Re: Grundsätzliches zu den Alttestamentarischen Propheten

Geschrieben von detlef am 21. November 2006 22:38:52:

Als Antwort auf: Re: Grundsätzliches zu den Alttestamentarischen Propheten geschrieben von BAldur am 21. November 2006 21:52:18:

>Hallo, Bern8,
>schön, daß es noch jemanden dieser Ansicht gibt.
>Ich finde das von Dir exemplarisch kritisierte Heiliggesülz für schlicht, und das meine ich ernst, abscheu- und ekelerregend.
>Das vielfach vorgebrachte Argument, jaaaaa, aber, das heilige??? Volk habe sich doch am verheißenen Orte tatsächlich wieder versammelt, ist ja eine zu erwartende, selbsterfüllende Prophezeiung, wenn man bzw. eine Gruppe einflußreicher Sektierer, diese perversen Texte wahnhaft als Handlungsanweisung für strategische Planungen nimmt.
>Dadurch wird nicht bewiesen, daß es sich um eine Präkognition handelt. Interessante Ausnahmen, wie Hesekiel, mal außen vor gelassen, und auch das ist ja ein Mix aus schlechtem Traum, Märchen am Lagerfeuer der Beduinen, und menschlicher Urangst, es könne einem der Himmel auf den Kopfe plumpsen, statt von ihm Hirn herab in ebendiesen.
>Wie man das alles so kritiklos aufsaugen und verinnerlichen kann, verstehe ich heute als Erwachsener nicht mehr.
>Ich halte es sogar für denkbar, daß im Rahmen des kollektiven, kulturellen Gedächtnisses die Schauung der drei finsteren Tage nichts anderes sein kann als eine Projektion dieser millionenfach gewälzten religiösen Schauermärchen, die erst dadurch ein Eigenleben entwickeln. So verwundert es nicht, daß die meisten oder alle ? solche Seher einen jüdisch-christlichen Hintergrund haben.
>Es würde mich höchstens eines zum Nachdenken bringen, wenn auch Chinesen und Japaner solche vergleichbaren Schauungen hätten.
>Ansonsten halte ich die biblischen Texte für nicht relevanter als irgendwelche Stammesüberlieferungen aus dem hinterfinstersten Urwald der Viertwelt. Aber ich brauchte auch Jahre des Nachdenkens und der argumentativen Entwicklung, um mich dem Banne der frühkindlichen Indoktrination zu entziehen.
>Beste Grüße vom Ketzer

aehem...

wie ja inzwischen bekannt sein duerfte, halte ich auch recht wenig von der bibel. trotzdem sollten wir uns bemuehen, diese ablehnung mit moeglichst sachlichen worten zum ausdruck zu bringen. danke.

>Ich halte es sogar für denkbar, daß im Rahmen des kollektiven, kulturellen Gedächtnisses die Schauung der drei finsteren Tage nichts anderes sein kann als eine Projektion dieser millionenfach gewälzten religiösen Schauermärchen, die erst dadurch ein Eigenleben entwickeln. So verwundert es nicht, daß die meisten oder alle ? solche Seher einen jüdisch-christlichen Hintergrund haben.
>Es würde mich höchstens eines zum Nachdenken bringen, wenn auch Chinesen und Japaner solche vergleichbaren Schauungen hätten.

zum Xten mal:

was dem einen seine finsterniss, ist dem andern sein ueberlanger tag. oder seine lange daemmerung.
wenn wir uns von der europaeischen nabelschau freimachen, dann finden wir bei vielen voelkern entsprechende sagen. die auf einen globus gebracht, zusammen (mindestens) ein solches ereigniss vermuten lassen.
(hab ich schon ein paarmal ausfuehrlich geschrieben.)
wenn aber solche ereignisse in der vergangenheit stattgefunden haben, ist anzunehmen, dass sie auch in der zukunft wieder eintreten koennen.

gruss,detlef


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