Da habe ich mir schon länger mal Gedanken zu gemacht.
Geschrieben von AlexP am 24. Juni 2007 16:31:21:
Als Antwort auf: mal ne andere ansicht geschrieben von eingeschickt am 24. Juni 2007 15:38:54:
Auf die schnelle mal runtergetippt:
Dadurch, dass wir in einer globalisierten Welt leben, wird bei der Automatisierung der Gewinn dorhin fliessen, wo die geringsten Steuern zu zahlen sind, d.h. viele Staaten werden mit zurückgehenden Steuereinnahmen rechnen müssen.
Man könnte natürlich Maschinenarbeit besteuern, dann werden die Maschinen ausgelagert und nur noch Produkte und teilweise Diensleistungen verkauft.
Wird dann diese Produkte oder Dienstleistungen mit Zöllen belegt, rechnet sich das für eine Firma nicht mehr und die Bewohner eines solchen rückständigen Insel-Staates müssen wieder alles selbst machen. Das funktioniert aber nur, wenn man eine klassische Bevölkerungspyramide hat, d.h. viele jungen Menschen und wenige Alte.
In ein paar Jahren steht die Bevölkerungspyramide aber Kopf, entweder müsste man 70-100 Jahre warten oder aktuell etwa 150.000.000 (kein Witz) Ausländer in Deutschland einwandern lassen.
Was wird die Folge sein: Langsam aber sicher werden die Vollerwerbs-Arbeitsplätze weniger und die Löhne real sinken. Die staatlichen Leistungen werden an immer mehr Bürger gezahlt werden und die Leistungen von Staat und Co. immer weniger werden. Nach unten ist noch viel viel Platz, wenn man den Vergleich mit anderen Ländern sieht. Dann folgt eine langsame aber sichere Abnahme der Lebenserwartung, wir sind aktuell bei einer 7 Jahren geringeren Lebenserwartung eines Menschen, der von staatlichen Transferleistungen abhängig.
Nun besteht noch die leichte Hoffnung, dass die Automatisierung alle Produkte und Dienstleistungen schneller billiger macht, als die Bewegung nach unten geht. D.h. jeder hat seine eigenen Produktionsgeräte und Roboter, die lokal aus Dreck, Luft und Sonne nahezu alles herstellen können.
Das wäre ein angenehmes Szenario, das aber leider ein Problem hat. Die reichen 10% werden diese Geräte als erstes einsetzen, damit ist der Arbeitsplatzabau so schnell, dass die armen 90% keine Chance haben die noch teuren Geräte zu kaufen. Diese 90% werden dann keine Transferleistungen mehr vom Staat bekommen, sondern Spenden von Privatpersonen die eher kleine Fürstentümer regieren. Den klassischen Staat wirds mangels Geld nicht mehr geben, Beamte, Politiker und andere Schreibtischarbeiter braucht keiner. Von ein paar Spitzenpolitikern ist auch keiner in der Lage sich die nötige Ausrüstung zu leisten.
Arbeitende Menschen werden kaum gebraucht. Wer meint, dass ohne Kunden das System zusammenbricht, irrt insofern, als dass die Roboter-Maschinen untereinander selbst Kunden sind und mit der Menschheit um Energie, Rohstoffe im Wettbewerb stehen. Dieser Wettkampf geht ganz klar an die Robotik mit Unterstützung der Reichen 10% der Welt.
Die Minderheit lebt besser als jeder zur Zeit, ohne Krankheit und mindesten 120 Jahre Lebenerwartung. Die Mehrheit wird auf 30-40 Jahre Lebenserwartung zurückfallen und fremdbestimmt auf Drittwelt-Slum-Niveau leben.
Kurz: Mittelalter-Strukturen mit Hochtechnologie (früher waren es Könige mit Zauberern *g*).
cu AlexP
Antworten:
- Re: Da habe ich mir schon länger mal Gedanken zu gemacht. Peter-S 24.06.2007 17:17 (6)
- Gegenbewegungen und Umschichtungen von Reichtum AlexP 24.06.2007 17:52 (5)
- Re: Gegenbewegungen und Umschichtungen von Reichtum Peter-S 24.06.2007 19:49 (4)
- Re: Gegenbewegungen und Umschichtungen von Reichtum AlexP 24.06.2007 21:02 (0)
- Re: Gegenbewegungen und Umschichtungen von Reichtum detlef 24.06.2007 20:57 (2)
- Re: Gegenbewegungen und Umschichtungen von Reichtum Peter-S 24.06.2007 21:30 (1)
- Re: Gegenbewegungen und Umschichtungen von Reichtum detlef 25.06.2007 00:24 (0)