Re: Gehirn vs. Bewusstsein

Geschrieben von Vedanta am 01. August 2006 08:19:38:

Als Antwort auf: Re: Gehirn vs. Bewusstsein geschrieben von AlexP am 31. Juli 2006 14:12:02:

Hallo AlexP,

>Nichts ausser Glauben spricht für diese Idee, nichts davon ist überprüfbar oder messbar.

Nö. Es verhält sich exakt wie mit der von Dir vertretenen Wissenschaft:

Entweder Du glaubst blind den Autoritäten (Lehrern, Professoren, Nobelpreisträgern etc.), dann hast Du zwar keine Verwirklichung der Themen worüber Du sprichst, aber Du verfügst trotzdem über mehr oder weniger korrektes Fachwissen (dass sich dieses "wissenschaftliche" Fachwissen ca. alle 10 Jahre ändert und teilweise sogar ins Gegenteil verkehrt, ist ein anderes Thema).

Oder aber Du machst Dir tatsächlich die Mühe, alle in den Lehrbüchern festgehaltenen Forschungsergebnisse durch PRAKTISCHE EXPERIMENTE nachzuprüfen. Dann WEIßT Du tatsächlich, wovon Du sprichst, und erst dann(!) unterscheidet sich Deine Wissenschaft von bloßem Glauben. Du darfst Wissenschaft und Religion nicht mit unterschiedlichen Maßstäben bewerten, denn dies wäre höchst unwissenschaftlich. Stimmst Du mit mir überein?

Zugegebenermaßen, ich persönlich kann aufgrund meiner beschränkten Wahrnehmung nicht "sehen", dass ausgerechnet mein Herz der Sitz meines Bewusstseins im Körper ist. Aber ich kann z.B. persönlich ERFAHREN, dass ich jenseits von diesem Körper existiere, das konnte ich sogar schon vor vielen Jahren in meiner Zeit als buddhistischer Novize (damals war ich überzeugter Atheist). Aber Du musst Dich dazu eben auf ein Experiment einlassen, genau wie in der echten Wissenschaft. Theoretische, intellektuelle Grübelei führt nur in eine Sackgasse. Oder wie Albert Einstein einmal sinngemäß sagte: Man kann ein Problem nicht mit dem gleichen Bewusstsein lösen, in dem das Problem entstand. Wir müssen unser Bewusstsein erheben, dann erschließen sich uns zunehmend die höheren Dimensionen und Realitäten dieses Universums und auch der tiefere Sinn unseres individuellen Daseins.

>Und Glauben/Religion sind Reste der Hirnentwicklung als sich der Mensch und Affe in der Entwicklung spalteten. Nur mit Glaube war die harte Realität erträglich und der Suizid wurde vermieden.

Interessante These, die aber auf sehr wackeligen Beinen steht.

Ausgehend davon und konstatierend dass Du, lieber AlexP, glücklicherweise noch keinen Suizid begangen hast, obwohl Du nach eigener Aussage kein Opium in Form von Religion zu Dir genommen hast, kann ich eigentlich nur schlussfolgern, dass Du den letzten Evolutionsschritt vom Primaten zum Menschen noch nicht vollständig abgeschlossen hast, oder? ;-)) *SCNR*

>Tiefe religiöse Gefühle (auch Schauungen) lassen sich durch Reizen von bestimmten Gehirnteilen (Strom, Magnetfeldern) künstlich erzeugen.

Ja, und außerdem durch LSD, Pilze, Nahtoderfahrungen, langes Fasten, Musik, Düfte, etc. - So what?

>Ich gehe lieber von der harten Realität aus, lasse mich nach dem Ende meines Lebens zur Not auch von irgendwelchen religiösen Dingen überraschen an die ich nicht glaube. Nur dann wäre für mich der Zeitpunkt für ein Umdenken gekommen.

Warum ist eigentlich die Realität so hart? Durch die Evolution laut Darwin wurden wir über viele Millionen von Jahren perfekt an die Lebensbedingungen auf diesem Planeten angepasst, möchte man doch meinen...

Überrascht vom Tod werden wohl fast alle von uns, weil wir diese Tatsache bequemerweise lebenslang verdrängen. Niemand möchte sterben und jeder hat Angst davor, sofern nicht völlig und permanent losgelöst von diesem Körper, was aber, wie schon gesagt, eine sehr hohe Stufe reifer Yogis ist. Trotzdem können wir alle diese Angst zum großen Teil sofort abbauen, wenn wir uns PRAKTISCH und aufrichtig einem *authentischen* Yoga- oder Religionspfad zuwenden (was letztendlich dasselbe ist).

Sich vom Tod überraschen zu lassen und dem, was danach kommt oder auch nicht kommt, halte ich persönlich für keine kluge Lebensstrategie. Dies aber bitte nicht als Beleidigung auffassen, denn an Intelligenz fehlt es Dir sicherlich nicht, davon bin ich überzeugt! :-)


Schöne Grüße
Vedanta




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