Feldpostbriefe
Der erste Brief vom 24. August 1914[1][2][3]
„Meine Lieben!
Habe Deine Karte erhalten und bin noch gesund, was ich auch von Euch allen hoffe. Sonst geht der Krieg weiter und vorwärts. Wir sind heute in Ruhe, und da will ich Euch von dem Komplizen schreiben, den ich im letzten Brief erwähnt habe. Ein sonderbarer Heiliger, denn es ist nicht zum Glauben, was der alles gesagt hat. Wenn wir wüßten, was alles bevorsteht, würden wir heute noch die Gewehre wegwerfen, und wir dürfen ja nicht glauben, daß wir von der Welt was wüßten.
Der Krieg, sagte er, ist für Deutschland verloren und geht ins fünfte Jahr, dann kommt Revolution, aber sie kommt nicht recht zum Ausbruch; der eine geht und der andere kommt; und reich wird man; alles wird Millionär, und soviel Geld gibt's, daß man's beim Fenster rauswirft und klaubt’s niemand mehr auf.
Der Krieg geht unter der Fuchtel weiter und es geht den Leuten nicht schlecht, aber sie sind nicht zufrieden. Unter dieser Zeit, sagt er, wird der Antichrist geboren im äußersten Rußland, von einer Jüdin, und er tritt erst in den fünfziger Jahren auf. Dann sagte er, an dem Tage, wo Markustag auf Ostern fällt. Wann das sein soll, weiß ich nicht. Vor dem kommt ein Mann aus der niederen Stufe, und der macht alles gleich in Deutschland, und die Leute haben nichts Rechtes zu reden, und zwar mit seiner Strenge, daß es uns das Wasser bei allen Fugen raustreibt.
Denn der nimmt den Leuten mehr, als es gibt, und straft die Leute entsetzlich, denn um diese Zeit verliert das Recht sein Recht, und es gibt viel Maulhelden und Betrüger. Die Leute werden wieder ärmer, ohne daß sie es merken. Jeden Tag gibt’s neue Gesetze, und viele werden dadurch manches erleben oder gar sterben. Die Zeit beginnt zirka 32 und dauert neun Jahre, alles geht auf eines Mannes Diktat, sagt er, dann kommt die Zeit 38; werden überfallen und zum Kriege gearbeitet.
Der Krieg dauert nicht ganz drei Jahre und endet schlecht für diesen Mann und seinen Anhang. Das Volk steht auf mit den Soldaten. Denn es kommt die ganze Lumperei auf und es geht wild zu in den Städten. Er sagte, man soll unter dieser Zeit kein Amt oder dergleichen annehmen, alles kommt an den Galgen oder wird unter der Haustür aufgehängt, wenn nicht an Fensterblöcke hingenagelt; denn die Wut unter den Leuten sei entsetzlich, denn da kommen Sachen auf, unmenschlich.
Die Leute werden sehr arm, und die Kleiderpracht hat ihr Höchstes erreicht und die Leute sind froh, wenn sie sich noch in Sandsäcke kleiden können. Vom Krieg selbst, sagt er, daß keiner was bekommt vom anderen, und wenn sich die Schweiz an Deutschland anschließt, dann dauert es nicht mehr lange, und der Krieg ist aus. Deutschland wird zerrissen, und ein neuer Mann tritt zutage, der das neue Deutschland leitet und aufrichtet. Wer das fleißigste Volk besitzt, erhält die Weltherrschaft, England wird dann der ärmste Staat in Europa, denn Deutschland ist das fleißigste Volk der Welt. Am Schluß kommt noch Rußland und fällt über Deutschland her, wird aber zurückgeschlagen, weil die Natur eingreift, und da wird in Süddeutschland ein Platz sein, wo das Ereignis sein sollte, wo die Leute von der ganzen Welt hinreisen, zuschauen.
Dann sagt er, daß der regierende Papst dabei sei beim Friedensschluß, muß aber zuvor in Italien fliehen, da er als Verräter hingestellt wird, und er kommt nach Köln, wo er nur einen Trümmerhaufen findet, alles kaputt. Und im Jahre 49 kommt erst der Aufstieg. Dann kommen gute Zeiten. Auch von Italien sagt er, daß es gegen uns geht und in einem Jahr den Krieg erklärt und beim 2. Krieg mit uns geht. Italien wird furchtbar zugerichtet und viele deutsche Soldaten finden dort ihr Grab.
