Re: Gerade der romansiche Raum scheint da recht ambivalent zu sein

Geschrieben von Deyvotelh am 07. September 2006 20:24:19:

Als Antwort auf: Gerade der romansiche Raum scheint da recht ambivalent zu sein geschrieben von Georg am 07. September 2006 09:42:12:

>
>>2)
>>Wurden die Priester und Nonnen von den Roten/denKommunisten
>>stets und in allen ihren Revolutionen massakriert,
>>da Konkurrenz(!)=>
>>- 1789 Fr.
>>- 1871 Fr.
>>- 1917 Ru.
>>- 1936 Sp.
>>- 1966 China
>>- 1975 Kambodscha...
>>Gruss,
>>BB
>
>Hallo,
>
>Gerade im romansichen Raum scheint dieser Gegensatz, für die Bewohner nördlich vom Alpenhauptkamm schwer verständlich,
>recht groß zu sein.
>Durch die große Bedeutung der Kirche scheint es sich dort bei einigen so zu stauen, wie in der Magmakammer eines Vulkans;
>irgendwann bricht es dann wieder los......
>Neben tiefem Katholizismus gibt es ebenso harte Kirchenopposition, die in Krisenzeiten scheinbar immer wieder aufbricht.
>Weitere Beispiele:
>Sacco die Roma (Plünderung von Rom durch protestantische Landsknechte, Papst flieht in die Engelsburg)
>Bei der Beisetzung von Pius IX wurde der Kondukt vom Proletariat mit Dreck beworfen.
>Man hatte es lange Zeit nicht gewagt den Sarg in das Mausoläum außerhalb von Rom zu bringen.
>Preisschießen auf Christusfiguren im spanischen Bürgerkrieg.
>etc...
>etc...
>mfG Georg


Hallo Georg!

Ja, weil Rom und der Vatikan dem romanischen Raum am nächsten ist.
Die meisten Einwohner sind katholisch und die kath. herrscht dort mit den Regierungen auch am engsten.
Im Falle einer Revolution greifen natürlich die Revoluzzer die Kirche an als Verbündeten der Herrscher.
Das war deutlich zu sehen bei der spanischen Revolution 1936, als auf revolutionären Karrikaturen Franco zusammen mit Großkapitalisten und dem Papst in einem Boot abgebildet wurden.

Aber die Situation ist seit 10 Jahren doch ein bißchen anders, die Machtstrukturen wurden in Spanien und Italien, Portugal, Frankreich sowieso, stark liberalisiert.
Scheidungen und Abtreibungen sind erlaubt, die Leute gehen kaum noch in die Kirche.
Auch in Polen und Österreich ist es so.
Da gabs doch in den 70ern (als Kind gern gesehen) eine ital. Fernsehserie mit einem Pfarrer und einem Kommunisten, die zwar Freunde waren, sich aber ständig bekriegten, sie wollten sich gegenseitig bekehren. Das gehört in die Mottenkiste, war vielleicht in der Nachkriegszeit noch so zur Zeit Pater Pios.

Der 3.wk hat andere Ursachen, und zwar wirtschaftliche.
Die neokapitalistischen Strukturen brechen gesteuert zusammen, und es bilden sich, von Moskau ausgehend, kommunistische Zellen. Diese marschieren dann auf die Engelsburg los.
Rom ist m.E. ein bißchen ein Sonderfall, die Kommis denken dort, sch*** Papst, den machen wir kurz platt, weil er uns ständig in die Suppe spuckt.
Aber großflächige Kirchenübergriffe wie bei der Russ. und Span.Rev. wird es nicht geben, da die Kirche die Authorität des frühen 20.Jahrhunderts nicht mehr hat.

Deyvotelh

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