einmal verschwunden sein.
Im Alten Rom des 4./5.Jahrhunderts drangen fremde Stämme ein,
u.a. weil Rom durch die immense Größe unregierbar geworden war.

Wenn mal gefühlt das Chaos da ist, dann genügt zweifelsohne nur
noch ein "Funke", um die kulturelle "Ruine" herbeizuführen.
In der Großstadt grüßt doch eigentlich seit ca. 1980 kein Mensch
mehr den anderen. Also mein Vermieter ist über 70, und der kennt
noch sämtliche Nachbarn, die in den 60ern hierher gezogen waren.
Ich wundere mich da immer ein wenig, wieviel Leute die ältere
Generation noch kennt.
Ist doch klar, daß die Großstadt nur zehrt anstatt nährt, und in
der zubetonierten Landschaft hat nach einer Phase der Dekadenz
mit allen möglichen Drogen nur noch derjenige Spaß, der dafür zahlen kann.
Nur Geld zählt und technischer Schnickschnack, als Zubanbrett vor
dem Kopf. Man muß halt aufpassen, daß man beim Surfen nicht vom
Auto überfahren wird.:-D

Wie Spliff schon 1982 sangen "wir treiben auf dem toten Schiff..."
oder Anne Clark in der gleichen Zeit "Metropolis is dead".
Alles nix Neues. "Kriegszug eines jungen Volkes": Wir sind ja
kulturell so mausetot, daß die Russen uns eher noch Kultur
mitbringen würden, anstatt sie zu vernichten, falls wir
den Feldzug noch erleben.

Oder was für ein Usurpator? Wir sind doch schon global usurpiert
worden, und anders als im Altertum oder MA gibt es heute kein
"außerhalb" mehr (abgesehen von den Außerirdischen, *aaarghh*).
Der "Antichrist"? Mensch, der hätte allein seit
1945 siebzig Jahre Zeit gehabt, bei uns aufzutauchen.

Welcher Funke also? "Innerstaatliche Revolte"? Wir haben so fertig,
daß in der Richtung gar nichts mehr gehen kann. Die Jugendlichen
laufen in türkisfarbenen Flipflops durch die Straßen.
1970 wäre noch die geeignete Zeit dafür gewesen, bevor der Punkt
der völligen Saturiertheit in der Gesellschaft erreicht war,
und bevor das System die permanente Selbstoptimierung erlernt hatte.

"Fehlernte"? Eine globale vielleicht, denn wir importieren heute unsere
Nahrungsmittel vom ganzen Globus.

Bleibt nur die Seuche, oder eben ein Impakt. Oder zuerst der Impakt,
dann die Seuche plus die Minieiszeit als Zugabe.
Für Sodom und Gomorrha fehlt, wenn man sich's genau überlegt
nur noch die 'Salzsäule'...

LG,

Eyspfeil


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