Unterschiede

Geschrieben von franke43 am 01. September 2005 07:54:41:

Als Antwort auf: Re: US-Südstaaten / New Orleans geschrieben von Dunkelelbin am 31. August 2005 22:07:47:

Hallo Spitama und dunkle Elfe

>Hallo Spitama,
>noch nicht bemerkt? Das Forum versinkt ebenso wie unsere Politiker und auch >der Großteil der Gesellschaft in egozentrischer Teilnahmslosigkeit. Liegt >wahrscheinlich daran, dass es diesmal die US getroffen hat und man sich >hämisch ins Fäustchen lacht.

Sagen wir mal so:

Wenn wir daran denken, wieviel Unheil die USA schon
über andere Länder gebracht hat und noch bringen
will, könnte man da fast schon auf Gedanken wie
"ausgleichende Gerechtigkeit" kommen. Ist natürlich
Unsinn, denn wenn was gerecht sein soll, dann dürfte
es nicht New Orleans treffen, sondern die Orte, wo die
Eliten der Ostküste sitzen.

Aber auch die Südstaaten mit ihrem Immer-noch-
Rassismus und ihrem Ku-Klux-Klan verdienen ab und
zu einen Dämpfer, der sie daran erinnert, dass auch
die Reichen und Schönen nicht unverwundbar sind.

Hier hat es also mal die "Reichen" getroffen, genau
wie bei unseren Flutkatastrophen der letzten Jahre,
zuletzt in BW und BY sowie bei unseren Nachbarn in
Österreich und der Schweiz. "Reich" meine ich hier
im globalen Vergleich etwa mit Sri Lanka oder Bangla
Desh oder Paraguay.

>Mitgefühl, menschliches Mit-leid? Falsch gedacht - bestimmt nicht an diesem >Ort hier. Statt dessen fällt der Blick seit Wochen auf ein infantiles Bild im >header.

Warum sollten wir besonders grosses Mitleid haben,
wenn es die reiche USA trifft, die sich selber
helfen kann ? Wo bleibt das grosse Mitleid mit den
Flutopfern in Rumänien, oder wenn´s in Bangla Desh
mal wieder zur Sache geht ? Wir bringen ja mit Mühe
ein wenig Mitleid mit unseren Landsleuten auf, die
es in unseren eigenen Hochwässern trifft. Und haben
die Amerikaner an unseren Flutopfern irgendwie
menschlichen Anteil genommen ? Und bei uns heisst
es mittlerweile schon "Alle Jahre wieder", nur
eben nicht immer in der gleichen Gegend.

>Eine komplett zerstörte Stadt - DAS ist die Realität, nicht das Bildnis eines >Papstes auf einem Schiff. Aber es ist ja so viel einfacher die Augen vor der >Wirklichkeit zu verschließen solange man selbst im Trockenen sitzt.

Und wieviele ganze Städte sind im Tsunami am Indischen
Ozean völlig von der Karte verschwunden. Zum Beispiel
die Provinzhauptstadt der aufmüpfigen Aceh-Provinz auf
Sumatra. Bandar Aceh ist praktisch ganz weg. Und wen
juckt das, ausser die, die dort wohnen ?

Am Anfang war wenigstens bei dem grossen Tsunami die
Hilfsbereitschaft da. Die Spendengelder rollten. Aber
wer spendet eigentlich für reiche Länder, denen im
Notfall nur deshalb das Geld fehlt, weil sie es falsch
verteilen ? Ich sehe es doch selber. In der katholischen
St.Anna-Gemeinde hier in Nyköping ist ein Arzt aus
Sri Lanka dabei. Der hat privat Kontakte geknüpft und
in der Gemeinde eine Hilfsaktion für Dörfer in seinem
Land gestartet. Am Anfang kam viel Hilfe, vor allem Geld.
Aber nach ein paar Wochen war das vorbei. Ich kann auch
nix dran ändern. Ich gehöre wahrscheinlich zu den
wenigen, die in dem immer noch vorhandenen Sammel-
kasten nach wie vor ab und zu was spenden, weil ich
weiss, dass die Folgen des Tsunami noch lang nicht
beseitigt sind. Aber für die Vergessenskurve kann
ich nix.

Aber der reichsten Nation der Welt helfen, die nur
deshalb so reich ist, weil sie viele andere Länder
nach Gutdünken schurigelt und den Kolonialismus, den
Europa vor 50 Jahren aufgegeben hat, mit anderen
Mitteln fortsetzt - entschuldige, aber da hält sich das
Mitleid in Grenzen.

Da helfe ich lieber weiter den armen Tsunamiopfern
auf Sri Lanka oder Sumatra oder in Thailand.

>Träumt weiter - mit ein wenig Glück verpasst ihr auch noch den Weltuntergang >und findet euch Harfezupfend auf einer Wolke.

Hoffentlich neben dem Münchner Dienstmann Engel
Aloisius.

>Gruß
>Dunkelelbin*

Gruss

Franke


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