Fischer bei Johannes Paul II.

Geschrieben von Hubert am 08. Februar 2003 13:28:12:

Papst Johannes Paul II. und deutscher Außenminister sprechen über Irak und Europa

Fischer stimmt mit Heiligem Stuhl über friedliche Lösung der Krise überein

VATIKAN, 7. Februar 2003 (ZENIT.org).- Die Irakkrise und die künftige europäische Verfassung waren die Themen bei der Privataudienz, die Papst Johannes Paul II. dem deutschen Außenminister Joschka Fischer am Freitag gewährte. Deutschland führt diesen Monat den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat.

Nach dem Empfang beim Papst hatte Fischer auch eine Unterredung mit Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano und sodann mit dem französischen Erzbischof Jean-Louis Tauran, Sekretär für die Beziehungen des Heiligen Stuhls mit den Staaten.

Vatikansprecher Joaquín Navarro-Valls teilte in einem Pressekommuniqué mit, dass "der Besuch Fischers eine günstige Gelegenheit zum Meinungsaustausch über die gegenwärtigen Probleme gewesen ist, insbesondere, was die bekannte Irakkrise und das Thema der künftigen europäischen Verfassung anbelangt".

"Hinsichtlich der Situation im Nahen Osten wurde dem illustren Gast die Position des Heiligen Stuhles nachdrücklich dargelegt, wie sie in zahlreichen Dokumenten und Ansprachen zum Ausdruck gebracht wird, für den Frieden und eine das internationale Recht achtende Lösung. Man hat auch die Verantwortung aller Beteiligten unterstrichen, damit es nicht zu einem tragischen Konflikt kommt", so heißt es in dem Dokument.

"Was die künftige europäische Verfassung anbelangt, hat der Heilige Stuhl darauf hingewiesen, wie grundlegend die in das gestern verteilte, die ersten drei Artikel betreffende Projekt, eingefügten Werte und Elemente für das Leben der Union sind".

"Diesbezüglich zeigte man sich überrascht, weil der rechtliche Status der Kirchen und religiösen Gemeinschaften vernachlässigt wurde. Schließlich wurde der Wunsch ausgesprochen, dass das derzeitige Projekt noch vervollkommnet und die Lücken aufgefüllt werden", so heißt es am Ende des Vatikankommuniqués.

Der grüne Außenminister zeigte sich "sehr beeindruckt" von seinem Gespräch mit dem Papst und sagte bei einer Presserunde: "Wir teilen mit dem Heiligen Stuhl die tiefe Beunruhigung über die humanitären Folgen für die regionale Stabilität und für den Kampf gegen den Terrorismus", welche ein Militärschlag gegen den Irak hätte.

Fischer sah eine friedliche Lösung der Krise in Verbindung mit der UN-Resolution 1441 seitens des irakischen Regimes und sagte, der Vatikan unterstütze diesen Vorschlag.



Antworten: