Re: Wenn wir schon beim Thema sind

Geschrieben von Hubert am 24. November 2005 09:55:22:

Als Antwort auf: Re: Wenn wir schon beim Thema sind geschrieben von eracer am 24. November 2005 09:24:57:

Hallo eracer,

Oder das Bsp. mit Petrus, steck Dein Schwert in die Scheide...
Oder die Bergpredigt.
Jetzt der menschliche Gegensatz. Wie regagiert ein Familienvater, wenn die Heiden seiner Frau oder seinem Kind an die Wäsche wollen?!

Bevor man diese Frage beantwortet, muß man auf die beiden unterschiedlichen Sichtweisen verweisen, mit der Katholiken und Protestanten das Glaubensgut behandeln.

Hauptsäule der Herangehensweise bei den Protestanten ist das „Sola scriptura“, das heißt: nur die Schrift zählt. Dies führt – und die Erfahrung lehrt dies auch – zu dem Phänomen: Befrage ich zwei Protestanten, wie eine bestimmte Stelle der Heiligen Schrift auszulegen ist, so erhalte ich drei Meinungen.

Bei den Katholiken steht die Schrift zwar auch an erster Stelle – sie wird aber ergänzt um die Tradition und das päpstliche Lehramt. Das heißt, nicht der einzelne Katholik hat über die Auslegung einer bestimmten Schriftstelle zu befinden, sondern in letzter Instanz der Papst. Und nur so kann die vom Herrn gewünschte Einheit der Kirche gewahrt bleiben.

Konkret auf deine Frage bezogen, heißt das: Nicht was du oder ich aus der Schrift herauszulesen meinen, hat irgendeine Relevanz, sondern das, was der Katechismus zu glauben vorschreibt. Wenn ich meinen persönlichen Verstand über die Unfehlbarkeit der Kirche als Ganzer stelle, dann habe ich in letzter Konsequenz irgendwann genau jenes Phänomen, das wir in der protestantischen Welt vorfinden: Seit Martin Luther gibt und gab es rund 25.000 verschiedene Denominationen (Sekten und kirchliche Gemeinschaftern), von denen natürlich die meisten wieder sang- und klanglos verschwunden sind. Aber es gibt nur eine Katholische Kirche.

Selbstverständlich hast du deine Familie mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. Solltest du bei dieser Aktivität zu weit über das Ziel hinausschießen und dein Gewissen klagt dich anschließend an, dann solltest du einen Priester aufsuchen und deine Tat beichten – sicher ist sicher.

Herzlichst,
Hubert



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