Du hast leicht schreiben

Geschrieben von franke43 am 08. Oktober 2002 13:31:23:

Als Antwort auf: Wir wissen es. Und jetzt? geschrieben von Weitblicker am 08. Oktober 2002 13:15:18:

Hallo Weitblicker, Du glücklichster unter uns allen

>Liebe Foris,
>ein Gedanke beschäftigt mich in letzter Zeit des öfteren:
>Viele von uns wissen viel oder meinen viel zu wissen. Zumindest mehr als die >verblödeten RTL2-Seher und Lokalblattleser da draußen. Ob es nun die Annahme >ist, das bald in Europa Kriegsrecht herrscht oder dass die Bushies nur ans Öl >wollen oder dass Prophezeihung XY bereits jetzt beweist, dass nächste Woche >der Kaffee schneller kalt wird als gestern. Was auch immer.

Damit leben hier einige schon sehr lang. Frag mich mal, was ich mir denke,
wenn ich in der Warteschlange an der Kasse bei der ICA oder RIMI Leute sehe,
wenn sie ihren Expressen oder Aftonbladet einsacken ?

Was ich mir denke ? Wie kann man sowas nicht nur lesen, sondern sogar
noch Geld dafür zahlen ????

Und: und für sowas müssen die Bäume bei Dir droben sterben .....

>Nur, was bringt das der Welt, wenn sie nicht zuhören will. Viele von uns haben >das schon am eigenen Leib erlebt, dass sie nicht ernst genommen oder sogar >ausgelacht werden. Da bleibt einem doch nichts anderes übrig als sich zurück >zu ziehen und Eigenbrödler zu werden (kleiner Umfragevorschlag: Wer von uns >fühlt sich sozial augegrenzt?).

Die Ausgrenzung hält sich für mich in Grenzen. An meinem Arbeitsplatz
habe ich einen ganz guten Stand, aber es ist auch jedem klar - vor
allem meinem Boss - dass ich nicht mehr alles so ernst nehme, am
wenigsten "Karriere" und "Gewinnmaximierung" sprich möglichst viel
Gehalt. Aber unsere Firma ist bedingt durch das Arbeitsgebiet eh
schon alternativ angehaucht.

>Was bringt es der Welt, wenn wir nichts ändern können? Oder können wir doch >etwas ändern? "Nur" das Wissen darum wird uns nicht viel helfen, oder doch?

Dir schon, denn Du sitzt mit allen Möglichkeiten.

>Nun, wir können uns vorbereiten, jeder nach seinen Möglichkeiten. Und dann? >Kommt es nicht doch anders, vielleicht viel schlimmer? Oder vielleicht gar >nicht? Kann man sich überhaupt richtig vorbereiten?

Du schon, viele andere hier nicht. Du hast Platz, Weide- und Anbauflächen.
Und sollte es wirklich hart auf hart kommen, werden bei Dir kaum echte
Kampfhandlungen stattfinden, nicht mal nach Birger Claesson. Du kannst
einbunkern noch und nöcher: Konserven und Fressage, Brennholz aus dem
eigenen Wald, Schafswolle für Klamotten, Schafsfleisch (im Notfall !!).
Du kannst Kartoffeln und Gemüse setzen, Du kannst wilde Beeren und Pilze
sammeln und einkochen oder trocknen. Du hast Dein eigenes Trinkwasser
im See, Du kannst fischen ..... sogar im Winter (pimpelfiske).

>Soll man Demos veranstalten. Wird einem die schnelllebige Welt lange genug >zuhören, dass sie es versteht. Oder wird man sich wieder zurückziehen nach >erfolgtem "Genuss" der Nachrichten und sich sicher wähnen... "hier kann mir ja >nichts passieren"... "hier war ja doch so lange kein Krieg mehr"...

Also eine Demo in Östersund wird keinen vom Hocker hauen. Da ist
Stockholm mit seinen "Nullachtern" schon das Mindeste.

Und da habe ich den (Noch-)Heimvorteil. Die (Noch-)Aussenministerin
Anna Lindh ist hier aus Nyköping und läuft mir manchmal (unbewacht !!)
über den Weg. Da kann ich schon mal gelegentlich was ablassen, so in
der Richtung "wenn Bushi so weitermacht, dann haben wir bald WK23".

>-DENKPAUSE-

Bei mir auch.

>Ich glaube ich habe mir die Frage eben selbst beantwortet: mehr als sich >selbst vorbereiten kann man nicht.

Nee, aber DAS kannst Du wie keiner von uns. Und im Notfall brauchst
Du Dich auch nur noch an diejenigen Regeln und Gesetze halten, deren
Übertretung Dir die Nachbarn zu Feinden machen würden. Im Ernstfall
musst Du mit den Einheimischen in Eurem "Ort" eine eingeschworene
Gemeinschaft sein, die sich auf der Basis der Elchjagd selber
durchbringt und auf die Welt "da draussen" pfeifen kann.

>Wir können die Zukunft nicht sehen, nur erahnen. Wir können die Bushies nicht >von ihren Plänen abhalten. Wir können nicht für alle sprechen. Wir können nur >für uns selber sprechen, sind nur uns selbst gegenüber verantwortlich. Wir >haben wenig Chancen, genügend Leute zu "bekehren" im Sinne von ermahnen, das >Richtige zu tun für sich.

Naja, wenigstens hast Du schon einigen aus deinem engeren Kreis
eure Bleibe als Zuflucht angeboten. Damit tust du schon mehr als
alle anderen hier.

>Und wie schon Einstein sagte:
>"Ich habe keine Ahnung, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg geführt >werden wird. Aber im vierten Weltkrieg wird man sich mit Keulen und Äxten >töten."

Dann kannst Du Dir die Waffen für den übernächsten Krieg gleich
im Wald suchen.

Gruss

Franke 43


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