Re: Die Grenzen der schulden

Geschrieben von Johannes am 19. Juli 2005 19:57:48:

Als Antwort auf: Re: Die Grenzen der schulden geschrieben von detlef am 18. Juli 2005 23:15:53:

> die hatten damals auch zinsen! aber was die sonst noch hatten, kaum schulden!
> das gesamte geld/wirtschaftsproblem laesst sich auf einen ganz kurzen nenner
> bringen:
> nicht zinsen, sondern schulden machen alles kaputt!

Hallo detlef,

ja, genau, volle Zustimmung !. Nur leider wird das oft vergessen.

> in dem moment, wo schulden und schuldner wieder gesellschaftliche aechtung
> erfahren, wie noch vor wenigen jahrzehnten, ist der zwang zu stetigem
> wachstum naemlich schon weg. dafuer braucht es nicht eine andere art geld.
> das einzige was es braucht, sind menschen, die mit vollbrachter leistung
> bezahlen, statt mit versprechen auf zu vollbringende leistung.

Schulden haben zwei Seiten: Die eine Seite ist, ich kann jetzt konsumieren, vorzeitig. Die andere Seite: Es kostet mich etwas, ich zahle Zinsen. Natürlich sind die Zinsen ein Problem, wenn die Schulden nicht sehr kurzfristig vollständig zurückgezahlt werden, das ist völlig klar. Aber die Zinsen sind Folge, nicht Ursache. Wenn ich den Teufelskreis durchbrechen möchte, muß ich die Ursache angehen, und das sind die Schulden.

Schade, ich hatte das Gespräch ja mal mit NoPasaran angefangen, aber er hat es dann abgebrochen, als wir auf den Punkt kamen, den Du ansprichst. Dein Punkt zeigt, so sehe ich das, die Lösung auf. Zwar noch nicht, wie wir aus der Misere der Überschuldung rauskommen, aber das Problem wird klar, es ist die Verschuldung. Aber das anzugehen ist natürlich schwieriger (es kostet mich Konsum!), als einfach von den anderen zu erwarten, daß ich ihre Leistung (Leihen) umsonst bekomme.

Wäre schön, wenn das hier nochmal vertieft würde. Denn entweder habe ich an manchen Theorien etwas noch nicht verstanden oder es ist tatsächlich so, wie Du und ich das derzeit sehen: Keine Schulden machen! Nicht die anderen oder das (prinzipielle) Geldsystem sind das Problem, sondern wir, die wir uns an die Vorteile des vorzeitigen Konsums (= auf Pump) gewöhnt haben.

Gruß

Johannes


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