Wischi Waschi

Geschrieben von Franz_2 am 02. Juni 2003 08:57:50:

Als Antwort auf: »"Salim & Co." werden sich in ihr islamisch gewieftes Fäustchen lachen!« - Echt? geschrieben von Salim am 02. Juni 2003 02:41:22:

Muslimin Sabatina (20) wurde Christin. Jetzt wird sie verfolgt, steht unter Polizei-Schutz

Wien – Die Angst sitzt Sabatina* (20) tief im Nacken. Verfolgt sie bis in ihre 35-Quadratmeter-Wohnung, wo sie nachts bei jedem Geräusch erstarrt. „Kommen sie jetzt, um mich zu holen?“

„Sie“, das sind Sabatinas eigene Angehörige aus Pakistan. Strenggläubige Muslime, die sie mit dem Tod bedrohen. Weil die junge Frau selbst entscheiden will, wen sie heiratet und zu welchem Gott sie betet...


Treffpunkt mit dem BILD-Reporter: Ein Kaffeehaus in Wien. Nervös schaut sich die hübsche 20-Jährige um. Ist sie hier sicher? Fünfmal hat sie in den vergangenen zwei Jahren Wohnung und Telefonnummer wechseln müssen, zuletzt versteckte sie sich in Süddeutschland. „Ich will keine Märtyrerin werden“, sagt sie leise.


Ihre Geschichte klingt nach Mittelalter. Als müssten die Grundrechte erst noch erfunden werden.


Sie beginnt mit Sabatinas „erfolgreicher“ Integration: Als 10-Jährige folgt sie ihrer Familie in die österreichische Provinz, trägt ein gelbes Shalwar Kameez (Kleid über Pluderhosen, Anm. der Red.) und denkt, dass „Schnee in Platten vom Himmel fällt“. Drei Jahre später steht Sabatina auf dieselbe Musik, dieselben Klamotten wie ihre Schulkameradinnen, lernt sogar deren Dialekt.


Die bittere Kehrseite: Sie kollidiert immer häufiger mit den Moralvorstellungen ihrer Eltern. Der Vater (Kranfahrer) will, dass sie im Schwimmunterricht lange Hosen trägt. Die Mutter (Hausfrau) flippt aus, wenn sie mit Jungs in der Straßenbahn nur redet. „Ich habe eine Hure geboren“, schreit sie dann. Sabatina, die von Sex vor der Ehe bis heute nichts wissen will: „Sie ahnt nicht, wie weh mir das getan hat.“


Als sie 17 ist und aus Sicht der Eltern noch immer kein „richtiges pakistanisches Mädchen“, schicken sie sie zurück in ihr Geburtsland. „Heimat“ findet sie dort nicht mehr: Sabatina kommt in eine sunnitische Koranschule, wo sie „wie eine Gefangene“ gehalten wird: „Wer nicht gehorchte, bekam von der Erzieherin Schläge mit dem Rohrstock.“


Zudem drängen sie die Eltern, endlich ihren Cousin Salman* zu heiraten, dem sie seit ihrer Kindheit versprochen ist. Der holt sie eines Nachts in sein Zimmer, entblößt sie, um vor ihren Augen zu onanieren. Sabatina verweigert geschockt die Hochzeit – und bezieht von der Mutter Prügel.


Dann der endgültige Bruch: Sabatina liest nach ihrer Rückkehr in den Westen die Bibel. Stellt erstaunt fest, dass die „für mein Leben mehr Aussagekraft hat als der Koran“. „Nächstenliebe statt Kampf und Vergeltung“, das imponiert ihr. Zu Hause bekennt sie: „Ich glaube nicht mehr an denselben Gott wie du, Vater. Ich glaube an Jesus Christus.“


Sabatina hat noch sämtliche Reaktionen im Ohr: „Du bist nicht mehr meine Tochter“, zetert die Mutter. „Die Familienehre ist wichtiger als mein oder dein Leben. Wer unserem Glauben den Rücken kehrt, hat den Tod verdient“, so der Vater. Und ihr Cousin, der verhinderte Ehemann, brüllt: „Ich werde dich umbringen.“


Die 20-Jährige weiß von ähnlichen Fällen in Pakistan, in denen es nicht bei Drohungen blieb. Ihr Problem sei nicht die Familie, sondern das ganze System: „Für Konvertiten wie mich sieht die Scharia, das islamische Rechtssystem, den Tod vor.“


Einschüchtern lässt Sabatina sich jedoch nicht mehr. „Nicht in einem zivilisierten Land.“ Sie beginnt, ihren Leidensweg als „Gefangene zwischen den Kulturen“ aufzuschreiben („Sabatina“, Verlag Kleindienst, 24,90 Euro).


Die Flucht hat ein einsames Mädchen aus ihr gemacht. „Nur Gott ist immer bei mir“, sagt sie und wischt sich verstohlen die Augen. Ihr Traum? „Versöhnung. Ich liebe meine Familie noch immer. Warum lassen sie mich nicht in Frieden leben?“




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