Wir sagen, der hat's doch nicht ganz recht, oder er spinnt. Ihr werdet darüber lachen, denn das ist doch nicht zum glauben. Der Mann sprach mehrere Sprachen; wir haben ihn ausgelacht, aber der Leutnant sprach mit ihm die ganze Nacht, und was er noch alles gesagt hat, könnt Euch nichts denken. Jetzt habe ich genug am Schreiben, und Ihr braucht da nichts zu glauben. Ich schreibe nur, damit Ihr seht, was es für Menschen gibt. Sonst weiß ich heute wenig, bin gesund, und morgen geht’s weiter; man ist halt im fremden Land; hoffentlich geht der Krieg bald zu Ende und nicht, wie der sagte.
Was gibt's Neues zuhause, und sind schon wieder welche fortgekommen? Sonst habe ich noch keinen getroffen. Ich hoffe, der Brief wird Euch alle gesund antreffen; und gebt mir bald wieder Antwort. Die Adresse ist noch die gleiche. Haben die Leute schon bald alles Zuhause vom Feld, da die Leute doch fehlen jetzt mit dem Krieg? Kommt der Vater auch hie und da rauf…? Nun muß ich schließen und sende Euch allen die herzlichsten Grüße aus weiter Ferne und macht Euch keine Sorgen, es wird schon durchgehen. Viele Grüße an alle im Dorfe. Die werden sich den Krieg ganz leicht vorstellen. Aber da haben die Leute keine Ahnung.
Vorgestern Hauptmann Bauchschuß und viele verwundete Soldaten. Viele Grüße Euer Vater. Bald schreiben!“
Der zweite Brief vom 30. August 1914[1][2][3]
„Liebe Anna und Kinder!
Habe endlich Euren Brief vom 17. mit Dank erhalten, und nun wird's schnell Zeit, einige Zeilen zu schreiben. Hoffentlich habt Ihr meinen Brief schon in Händen. Sonst gibt es nichts Neues bei uns. Man sagt, der Krieg ist bis Weihnachten zu Ende. Hoffentlich geht es Euch gut… Den Brief vom prophetischen Franzosen werdet Ihr auch schon haben. Da werde ich nicht fertig, was der alles gesagt hat. Denke immer an ihn. Es scheint fast unglaublich, und ich will noch einiges Euch mitteilen. Denn ob das wirklich kommen soll, ist wie ein Hirngespinst.
Da hat er immer wieder betont von den dunklen Männern, die dieses Unheil bringen sollen; und die sind in der ganzen Welt verteilt, an der Zahl 7. Und die Zahl 7 hat eine große Bedeutung, und der Stuhl 12, den dieser Mann zu dieser Zeit bekleidet, ist voll Schrecken und Morden. Er spricht und mahnt die Völker zur Rückkehr, aber alles umsonst. Die Menschen werden immer wieder ins Unglück getrieben und schlechter, und alles will nur Ware und Besitz haben.
Steht an der Jahreszahl vier und fünf, dann wird Deutschland von allen Seiten zusammengedrückt, und das zweite Weltgeschehen ist zu Ende. Und der Mensch verschwindet, und das Volk steht da und wird noch vollständig ausgeraubt und vernichtet bis ins Unendliche… Aber die Feinde stehen auch nicht gut miteinander… Die Dunklen werden bestrebt sein, die Völker mit großen Versprechungen zu beruhigen, und die Sieger kommen in das gleiche Ziel wie die Besiegten.
In Deutschland kommen dann Regierungen, aber sie können ihr Ziel nicht ausführen, da ihr Vorhaben immer wieder vereitelt wird. Der Mann und das Zeichen verschwinden, und es weiß niemand wohin; aber der Fluch im Innern bleibt bestehen, und die Leute sinken immer tiefer in der Moral und werden immer schlechter. Die Not wird noch viel größer und fordert viele Opfer.
Die Leute bedienen sich sogar aller möglichen Ausflüchte und Religionen, um die Schuld an dem teuflischen Verbrechen abzuwälzen. Aber es ist den Leuten alles gleich, denn der gute Mensch kann fast nicht mehr bestehen während dieser Zeit und wird verdrängt und verachtet. Dann erheben sich die Leute selbst gegeneinander, denn der Haß und Neid wachsen wie das Gras und die Leute kommen noch immer weiter in den Abgrund.
Die Besatzungen lösen sich voneinander und ziehen ab mit der Beute des Geraubten, was ihnen auch sehr viel Unheil bringt, und das Unheil des dritten Weltgeschehens bricht herein. Rußland überfällt den Süden Deutschlands, aber kurze Zeit, und den verfluchten Menschen wird gezeigt werden, daß ein Gott bestehe, der diesem Geschehen ein Ende macht. Um diese Zeit soll es furchtbar zugehen, und es soll den Leuten nichts mehr helfen, denn die Leute sind zu weit gekommen und können nicht mehr zurück, da sie die Ermahnungen nicht gehört haben.
Dann werden die Leute, die noch da sind, ruhig, und Angst und Schrecken wird unter ihnen weilen. Denn jetzt haben sie dann Zeit, nachzudenken und gute Lehren zu ziehen, was sie zuvor nicht gewollt haben. Am Schluß dieser Teufelszeit werden dann die geglaubten Sieger an die Besiegten kommen um Rat und Hilfe, denn auch ihr Los ist schrecklich, denn es liegt alles am Boden wie ein Ungeheuer. Er sagte, das soll im Jahre 1949 sein.
47 und 48 sollen die Jahre dieser wilden Einkehr sein. Wer weiß, ob wir bis dort noch leben, und es ist ja nicht zum glauben, und ich schreibe es nur, damit Ihr seht, was der alles gesagt hat, und von den Kindern erlebt die Zeit doch eines. Beim dritten Geschehen soll Rußland in Deutschland einfallen und zwar im Süden bis Chiemgau, und die Berge sollen von da Feuer speien, und der Russe soll alles zurücklassen an Kriegsgerät. Bis zu Donau und Inn wird alles dem Erdboden gleich gemacht und vernichtet.
Die Flüsse sind alle so seicht, daß man keine Brücke mehr braucht zum Hinübergehen. Von der Isar an wird den Leuten kein Leid mehr geschehen, und es wird nur Not und Elend hausen. Die schlechten Menschen werden zugrunde gehen als wie wenn's im Winter schneit; und auch die Religion wird ausgeputzt und gereinigt. Aber die Kirche hält den Siegestriumph, sagt er.
In Rußland werden alle Machthaber vernichtet. Die Leichen werden dort nicht begraben und bleiben liegen. Hunger und Vernichtung ist in diesem Lande zur Strafe für ihre Verbrechen. Da muß man doch lachen über diese Reden; und wir lachten.
Aber er sagte, von uns erlebt's nur einer, und der wird an mich denken. Nun, was soll das werden? Es ist fast nicht glaubhaft. Im Jahre 48 geht die Strafe Gottes zu Ende, und die Menschen werden sein wie die Lämmer und zufrieden wie noch nie. Und von Siegerträumen hört es auf, und es ist ausgestorben in den Ländern. Ich glaub, bis dahin leb ich nicht mehr. Macht Euch aber keine Gedanken darüber! Was gibt es bei Euch Neues? Wie geht’s meiner Schwester? (Nachschrift): Die Buben werden lachen über den Schwefel von dem Mann.“
Mündliche Ergänzung der Briefe von Andreas Rill
Version bei Adlmaier, „Blick in die Zukunft“, 1961[4]
„In einer mündlichen Unterhaltung erzählte der Soldat des Ersten Weltkrieges (R. d. V.) einem Pater des Missionsklosters O. namens P. B. G. (der Name ist dem Verfasser bekannt. D. V.) am 07. August 1947: ‚Die kriegsführenden Staaten seien Rußland gegen Türkei, Deutschland, Polen, Frankreich, England und Amerika seien mit sich selbst beschäftigt. Der dritte Krieg würde 28 oder 58 Tage dauern. Er habe es nicht mehr in Erinnerung. Der hellsehende Franzose wurde als flüchtiger Zivilist südlich von Metz gefangen. Er sagte auf Befragen nur: ‚Wenn ihr wüßtet, was ihr vor Augen habt, würdet ihr große Augen machen!‘‘“
Version bei Bekh, „Bayerische Hellseher“, 1985[5]
