Entschuldigung für Sklaverei und Entschädigung

Geschrieben von Flieger am 03. August 2001 17:33:20:

Naja, mit den Entschädigungszahlungen kommt scheinbar ein Stein ins Rollen.
Wer weiß wer morgen zahlt (oder eher doch nicht ...). Trotzdem nicht uninteressant zum Lesen:

Entschuldigung für Sklaverei:
Die afrikanischen Staaten fordern bei der Ende August beginnenden UNO-Konferenz gegen Rassismus eine Entschuldigung für Sklaverei und Kolonialismus.

Sie wurden misshandelt, entwürdigt, in Ketten gelegt und wie Vieh unter miserablen Umständen deportiert. Afrikas Sklaven waren fast 500 Jahre lang nichts weiter als Massenware, wie Baumwolle, Holz und Gewürze. Auf rund 20 Millionen wird ihre Zahl geschätzt. Es waren zumeist die kräftigsten und gesündesten Männer und Frauen, die dem Kontinent genommen wurden.
Das unendliche Leid, das durch den Sklavenhandel entstanden ist und Afrika in seiner Entwicklung weit zurückgeworfen hat, soll nun wenigstens anerkannt werden. So zumindest wünschen es sich mehrere afrikanische Staaten und Menschenrechtsgruppen wie "Human Rights Watch" aus New York. Sie gehen aber weiter: Nach dem Vorbild der Reparationszahlungen für ehemalige Zwangsarbeiter in Nazi-Deutschland soll der Westen auch finanzielle Wiedergutmachung leisten.
Vor allem die USA, Südafrika und Brasilien, aber auch Europa stehen dabei im Rampenlicht. Die Erwartungen konzentrieren sich auf die am 31. August in der südafrikanischen Hafenstadt Durban beginnende UNO-Weltkonferenz gegen Rassismus, bei der über Ursachen, Gründe und Formen von Rassismus, über die Opfer sowie Vorbeugung diskutiert werden soll. Besonders die USA und ehemalige europäische Kolonialmächte werden an dunkle Kapitel ihrer Vergangenheit erinnert, sind aber - offenbar aus Angst vor finanziellen Folgen - nicht zu einer offiziellen Entschuldigung bereit.
Denn die Konferenz will sich erstmals auch der Frage widmen, wie Menschen entschädigt werden können, die nicht direkte Opfer von Rassendiskriminierung sind, deren Vorfahren aber solche Diskriminierung erlitten haben. Das Gerangel um mögliche finanzielle Forderungen überschattet bereits seit Wochen die Vorbereitungen der Tagung. Nun haben die USA sogar mit ihrem Boykott gedroht.
Nicht weniger als 777 Billionen Dollar (882,9 Billionen Euro/12,2 Billiarden Schilling) fordert die "African World Reparations and Repatriation Truth Commission" (AWRRTC), eine länderübergreifende Organisation aus Ghana. Überdies fordert das Komitee auch die Erlassung der gesamten Schulden der afrikanischen Länder. Auch wenn der schier unglaubliche Betrag von 12,2 Billiarden Schilling lediglich als Diskussionsgrundlage gedacht sein dürfte: Die Forderung ist auf dem Tisch.

Zur Sklavenfrage habe ich hier noch einen guten Link:
Professor Tony Martins Seite

(Quelle: www.utanet.at)

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