Re: Damals und heute

Geschrieben von Hubert am 12. September 2002 13:09:18:

Als Antwort auf: Damals und heute geschrieben von franke43 am 12. September 2002 12:19:06:

Lieber Frank,

Nicht dass ich plötzlich gegen den Bau von Kirchen wäre, aber ich
hätte die Kirche lieber NEBEN die Moschee gebaut und nicht mitten
hinein.

Dass eine Moschee jemals neben einer gotischen Kathedrale errichtet wird, werden wir Gott sei Dank niemals erleben. Außerdem ist der tägliche fünfmalige Gebetsaufruf des Muezzin für den zivilisierten Menschen eher eine Zumutung. Und dort, wo man sich auf solche Experimente eingelassen hat, zog der zivilisierte Teil der Gesellschaft, soweit es ihm finanziell möglich war, weg.

Dein Vorschlag birgt aber auch folgende Gefahr. Wenn Kirche und Moschee nebeneinander stünden, würde damit doch suggeriert, dass Christentum und Islam gleichwertige Offenbarungen desselben Gottes sind. Die Kirche nennt eine solche Auffassung aber „Relativismus“ und lehnt ihn selbstverständlich auf das schärfste ab.

Nach unserem Glauben sind die Offenbarungen des Dreifaltigen Gottes mit der Manifestation des Christentums als letzter Stufe eines zweistufigen Offenbarungsprozesses innerhalb der jüdisch-christlichen Religion abgeschlossen. Insofern beinhaltet der Begriff der vielbeschworenen „Religionsfreiheit“ nicht dass Du glauben darfst, was Du willst, sondern nur, dass Dir der Staat bei der Religionsausübung keinen Zwang auferlegen darf.

Religionsfreiheit heißt also nicht die Freiheit zum Irrtum. Die Anerkennung des Islam als gleichwertige Religion neben dem Christentum ist also aus der Sicht des kirchlichen Lehramtes eine Unmöglichkeit. Im Katechismus heißt es hierzu:

2108 Das Recht auf Religionsfreiheit bedeutet weder die moralische Erlaubnis, einem Irrtum anzuhängen [Vgl. Leo XIII., Enz. „Libertas præstantissimum"], noch ein angebliches Recht auf Irrtum [Vgl. Pius XII., Ansprache vom 6 Dezember 1953] sondern es ist ein natürliches Recht des Menschen auf die bürgerliche Freiheit, das heißt darauf, dass im religiösen Bereich — innerhalb der gebührenden Grenzen — von der politischen Gewalt kein äußerer Zwang ausgeübt wird. Dieses natürliche Recht ist in der Rechtsordnung der Gesellschaft anzuerkennen, so dass es zum staatlichen Recht wird [Vgl. Dignitatis humanæ.].

Darf man Gutes nicht nachmachen ? Auch das Richtige auswählen und kopieren
ist eine Kulturleistung. Ohne diese Fähigkeit wären die alten Römer nie
über das Forum Boarium hinausgekommen.

Absolute Zustimmung. Deshalb muß ja auch das Evangelium in allen Teilen der Welt verkündet werden.

Der Koran schreibt den Frauen nur vor, sich in der Öffentlichkeit "anständig" zu kleiden.

Ich könnte mit dem Koran gut leben, wenn ihn Kardinal Ratzinger im Geiste der Tradition und des Heiligen Lehramtes gegenläse und die unpassende Teile aussortierte.

Übrigens: Heute, am 12. September feiert die Kirche das Fest „Mariä Namen“. Es wurde einst im Gedenken an den Sieg über die Türken 1683 eingeführt.

Herzlichst,
Hubert



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