„In einer mündlichen Unterhaltung erzählte übrigens der Feldpostbriefschreiber des Ersten Weltkriegs am 07. August 1947 dem aus seinem Heimatdorf stammenden P. Balthasar Gehr (der 1976 in Jakobsberg bei Algesheim lebt) gleichsam als Ergänzung seiner Briefe von einer anderen Äußerung des Sehers: ‚Die kriegsführenden Staaten seien Rußland gegen Türkei, Deutschland, Polen und Frankreich. England und Amerika seien mit sich selbst beschäftigt. Der dritte Krieg würde 28 oder 58 Tage dauern. Ich habe es nicht mehr in Erinnerung. Er sagte, als wir ihn bedrängten, immer nur wieder: ‚Wenn ihr wüßtet, was ihr vor euch habt, würdet ihr große Augen machen!‘‘“
Ausschnitt aus einer Zeitschrift von 1951[6][7]
„[…] dritte Unheil bricht herein; furchtbar wird es zugehen. In Süddeutschland bricht der Feind herein (1914 vorausgesagt, wer hätte das damals ernst genommen?) Angst und Schrecken herrschen. Die Leute können jetzt gute Lehren ziehen. Aber es ist zu spät. Dann geschieht das oben Erwähnte. Die Engländer, Amerikaner und Franzosen werden mit sich selbst genug zu tun haben. Der 3. Weltkrieg wird nur 28 oder 58 Tage dauern. Wann das sein wird? Wir werden nicht allzu lange Zeit darauf […]“
Wolfgang Johannes Bekh – Am Vorabend der Finsternis, 1988[8]
„Eine weitere Ergänzung zum Thema ‚Feldpostbriefe‘ ging beim Verfasser am 7. November 1982 von einer Frau Maria Anderls aus Babenhausen ein:
‚Über den Seher aus dem Elsaß weiß ich von einem Bauern (namens Ritter) aus dem Nachbarort, der selbst einmal den Schreiner (Rill) in der Münchner Gegend aufsuchte. Der Schreiner erzählte ihm noch vieles andere über diesen Seher. In diesem Seher, der sieben Sprachen beherrschte, glaubte das deutsche Militär einen Spion gefunden zu haben. Er mußte bei verschiedenen Soldaten schlafen. Diesen erzählte er, wann der Erste Weltkrieg zu Ende gehe. Dann sprach er vom Zweiten Weltkrieg. Auf diesen folge noch ein Dritter Weltkrieg. ‚Da erfinden sie Waffen, daß die Welt nicht mehr lebensfähig ist, und da muß Gott eingreifen.‘ (Hervorhebung durch den Verfasser.) Einer von den Soldaten (nach Frumentius Renner ein Unteroffizier) sagte zu dem Seher, wenn er jetzt nicht aufhöre, verprügele er ihn noch. Der Seher schaute ihn lange an, dann sagte er zu diesem Soldaten: ‚Weil Sie so gemein sind, will ich Ihnen etwas sagen. Ich hätte es Ihnen nicht gesagt. In vierzehn Tagen werden Sie eine Leiche sein, und die Raben werden Ihre Augen auskratzen!‘ Immer noch glaubten die Soldaten nicht, was dieser Mann ihnen voraussagte, bis sie nach vierzehn Tagen den Kameraden tot in einer Kiesgrube fanden, als Raben gerade dabei waren, ihm die Augen auszukratzen. Da erst ging den Soldaten ein Licht auf…‘“
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Frumentius, Renner: Der prophetische Franzose. In: Missionsblätter von Sankt Ottilien, 48. Jahrgang 1953, Hefte 7/8 von Juli/August und 9/10 von September/Oktober.
- ↑ 2,0 2,1 Frumentius, Renner: Neue Wissenschaft. Zeitschrift für Parapsychologie 5. 1955.
- ↑ 3,0 3,1 Frumentius, Renner: Neue Wissenschaft. Zeitschrift für Parapsychologie 6. 1956.
- ↑ Adlmaier, Conrad: Blick in die Zukunft, 3. Auflage. Traunstein 1961.
- ↑ Bekh, Wolfgang Johannes: Bayerische Hellseher. 1985.
- ↑ https://schauungen.de/forum/index.php?id=25641
- ↑ https://schauungen.de/forum/index.php?id=32977
- ↑ Bekh, Wolfgang Johannes: Am Vorabend der Finsternis. Pfaffenhofen 1988.
Literatur
- Bender, Hans: Kriegsprophezeiungen. Teil 1. Freiburg im Breisgau 1980.
- Hans: Kriegsprophezeiungen. Teil 2. Freiburg im Breisgau 1981.
- von Lichtenfels, Karl Leopold: Lexikon der Prophezeiungen. München 2000.