Re: Geschlechter

Geschrieben von Mulder911 am 02. Juni 2002 02:09:18:

Als Antwort auf: Geschlechter geschrieben von Torsten am 01. Juni 2002 19:10:11:

>Aus erzieherischen Gründen halte ich auch die freizügige Darstellung homosexueller und anderer Varianten der Sexualität für bedenklich. Nicht, daß das aus dem "gesellschaftlichen" Bewußtsein ausgeklammert werden soll, aber ich glaube, daß Kinder zunächst ein klares Bild und klare Regeln brauchen.

Nun gut, wir sind ja weitestgehend einer Meinung, allerdings halte ich es für einen Fehler, wenn Kinder vor der Wahrnehmung "dieses Problems" geschützt werden sollten. Unabhängig von der Erziehung oder den Eindrücken wird sich zeigen, ob sie eher hetero, bi oder homosexuell sind. Sowas läßt sich nicht von außen einprogrammieren. Die Gegner anderer Sexualitäten würden sich doch gerade über die Möglichkeit der Umprogrammierung riesig freuen. Wenn wir jedenfalls unsere Kinder von sowas fernhalten, dann klammern wir entgegen unseren Absichten diesen Teil unserer Gesellschaft aus. Allerdings sollten Kinder weniger mit SM oder derartigen harten Dingen konfrontiert (im TV oder sonst wo) werden. Gewalt gehört zwar zum Leben, aber speziell hier könnte ein falsches Bild von Sexualität entstehen, so z.B. dass die Frau geschlagen werden MUß oder dass Zuneigung und Liebe in einer Beziehung keine Bedeutung haben. Das sind die wahren und recht heterogenen Gefahren. In dem Punkt stimme ich dir somit zu.


>Allerdings kann ich mich auch irren, da in einigen Naturvölkern durchaus sehr >offen mit dem Problem umgegangen wird bzw. es zur Normalität gehört.

Ja, in einigen Völkern werden 13jährige verheiratet etc. Ich halte das u.a. aus von dir und mir genannten Gründen allerdings nicht für gut und sehe es nicht als Maßstab für unsere heutige Zivilsation an.


>Zumindest der "Christopher Street Day" und ähnliche Veranstaltungen sind eine >offensive Darstellung von selteneren Spielarten der Sexualität - gewissermaßen >eine Selbstausgrenzung, was ich für keine gute Idee halte. Da hilft auch der >schöne Begriff "outing" nicht, es besteht immerhin noch ein Unterschied >zwischen Eingeständnis und Selbstdarstellung.

Ja, dieser Tag ist ein Relikt, als diese Leute wirklich um ihre Rechte kämpfen und auf sich aufmerksam machen wollten und mußten. Deswegen diese Provokation auf den Strassen. Aber auch das ist kein Maßstab, denn nicht alle laufen so rum oder sind Tunten. Wer aufgeklärt ist, wird die Bedeutung verstehen und nicht alles in einen falschen Topf werfen.


>Ich kenne sowohl Homo- als auch Transsexuelle, kann aber beim besten Willen nichts krankhaft Abweichendes (Perversion) darin sehen. Wohl, weil ich aufgrund der Beschäftigung mit dem Problem meine Vorurteile durch Wissen ersetzt habe.

Die Beschäftigung mit sozialen Themen wie diesem kann ich jedem empfehlen. Ich denke, das Ablegen von Vorurteilen/Illusionen wird das gesellschaftlche Klima erheblich verbessern.

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