Re: Flucht im Kulturland - Gedankenspiele

Geschrieben von Beobachter am 22. September 2004 18:37:52:

Als Antwort auf: Flucht im Kulturland - Gedankenspiele geschrieben von Röde Orm am 22. September 2004 12:41:22:

>Tag Leute
>Letztens überlegte ich mal wieder die praktischen Voraussetzungen einer Flucht. Dabei folgendes Gedankenspiel:


Außerdem mit sich und der Natur für eine Woche (fasten?) dürfte für uns Gesellschaftsgeschädigten auch bereichernd sein.
>Röde


Hallo Röde,

die Idee mit dem Fasten könnte klappen. Mal ein paar Gedanken von mir dazu, die mir da so durch den Kopf schießen.

Wenn du dich mit Heilfasten beschäftigst, wirst du auf eine Geschichte stoßen, in der eine Gruppe Leute über 10 Tage 300 KM weit maschiert sind, und das mit Gepäck. Keine Nahrung, nur Trinken. 3 Liter am Tag. Sie hatten keine Mangelerscheinungen oder Ermüdungserscheinungen.

Wichtig beim Heilfasten ist die Darmreinigung. Und das jeden 2. Tag. Ansonsten gibst Kopfschmerzen.

Wenn du nicht unbedingt schon als "Hungerhaken" die Sache beginnst, müßtest du den Zeitraum ohne Einnahme von fester Nahrung schaffen. Aber Heilfasten will auch trainiert sein.

Nach diesem Zeitraum ohne Essen müßtest du aber erst langsam wieder Nahrung zu dir nehmen.
Zunächst z. Bsp. 1 Apfel und etwas Suppe.

Die Option mit Heilfasten auf der Flucht habe ich mir auch schon durchgespielt.

Es ist eine interessante Option, wie man sich auf das wesentliche Beschränken kann und nebenbei die Nahrung für die Familienmitglieder verlängern kann. Du kannst dir nicht vorstellen, welchen Zeitraum das Thema Essen in unserem Tagesablauf einnimmt. Ohne Nahrungsaufnahme hat man auf einmal viel mehr Zeit für andere Sachen.

Es kann aber nur eine begrenzte Option für die Erstfluchtsituation sein. Denn ich kann mir durch meine Heilfastenerfahrung vorstellen, daß man unter körperlicher Anstrengung nach 14 Tagen Heilfasten sich ziemlich abplagen muß und evtl. zuviel wichtige Fettreserven verbraucht.

Es ist schon mal Scheiße, wenn man überhaupt keine Fettreserven hat. Drumm lieber ein paar Kilo zuviel auf den Rippen.

Das Thema Feuchtigkeit ist wohl sehr wichtig.

Ich habe meine Ersatzkleidung und verschiedene Dinge, die nicht Feucht werden sollten, in einer Tonne mit einem großen Schraubverschluß. Die Tonne paßt auf mein Rucksacktragegestell. Den Schlafsack habe ich in einem wasserdichten Sack.

Auch im Zelt wird sich immer Feuchtigkeit sammeln, schon allein wegen dem Kondenswasser durch die Atmung. Feucht Socken kann man z. Bsp. uner den Pullover stecken und dann damit im Schlafsack schlafen. Am Morgen sind sie dann wieder trocken.

Du müßtest Nachts wandern (Problem Orientierung) (Vorteil - unauffällig) und am frühen Morgen und vormittags schlafen, nachmittags evtl. die Sachen trocknen und evtl. Vorräte sammeln o. Weg überlegen.

Unauffällig bleibt man am Tag mit ordentlicher Kleidung (in Nichtkrisenzeiten)
und mit unauffälligen Verhalten (nicht zu selbstsicher usw.)Man muß halt eine graue Maus sein.

In Krisenzeiten sollte man sich meiner Meinung nach überhaupt nicht blicken lassen. Schon in der Nachbarortschaft oder in der näheren Nachbarschaft kann man dann als unliebsamer Eindringling betrachtet werden.

Das wichtigst ist wohl Trinkwasser. Für so einen Fall habe ich einen Pumpwasserfilter mit Keramikfilterstück. Der würde für bis zu 10000 Liter herhalten. Reicht also für ein paar Tage und ein paar Leute. Also Wasserkatze nicht vergessen. Für den Anfang sind aber 2-3 Liter Wasser nicht schlecht, aber auch 2-3 Kg schwer.

Unwahrscheinlich wichtig ist die Körperhygiene. Körperpflege auch unter Extremsituationen nicht vergessen. Eine Woche hält man freilich ohne Waschen durch, doch dann versuch mal unauffällig bei Menschen vorbeizugehen, wenn du stinkst wie ein Iltis. Abgesehen davon, daß man in wirklichen Krisensituationen mit seinem Körper vorsichtig umgehen sollte, um in gesund und in Schuß zu halten. Also Körperpflege, keine hastigen Bewegungen, gemächlich gehen, ruhig Arbeitsvorgänge durchführen um Verletzungen vorzubeugen.

Mitmachen wäre wohl reizvoll, aber solange meine Familie zu viel Zeit frißt, denke ich lieber gar nicht drann. Ach ja, vergiß lieber nicht, für den Notfall Geld und Papiere dabei zu haben. Als Waffe würde ich mir evtl.einen langen Wanderstab mitnehmen. Damit lassen sich schöne Sachen anstellen und ist auch so sehr nützlich.

Gruß Beobachter



Antworten: