Rätsel "Waldwurm" gelöst, + fehlender Satz bei Fritz Rohr entdeckt
Geschrieben von Deyvotelh am 19. Januar 2007 22:23:40:
Das Herannahen der schlimmen Zeit, das ist des Weltunterganges, erkennt man an der Tracht des Menschen und ihren Werken. Sobald die Leute anfangen, rote Hüte zu tragen und in der Luft mit Eisen zu bauen, wird die Treue unter den Menschen verschwinden. Wenn sich die Männer wie der Krauthahn - so heißt der gefleckte Salamander, der auch noch Moltwurm genannt wird -, also in grelle Farben kleiden und die Frauen wie Schmetterlinge daherkommen, dann naht die Zeit der Unruhe, des Streites und der Verwirrung unter den Menschen.
Die Zeiten, sagen andere, werden immer schlimmer, bis die Welt zugrunde geht. Wann aber das stattfindet, weiß niemand; nur an gewissen Zeichen ist es erkennbar, ob dieser Tag bald erscheinen werde.
Der Untergang der Welt ist dann nahe, wenn die Leute Straßen aus Eisen machen, wenn sie Weg und Steg mit Eisen belegen und damit doch nicht zustande kommen. Ein fürchterlicher Krieg wird dann ausbrechen, wobei Österreich in große Not und Gefahr geraten wird. Das geschieht aber erst, wenn der Wunderbaum auf der Welser Heide dreimal grün und dreimal dürr geworden ist. Ist dann für die Österreicher die Gefahr am größten, dann öffnet sich der Wunderberg bei Salzburg, und Karl der Große kommt mit seiner ganzen Macht daraus hervor und hilft ihnen zum Siege.
57. Der Jagerl hat als alter Mann wiederholt behauptet: "Es kommt einmal von unten herauf - er meinte die Länder an der unteren Donau - ein furchtbarer Krieg. Er wird größer sein, als es je einen gegeben hat. Wir werden ihn verlieren und Österreich wird durch ihn zugrunde gehen. Der Krieg kommt dann, wenn einmal über den Wald die Eisenbahn gebaut wird." Als die Pläne für eine Bahn Ried-Schneegattern ausgearbeitet und aufgelegt wurden, wurden in Lohnsburg und in Waldzell die Vorhersage viel besprochen. Zum Bahnbau kam es nicht, aber zum Weltkrieg.
*65. Gegen das Ende der Welt wird prächtig gebaut werden, neue Straßen werden angelegt. Wenn einmal die geschwinden Fuhren sein werden, dann ist es nimmer gut. Kein Schuster wird mehr einen Schuh, kein Schneider wird mehr ein Gewand recht machen. =>Unzufriedenheit und Zank wird überall sein.<= So wohlfeil werden die Häuser, daß man sie nicht einmal geschenkt annimmt. Die Rechtschaffenen werden verachtet sein. Durch Mißwuchs werden Hunger, Krankheit und Krieg entstehen. Ein Winter wird den anderen "dalenga". Das Holz wird so wenig werden, haut man einen Baum um, so wird der Stock in der Erde erzittern, daß er auch heraus muß.
53. In Waldzell lebte zu Urgroßvaters Zeiten der "bleanzad Simandl". Oft kündete er den Weltkrieg an. "Wenn einmal die roten Hüte - er meinte damit die Ziegeldächer - aufkommen und die Bauern am Pflug Zeitung lesen, dann kommen schlechte Zeiten. Der Türke ist nicht zu fürchten, aber die Russen durch die Revolution. In den Sauwinkel im Innviertel kommt nicht leicht ein Krieg; kommt aber einer, so soll jeder einen Laib Brot nehmen und in den Kobernauser Wald gehen, mit dem kommt er aus, bis der Krieg zu Ende ist.
*55. Eine uralte Prophezeiung sagt: "Das Haus Österreich und die Christenheit wird schwer bekriegt werden. Einer wird dann in Algier aufstehen und die Christen verfolgen. Fast alles wird ihm anhängen. In diesem Wirbel geht das Haus Österreich zugrunde. Die Christen in Österreich haben unter einem Baum Platz. Endlich erscheint ein junger Mann und nimmt sich der Christenheit an; auf der Walserheide bei Salzburg schlägt er dem aus Algier das Haupt ab. Mit den noch übrigen Christen erobert er alle Länder, die zum Haus Österreich gehören und noch viele andere und richtet das Haus von neuem wieder auf."
56. Ein alter Mann in Großenreit, der Weber z' Veit, sagte lange vor dem Weltkriege: "Es kommt einmal ein furchtbarer Weltkrieg, ich erlebe ihn freilich nicht mehr, aber unsere jüngeren Leute werden ihn noch hereinbrechen sehen. Da werden die Christen so verfolgt, daß sie unter einem grünen Baum leicht Platz finden."
57. Der Jagerl hat als alter Mann wiederholt behauptet: "Es kommt einmal von unten herauf - er meinte die Länder an der unteren Donau - ein furchtbarer Krieg. Er wird größer sein, als es je einen gegeben hat. Wir werden ihn verlieren und Österreich wird durch ihn zugrunde gehen. Der Krieg kommt dann, wenn einmal über den Wald die Eisenbahn gebaut wird." Als die Pläne für eine Bahn Ried-Schneegattern ausgearbeitet und aufgelegt wurden, wurden in Lohnsburg und in Waldzell die Vorhersage viel besprochen. Zum Bahnbau kam es nicht, aber zum Weltkrieg.
*64. Wenn man beim Bau einer neuen Straße durch die Welser Heide bis zu einem gewissen Feldkreuz kommt, ist das Ende der Welt nahe. Vorher kommt noch der "Herren- und Bettelstaub". Zuletzt bricht ein großer Türkenkrieg aus. Die Türken weiden aber auf der Welserheide von den alten Weibern mit "Filzhüten" erschlagen. Die Männer sind dann so wenig, daß das uralte Lied wahr wird: "Es wird einmal werden, wie mein Ehnl hat gsagt, daß neun Weiber raufen um ein Mannersitz."
*67. Gegen das Ende der Welt bricht der letzte Krieg aus. So plötzlich tobt er durchs Land, daß der Bauer auf dem Feld nicht mehr Zeit hat heimzugehen, sondern zur Wehr nach Pflugeisen und Reitl greifen muß. Der Krieg wird furchtbar, aber kurz sein. Fällt einem, der einen Laib Brot und einen Scherz in den Kampf mitnimmt, der Laib hinab, so braucht er sich nicht zu bücken, denn bis zum Kriegsende hat er mit dem Scherz genug. Nur wenige aber kommen mit dem Leben davon. Nach dem Kriege bricht ein großer Brand aus, der die ganze Erde zu Asche brennt, sogar die Steine.
Wenn einmal die Üppigkeit so sehr in dieser Welt überhand genommen hat, ein jeder nur mehr in Prunkgewändern einhergeht, ja die Bettler schon in kostbare Seide gekleidet sind, wenn Unzucht keine Schande mehr ist, selbst die vornehmsten Damen vor allen Leuten ihren Busen entblößen und sich jedermann feilbieten, wenn auch Verbrechen nicht mehr als Sünde gilt, dann, heißt es, ist das Ende der Welt nicht mehr fern. Zu dieser Zeit wird ein besonders fruchtbares Jahr sein, und die reifen Früchte werden am Felde derart hoch stehen, daß Roß und Reiter darin verschwinden würden; aber es wird keinen geben, der diese reiche Ernte einbringt; denn ein großer Krieg wird über das Land kommen; und dieser Krieg wird der schrecklichste sein, den die Menschheit je erlebt hat, und er wird der letzte sein. Er wird ausbrechen, wenn ihn niemand erwartet, und er wird so plötzlich da sein, daß der Bauer auf dem Acker nicht mehr Zeit hat heimzueilen, sondern nach dem Pflugeisen und der Reitel greift und sich ins Gefecht stürzt.Aus Ost und aus West werden die Feinde in zahllosen Heerscharen zusammentreffen, alle Könige dieser Erde, alle Mächtigen und Großen werden kämpfen, ein jeder gegen jeden; und diese erbarmungslose Schlacht wird mit solcher Wut toben, daß sich das Brunnenwasser rot färben wird; und die Rösser werden vom Schlachtfeld laufen, den Sattel unter dem Bauch, bis über die Knöchel im Blut.
Aber so furchtbar dieser Krieg auch ist, er wird nur kurz dauern; so kurz, daß einer, der einen Laib Brot und ein Scherzel mit in den Kampf genommen hat, sich gar nicht zu bücken braucht, wenn ihm der Laib hinunterfällt; er wird mit dem Scherzel sein Auslangen finden. Denn so schnell wird der Krieg wieder zu Ende sein, daß der Bauer seinen stehengelassenen Zugstier gleich wieder antreiben und das Feld fertig pflügen kann.
Aber so kurz dieser Krieg auch dauert, es kommen nur wenige mit dem Leben davon, nicht viel mehr, als im Schatten eines einzigen Baumes Platz finden; und die Weibsleute werden sich wie wild um einen Stuhl raufen, auf welchem einmal ein Mann gesessen ist.
Tausende und Abertausende Leichen werden den Boden bedecken, wie weit das Auge reicht, von den verwesenden Kadavern wird der Greuel der Pest aufsteigen, und es wird weit umher nichts als Elend zu sehen und nichts als Klage zu hören sein.
Kaum hat dieser Jammer aber sein Ende, kommt ein großes Feuer über die Erde (!!!), das alles vernichtet, was da noch kreucht und fleucht, und zu Asche verbrennt; und es wird eine solche Hitze sein, daß sogar die Steine schmelzen. Die Flammen werden bis hinauf zum Himmel schlagen, die Rauchwolken werden Sonne und Mond verschlingen, die Sterne werden aufhören zu leuchten und herab auf die Erde fallen.
Und das ist dann das Ende der Welt.
Wenn das Ende der Zeiten naht, wird es viele Nationen und Völker geben; die Religionen werden derart verworren sein, daß die Geistlichen auf die Berge gehen und die Hirten fragen werden, welches der rechte Glaube sei. Zwist und Kampf entstehen, schlimme Krankheiten brechen aus und großes Elend kommt über das Volk. Keiner will mehr das Feld bebauen, das Unglück mehrt sich von Tag zu Tag, die Städte stürzen ein und die Dörfer gehen zugrunde. Wenn sich das alles zeigt, geht es schon dem Ende der Welt zu. Wir selbst können dies erleben, vielleicht sogar noch unsere Mütter; wenn nicht wir, so gewiß unsere Kinder. Als Vorzeichen des künftigen Gerichtes wird am Himmel eine rote Rute erscheinen, welche bedeutet, daß der Krieg im ganzen Lande ausgebrochen ist.
In früheren Zeiten machten die Holzknechte auf die Strünke der gefällten Bäume mit der Hacke ein Kreuz. Wer jetzt in der Gnade Gottes sein und sich auf ein solches Kreuz setzen wird, soll von einer Wolke verhüllt werden, so daß ihm nichts geschehen kann. Der Krieg wird nur solange dauern, als man braucht, um drei Laib Brot in den unterirdischen Räumen, wohin sich die Leute aus Angst vor dem Kommenden zurückgezogen, zu verzehren. Ist die letzte Krume aufgezehrt, so endet das Toben des Krieges. Die dem Tode entgangenen Manschen werden ein großes Feuer anzünden und allen Überlebenden damit ein Zeichen geben, worauf die Leute aus ihren Verstecken hervorkommen und dem Feuer zueilen werden. Hierauf sollen noch einige gute Jahre eintreten, denen der Weltuntergang folgen wird. (Loibltal, Prävali.)
Hallo!
Habe ein paar Zitate aus "Sagen.at" zusammengetragen, die uns ein paar interessante Ergänzungen bieten können.
Im Zitat 65 habe ich einen Satz in Pfeilen eingegrenzt, nämlich ein Satz, den Böckler oder Fritz Rohr vergessen hatte.
Interessant auch Zitat 53, in dem der "Sauwinkel" an der Grenze zu Österreich - wie bei Irlmaier auch - verschont werde.
Wohin man sieht, immer das gleiche: Urplötzlicher Kriegsausbruch, sehr kurze Dauer, und das "Feuer" danach, das alles Leben verzehrt.
In einem Zitat (finde es leider nicht mehr) heißt es, der Krieg wäre so kurz, daß der Bauer nach der Schlacht noch die Kucherl seiner Frau zu Abend essen kann, die sie mittags für ihn gebacken hat. Na ja, etwas übertrieben. Zumal danach ja noch die 3tf kommt.
Auch das Rätsel des "Waldwurms" aus Mühlhiasl/Stormberger wäre gelöst: Es ist der gefleckte Salamander, in dessen grellen Farben sich die Menschen kleiden. Also scharfe Kontraste, schwarz-gelb etwa.Grüße Deyvotelh
Antworten:
- Re: Waldwurm = Feuersalamander? Fred Feuerstein 20.01.2007 16:30 (0)
- Re: Rätsel BBouvier 19.01.2007 22:46 (20)
- Re: Rätsel Deyvotelh 20.01.2007 00:01 (19)
- Re: Rätsel Bern8 20.01.2007 09:38 (17)
- Re: Gründe, wieso Kirchen nicht bombardiert wurden BAldur 20.01.2007 16:31 (9)
- Re: Vorsorge... BBouvier 20.01.2007 18:35 (0)
- Tefferwahrscheinlichkeit Bern8 20.01.2007 18:32 (7)
- Re: Tefferwahrscheinlichkeit Otto 21.01.2007 10:40 (6)
- Re: Tefferwahrscheinlichkeit Fred Feuerstein 21.01.2007 12:25 (5)
- Re: Tefferwahrscheinlichkeit AlexP 21.01.2007 13:27 (4)
- Re:Elektron-Thermit-Stabbrandbombe. Fred Feuerstein 21.01.2007 14:20 (3)
- Re:Elektron-Thermit-Stabbrandbombe. AlexP 21.01.2007 14:37 (2)
- Re:Elektron-Thermit-Stabbrandbombe. Fred Feuerstein 21.01.2007 14:51 (1)
- Re:Elektron-Thermit-Stabbrandbombe. AlexP 21.01.2007 15:20 (0)
- Re: Rätsel detlef 20.01.2007 12:54 (2)
- JA! Bern8 20.01.2007 18:38 (0)
- Re: Rätsel Johann Ohneland 20.01.2007 13:09 (0)
- Re: Rätsel solide Kirchen BBouvier 20.01.2007 11:45 (3)
- Re: Rätsel solide Kirchen Johann Ohneland 20.01.2007 12:40 (0)
- Re: Rätsel solide Kirchen: Freiburger Münster Fred Feuerstein 20.01.2007 12:35 (1)
- Re: Rätsel solide Kirchen: Freiburger Münster BBouvier 20.01.2007 13:30 (0)
- Re: Rätsel BBouvier 20.01.2007 00:19 (0)