Ernüchterung macht sich breit..., Zukunftsproblematik

Geschrieben von Fred Feuerstein am 10. Mai 2007 22:45:32:

Hallo liebe Zukunftssuchende,

Anläßlich des Hepidannus Threads macht sich bei mir langsam schon etwas Ernüchterung breit.
Fast immer wenn wir bisher als gesichert angesehene Texte verifizieren, und damit richtige Quellenforschung betreiben, stellt sich heraus, daß
1.) wir oft keine Originalquelle finden
2.) bisher als sicher geltende Aussagen zumindest fragwürdig werden
3.) es oftmals ist wie im richtigen Leben: es wird gelogen und betrogen von irgendwelchen Schreiberlingen!!
4.) Der Spreu zunimmt, der Weizen abnimmt.

Ich habe im Rahmen meiner limitierten zur Verfügung stehenden Zeit (neben Beruf, Familie etc..) und finanziellen Möglichkeiten immer wieder versucht Originalquellen aufzustöbern, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Es ist EXTREM zeitaufwändig, selbst in unserem elektronischne Zeitalter mit all seinen verbesserten Recherchemöglichkeiten !! Im Gegensatz zu meiner ursprünglichen Hoffnung mehr Weizen zu finden, ist der Abfallberg in unserer ominösen Tonne weiter gewachsen, was an sich hinsichtlich der Wahrheitsfindung nat. überaus positiv ist, hinsichtlich der chronologischen Eingrenzung eines möglichen 3. Wk uns nicht wirklich weitergebracht hat (bisher!).
In mir wachsen langsam vermehrt immer mehr Zweifel, ob wir das VORHER doch noch schaffen, den heiligen Gral der Zukunftsforschung zu finden:
Zumindest DAS Jahr VORHER zu wissen in dem ein mögl. 3. Wk stattfinden wird!
Nicht mal, daß er zu unseren Lebzeiten stattfindet ist quellenmäßig absolut sicher!!!!!

Das wir uns da nicht wieder falsch verstehen: Ich habe keinerlei WUNSCHZUKUNFT hinsichtlich eines 3. oder 4.WK, ich würde mir dagegen wünschen, in ca. 30-40 Jahren nach einem erfüllten Leben ruhig OHNE Krieg zu entschlafen und dann kucken was NACHHER kommt, wenn überhaupt!
Was ich DERZEIT will: Die globale Zukunft JETZT schon zu kennen, um gegebenenfalls darauf zu reagieren.


Josef Stocker hat sich dahingehend auch viele Gedanken gemacht und vllt. ist es wirklich so wie er schreibt:
Was Prophezeihungen nicht bieten
1. Nie exakte Zeitangaben:

Die Seher stehen meist raum- und zeitlosen Bildern gegenüber und können oft nur aus Symbolen und anderen eigenen Kombinationen Zeiten andeuten.
Gott lässt den freien Willen des Menschen unangetastet und enthüllt ihm nicht klar die Zukunft. Wenn in einer Vorhersagung genau Jahreszahlen, vielleicht sogar Monate und Tage genannt werden, stammen diese Weissagungen oder dieser Zusatz kaum aus göttlicher Erleuchtung. Wenn er eine Zeit angibt, gilt sie immer bedingt: „Wenn ..., dann ...." „Gleich" und „bald" kann jahrelange Zeiträume bedeuten. Das genaue Datum, das z. B. der -Prophet Jonas an Ninive verkündete, stimmte nicht, weil sich die Voraussetzung durch die Busse der Menschen änderte!
Genaue Daten dienen nur zur Befriedigung der Neugierde. Gottes Weissagungen dagegen haben einen anderen Zweck: die Menschen zu bessern (29; 18), sie zur Umkehr vom falschen Weg aufzurufen, gute Menschen auf einen bevorstehenden Schicksalsschlag vorzubereiten oder ihnen in den Drangsalen Mut zu machen, indem Er ihnen die unveränderlichen Werte zeigt. Dazu braucht es keiner genauer Daten! Daten stimmen nie.


2. Nie historische Reihenfolge:
Wenn der Seher sich oft auch ausdrückt: „Jesus sagte mir", sind es doch meist nur seine eigenen Wortschöpfungen und Formulierungen des Innegewordenen! Aus dem zeitlosen Nebeneinander seiner Bilder beschreibt er oft Ereignisse in verkehrter Reihenfolge, lässt dazwischen manches aus und vertauscht den Ablauf oft ungewollt.


3. Nie ganz entschleierte Zukunft:
Ober allen Prophetien ruht ein gewisser Schleier, der erst bei ihrer Erfüllung gänzlich fällt. Sie können fehlgedeutet und missverstanden werden, bis sie eingetroffen sind.
Johannes vom Kreuz sagt (26; l, 139): „Offenbarungen und Ansprachen Gottes gehen nicht immer so in Erfüllung, wie die Menschen sie auffassen (!) oder wie sie an sich klingen (ohne dazuzudenkende Worte). Deshalb darf man ihrer nicht sicher sein und sie als verbrieft glauben, auch wenn man sicher weiss, dass es Offenbarungen Gottes sind" (143). Der eine Grund liegt in unserer mangelhaften Deutung (wir denken oft anderes hinein) und der andere in der Wandelbarkeit ihrer Voraussetzungen:
„wenn, dann", was oft im Text gar nicht ausgesprochen ist, aber fast immer dazugedacht werden muss! Wir nehmen die Texte oft zu buchstäblich und fassen sie irdisch, statt im Geiste auf, wozu der Doctor Mysticus viele Beispiele auch aus den biblischen Berichten anführt (26; l. Band, 2. Buch, 18. Kapitel ff). Daher kann einer, auch wenn er sämtliche Prophezeiungen gelesen hat, doch nie die ganz genaue Folge der Zukunft angeben, obwohl alles in ihnen vorausgesagt ist. Erst rückblickend sieht man: es war ja alles genau vorhergesagt!
Wir wissen, was kommen wird, können uns aber nicht fix darauf verlassen und auf die Zukunft starren, sondern müssen jetzt unsere Berufspflichten in der Gegenwart erfüllen und so leben, als ob wir noch hundert Jahre vor uns hätten zugleich aber so leben, als ob wir heute schon sterben müssten. Dein Tod ist dein persönlicher „Weltuntergang" und der kann tatsächlich schon heute eintreten! Darum wirke heute dein ewiges Heil, denn es kommt die Nacht, da niemand wirken kann (Joh 9, 4).

Meine Anmerkung dazu:
Vllt. ist es wirklich so wie Stocker schreibt: Es ist nur wichtig zu wissen, daß etwas schlimmes kommen KANN, um VORHER, das heißt JETZT, seelisch und materiell sich und andere vorzubereiten?

ein Abend in Trostlosigkeit
Fred

PS: Nach all dem ernüchternden, ist jedoch eines positiv: WIR in diesem Forum gehen extrem kritisch mit der Materie um, was für ein Themenforum eigentlich nicht typisch ist.
Wenn ich da Verschwörungsforen, Chemtrailsanhänger, Neuschwabenländer, Hohle Erde Hohlköpfe etc.. anschaue ist da oftmals genau das Gegenteil der Fall: Man klopft sich gegenseitig auf die Schulter trotz dubioser Quellen, die 100% einer seriösen Überprüfung nicht standhalten. Stichwort: selektive Wahrnehmung !

Zumindest darauf können wir wirklich stolz sein!


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