Re: Beide Seiten. Klar. Aber auch die Vorgeschichten
Geschrieben von Baldur am 21. April 2004 21:37:51:
Als Antwort auf: Beide Seiten. geschrieben von Guerrero am 21. April 2004 21:09:41:
Hallo, Guerrero,
erst mal vielen Dank für Deine Antwort.
>Damals gab es noch keine Bomben-Angriffe der Alliierten.
Das ist nach dem zur Diskussion gestellten Beitrag eben nicht zutreffend. Es gab sie. Und zwar nicht zu knapp und regelmäßig.
Falls die angegebenen Daten nicht zutreffen, bitte ich das zu belegen. Ansonsten ist Deine Auffassung halt nicht richtig, und Deine Meinung, die daher auf falschen Annahmen beruht, vermutlich ebenso.
>Etwas zu mir.
Vielen Dank für diese näheren Infos. Man kann sich so besser einschätzen, als anhand eines Pseudonyms.
Natürlich habe ich auch alle Verwandten und Bekannten gefragt, da ich als Kind der 60er Jahre natürlich auf diese Überlieferungen angewiesen bin.
Es gab nicht einen darunter, der die ganze Zeit paradiesisch fand. Praktisch jeder war leidvoll betroffen worden, insbesondere durch die Kriegshandlungen. Nur gab es auch niemanden, der pauschal alles verteufelt hätte. Die Meinungen waren sehr differenziert und vielschichtig. Jedenfalls waren die Infos, die ich so erhielt, um ein vielfaches substanzvoller als das Propagandagesülze aus den Medien.
>Hitler und seine Anhänger ernteten,
>was sie säten.
Nun fielen Hitler und seine Bewegung ja nicht aus den Wolken und waren auf einmal da.Sie waren zwar einerseits etwas neues, eigenständiges, das von alliierter Seite gefürchtet wurde, andererseits handelten sie als Deutsches Reich und stellvertretend für eine Nation mit gebrochenem Rückgrat (Versailler Diktate und Provokationen gegen die dt. Volksgruppen ohne Ende).
Man kann also, wenn überhaupt, nur dann Adolf und Co. einigermaßen bewerten, wenn man mit einbezieht, wieso es überhaupt zu *1933* gekommen ist. Ohne Versailles, den Weimarer Dummschwätzern, der bolschewistischen Bedrohung und der Weltwirtschaftskrise hätte Adolf nie an die Spitze gefunden.
Wobei wir auf eine Kontinuität gestoßen sind, eine Rivalität zwischen D und UK, die sich genauer gesagt zwischen D + A einerseits und UK, F und USA andererseits abspielte, und das schon seit der Industrialisierung !
Der Konflikt, der wie ein Pilzmyzel die jeweiligen Weltkriege hervorbrachte, ist ein kontinuierlicher Prozeß seit Napoleon, der 1870/71 bereits einmal kurz aufbrach, 1914-18 die treibenden Kräfte offenbarte, 1919 mit der bolschewistischen Revolution in eine neue Phase eintrat und insbesondere ab 1937 alles tat, um das deutsche Reich zu zerstören. Und nicht etwa die NS-Bewegung.
Und wenn man insbesondere die Provokationen bewertet, (die von UK ausgehend, auf Frankreich und vor allem Polen einwirkend, dieses zur ständigen Provokation drängend, ) die 1938 das Faß zum Überlaufen brachten, dann sieht die Schuldfrage gaaaanz anders aus. Meine ich wenigstens.
Ursache und Wirkung sind in einer ständig wechselnden Kausalkette oft etwas undeutlich zu erkennen.
Ein Blick auf die Verteilung der Rüstung in den europäischen Staaten vor Ausbruch des 2. Weltkrieges gibt Dir die scharfe Brille, um diese vernebelten Fakten sehen zu können. Die Zahlen sind eindeutig.
Beste Grüße vom Baldur
- Re: Beide Seiten. Klar. Aber auch die Vorgeschichten Ahlfi 22.4.2004 09:57 (4)
- Re: Soll man persönl. Schuld im Zeitbezug auflösen? Marc Malbec 22.4.2004 10:22 (3)
- Re: Soll man persönl. Schuld im Zeitbezug auflösen? Ahlfi 22.4.2004 10:59 (2)
- Re: Soll man persönl. Schuld im Zeitbezug auflösen? Marc Malbec 22.4.2004 11:42 (1)
- Re: Soll man persönl. Schuld im Zeitbezug auflösen? Ahlfi 22.4.2004 12:18 (0)