Wir wissen es. Und jetzt?

Geschrieben von Weitblicker am 08. Oktober 2002 13:15:18:

Liebe Foris,
ein Gedanke beschäftigt mich in letzter Zeit des öfteren:

Viele von uns wissen viel oder meinen viel zu wissen. Zumindest mehr als die verblödeten RTL2-Seher und Lokalblattleser da draußen. Ob es nun die Annahme ist, das bald in Europa Kriegsrecht herrscht oder dass die Bushies nur ans Öl wollen oder dass Prophezeihung XY bereits jetzt beweist, dass nächste Woche der Kaffee schneller kalt wird als gestern. Was auch immer.

Nur, was bringt das der Welt, wenn sie nicht zuhören will. Viele von uns haben das schon am eigenen Leib erlebt, dass sie nicht ernst genommen oder sogar ausgelacht werden. Da bleibt einem doch nichts anderes übrig als sich zurück zu ziehen und Eigenbrödler zu werden (kleiner Umfragevorschlag: Wer von uns fühlt sich sozial augegrenzt?).

Was bringt es der Welt, wenn wir nichts ändern können? Oder können wir doch etwas ändern? "Nur" das Wissen darum wird uns nicht viel helfen, oder doch? Nun, wir können uns vorbereiten, jeder nach seinen Möglichkeiten. Und dann? Kommt es nicht doch anders, vielleicht viel schlimmer? Oder vielleicht gar nicht? Kann man sich überhaupt richtig vorbereiten?

Soll man Demos veranstalten. Wird einem die schnelllebige Welt lange genug zuhören, dass sie es versteht. Oder wird man sich wieder zurückziehen nach erfolgtem "Genuss" der Nachrichten und sich sicher wähnen... "hier kann mir ja nichts passieren"... "hier war ja doch so lange kein Krieg mehr"...

-DENKPAUSE-

Ich glaube ich habe mir die Frage eben selbst beantwortet: mehr als sich selbst vorbereiten kann man nicht. Wir können die Zukunft nicht sehen, nur erahnen. Wir können die Bushies nicht von ihren Plänen abhalten. Wir können nicht für alle sprechen. Wir können nur für uns selber sprechen, sind nur uns selbst gegenüber verantwortlich. Wir haben wenig Chancen, genügend Leute zu "bekehren" im Sinne von ermahnen, das Richtige zu tun für sich.

Und wie schon Einstein sagte:
"Ich habe keine Ahnung, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg geführt werden wird. Aber im vierten Weltkrieg wird man sich mit Keulen und Äxten töten."




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