Ablehnung von Rothkranz' Thesen

Geschrieben von Hubert am 09. September 2004 16:31:57:

Als Antwort auf: Zustimmung und Hinweis geschrieben von P.Conner am 09. September 2004 13:39:45:

Hallo Connor,

zwischen Rothkranz’ Weltbild und der sog. Realität klafft wie immer das ungeheure Pathos der Distanz.

Einen geheimen Sanhedrin – also einen jüdischen Hohen Rat –, der die Geschicke der Welt insgeheim (zu welchem Behufe auch immer) lenkt, gibt es mit Sicherheit nicht. Wenn es überhaupt erlaubt wäre, eine Macht-Pyramide (wie in den Kreisen der Verschwörerfreaks gewünscht) zu zeichnen, so stünde auf jeden Fall der Papst an der Pyramidenspitze. Über dem Papst stehen nur die heilige Jungfrau und Gott. Da braucht man bloß die jeweiligen Weltpolitiker zu beobachten, wie sie sich einerseits im normalen politischen Umfeld bewegen und wie sie sich andererseits in der Nähe des Papstes bewegen.

Daß es das Böse gibt; daß es in der Geschichte der letzten zweitausend Jahre immer wieder satanische Bewegungen und Bestrebungen (Gnosis, Kommunismus, Nationalsozialismus usw.) gegeben hat, heißt nicht automatisch, daß dahinter ein- und dieselbe Bevölkerungsgruppe steckt. Das Böse ist nur deshalb präsent, weil es den Bösen gibt. Das Böse ist nicht bloß eine Metapher. Satan existiert. Und er steckt hinter jeder Idee, hinter jeder Bewegung, die gegen den Papst und die Kirche gerichtet ist.

Dies ist kein Widerspruch: Auch wenn auf Erden niemand höher steht als der Papst, so wirkt der Teufel doch unablässig auf die Personen und Mächte ein, die sich – pyramidal betrachtet – auf den Ebenen darunter bewegen, und versucht sie vom Licht Christi fernzuhalten. Oder er ruft sie dazu auf, dem Wort des Papstes zu widersprechen.

Daß das ganze Weltbild von Rothranz Kappes ist, erkennst Du auch an folgender Aussage:

2. In die traditionell christlichen Länder werden mit den unterschiedlichsten und fadenscheinigsten Begründungen Millionen und Abermillionen von Mohammedanern verfrachtet, um dort auf > multikulturellem < Wege das Christentum möglichst zu schwächen und auszulaugen.

Traditionell christlich sind z. B. die USA – und ich kenne derzeit keinen Staat, der seine Auffassung von Christentum politisch rigoroser umsetzt als die USA. Auch das Putinsche Reich ist fest auf den Werten der Orthodoxen Kirche gegründet. Und es vergeht praktisch kein Tag, an dem Putin nicht in irgendeiner Kirche ein paar Kerzen anzünden (muß).

Die Schwächung des Christentums in Europa ist also keineswegs das Ergebnis des Zuzugs von Millionen von Moslems, wie Rothkranz phantasiert, sondern das Ergebnis eines Säkularisierungsprozesses – tödlich begleitet durch die gezielte Zerstörung notwendigster Werte (Ehe, Familie) durch die 68er.

Herzlichst,
Hubert



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