Those were the days...

Geschrieben von Hubert am 12. September 2002 11:38:41:

Als Antwort auf: Keine islamische Kultur ???? Gegendarst. zur Gegendarst. der Gegendarst. geschrieben von franke43 am 12. September 2002 10:35:09:

Lieber Frank,

ach, ich liebe den Disput mit Dir ;-)

Natürlich erkenne ich die – vor allem baulichen Leistungen – der islamischen Kultur neidlos an. Sowie ihre „Entwicklungshilfe“ vor allem in Spanien: Es ist völlig unstrittig, dass Spanien unter der Omajjadenherrschaft eine hohe wirtschaftliche und kulturelle Blüte erlebte. Allerdings war das vor eintausend Jahren. Aber wer zum Teufel hat den heutigen fast gesamten islamischen Raum auf ein Dasein am Rande der Hölle festgenagelt? Ich will es Dir sagen: die Herrschaft der Ayatollahs und Imams. Die de-facto-Omnipräsenz der islamischen Geistlichkeit hat fast den gesamten islamischen Raum in eine einzige kulturlose Dunkelkammer verwandelt.

Ich gehe ebenso wenig konform mit den – aus amerikanischer Sicht unabwendbaren – Konsequenzen der Huntington’schen Erkenntnisse wie der Papst. Auch der ist davon überzeugt, dass es eine Lösung gibt und man den vielbeschworenen „Clash of civilisations“ nicht hysterisch an die Wand malen darf. Aber leider sind die Amerikaner – aus den bekannten Gründen – nicht willens, sich im Einklang mit dem Heiligen Stuhl um die Entwicklung eines globalen Sofortprogramm zu bemühen.

Aber lassen wir doch – sozusagen als Kontrastprogramm zu Deinen Ausführungen – mal wieder die zornige Lady zu Wort kommen (Seiten 91-93):

„Auch wenn ich noch so lange suche, finde ich nur Mohammed mit seinem Koran, Averroes mit seinen Verdiensten als Gelehrter (seinen Kommentaren zu Aristoteles etc.) und den Poeten Omar Khayyam. Arafat findet noch die Zahlen und die Mathematik. Er schrie wieder auf mich ein und spuckte dabei, als er mir 1972 erklärte, dass seine Kultur der meinen überlegen sei. Sehr überlegen (darf er das Wort ‚überlegen’ verwenden?), weil seine Ahnen die Zahlen und die Mathematik erfunden hätten. Doch Arafat hat ein kurzes Gedächtnis und ist außerdem nicht sehr intelligent. Deshalb ändert er ständig seine Meinung und widerspricht sich laufend. Mein lieber Arafat (wenn ich das sagen darf), Ihre Ahnen haben die Zahlen nicht erfunden: Sie haben die Schreibweise der Zahlen erfunden, die auch wir Ungläubigen übernahmen. Und die Mathematik haben nicht sie, oder besser gesagt nicht nur sie entwickelt. Sie wurde beinahe gleichzeitig in allen alten Kulturen entwickelt. In Mesopotamien, in Indien, in China, in Griechenland, in Arabien, in Ägypten, bei den Mayas... Genug der Worte: Wie man es auch dreht und wendet, Ihre Ahnen haben uns nichts als ein paar schöne Moscheen und eine Religion hinterlassen, die gewiss nicht zur Geistesgeschichte beigetragen hat. Und die in ihren akzeptabelsten Aspekten ein Plagiat der christlichen und der jüdischen Religion und sogar der hellenistischen Philosophie ist. Und nachdem wir das geklärt haben, wollen wir mal sehen, welche Vorzüge man diesem Koran abgewinnen kann, den die Luxuszikaden mehr achten als Das Kapital und die Evangelien. Vorzüge? Seit dem 11. September 2001 tun die Islam-Experten nichts anderes, als Mohammeds Loblied zu singen: Sie erzählen mir, dass der Koran Frieden und Brüderlichkeit und Gerechtigkeit predigt. (Auch Bush sagt das, armer Bush. Um die vierundzwanzig Millionen arabisch-moslemischer Amerikaner bei Laune zu halten, wiederholt er immerzu die drei Worte, wie die Franzosen während der Revolution ‚Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit’ wiederholten.) Aber im Namen der Logik: Wenn der Koran so gerecht und brüderlich und friedlich ist, was sagt uns dann Auge-um-Auge-und Zahn-und-Zahn? Was hat es auf sich mit der Burkah, das heißt dem die Sinne täuschenden Laken, mit dem Millionen unglücklicher moslemischer Frauen ihr Gesicht und ihren Körper verhüllen, was sie zwingt, die Welt durch ein kleines, dichtes Netz vor ihren Augen zu betrachten? Was hat es auf sich mit der schändlichen Polygamie und dem Grundsatz, dass Frauen weniger wert sind als Kamele; warum dürfen sie nicht zur Schule gehen, nicht die Sonne genießen, sich nicht fotografieren lassen und so weiter und so weiter, amen? Was hat es auf sich mit dem Alkoholverbot und der Todesstrafe für diejenigen, die Alkoholika trinken? Was hat es auf sich mit den Ehebrecherinnen, die gesteinigt oder enthauptet werden? (Dem mitverantwortlichen Mann geschieht nichts.) Was hat es auf sich mit den Dieben, denen in Saudi-Arabien die Hand abgehackt wird, beim ersten Diebstahl die Linke, beim zweiten die Rechte und beim dritten ein Fuß und dann, wer weiß was? Steht das auch in dem Heiligen Buch, ja oder nein?!? Mir kommt das nicht sehr gerecht vor. Und auch nicht sehr brüderlich und sehr friedlich. Nicht einmal intelligent kommt es mir vor.“

Herzlichst,
Hubert



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