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Sinnbild Ägypten (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

und, Dienstag, 10.10.2023, 00:11 (vor 205 Tagen) @ Smilla (1099 Aufrufe)

Hallo,

In der hebräischen Fassung wird im 1. Gebot/Wort darauf verwiesen, dass Gott den Auszug aus Ägypten bewirkt hat (in den christlichen Versionen steht das wörtlich nicht so da, nur (primitiv) sinnbildlich). Dieser Auszug aus Ägypten bedeutet die Abkehr von der materiellen Welt (vom materiellen Denken, von materiellen Interessen), eine Hinwendung zu seinem eigenen geistigen/göttlichen Wesensgrund, diese Hinwendung wird auch Religio genannt.

Der Aufenthalt in Ägypten ist ein Absondern (Sünde) von der Einheit mit dem Göttlichen. Mit dem Auszug kehrt sich diese Absonderung um, der Mensch, der Ägypten verlässt, kehrt zurück zur Einheit. Ein Mensch, der diese Einheit wiedergefunden hat, mit Hilfe des Göttlichen (seinem eigenen individuellen geistigen Wesen), der kann nicht mehr töten/morden – deshalb: „Du wirst ,….“, weil ein nicht materiell ausgerichtetes Bewusstsein das nicht kann.

Damit kommen wir zum Begriff „töten“, dieser bezieht sich nur in einem erweiterten Sinn auf den physischen Tod. Im eigentlichen Sinn bedeutet er, dass jeder, der einen Menschen von diesem Weg der Rückkehr abhält oder ihn sogar tiefer ins Materielle schickt, das Bewusstsein im Menschen tötet, die Spiegelung Gottes im Menschen zu sehen. Das ist viel schlimmer als einen physischen Tod zu bewirken.

Ergänzend und bestätigend zu diesen drei bemerkenswerten Absätzen möchte ich anmerken, dass der hier zusammengefasste Ablauf stark an das gnostische Lied vom Prinzen und der Perle erinnert, ein Gleichnis aus urchristlicher Zeit gegen das Vergessen:


"Wenn du nach Ägypten hinabsteigst und die Perle bringst, die in der Mitte des Meeres ist, das der zischende Drache umschließt, dann sollst du dich wiederum in dein strahlendes Gewand und in deine Toga kleiden
[...]
Ich warnte ihn vor den Ägyptern und vor den Beziehungen zu den Unreinen.
[...]
Und sie näherten sich mir listigerweise und gaben mir ihre Nahrung zu essen.
Ich vergaß, dass ich ein Königssohn war, und diente ihrem König.
Und die Perle vergaß ich, um derentwillen mich meine Eltern entsandt hatten; und durch die Schwere ihrer Speisen versank ich in tiefen Schlaf."


Hinein in die Materie (Ägypten), dann zwangsläufig vergessen, woher und wozu man gekommen ist, sich mit Hilfe eines Boten erinnern, Mission vollenden, hinaus aus der Materie - das scheint der übliche Werdegang zu sein:


"Aber all dies, was sich mit mir begab, ward meinen Eltern kund und sie trauerten meinetwegen [...] und meinetwegen fassten sie einen Entschluss, dass man mich nicht in Ägypten lassen solle.
Und sie schrieben einen Brief an mich, und jeder Große unterfertigte ihn mit seinem Namen
[...]
Ich entsann mich, dass ich ein Königssohn sei und dass meine Freiheit nach Verwirklichung dränge.
Ich erinnerte mich an die Perle, um derentwillen ich nach Ägypten gesandt worden war, und ich begann den laut schnaubenden Drachen zu beschwören.
Ich versenkte ihn in Schlummer und Schlaf, da ich den Namen meines Vaters über ihm aussprach und den Namen unseres Zweiten und den meiner Mutter, der Königin des Ostens.
Und ich ergriff die Perle und wandte mich um, in mein Vaterhaus zurückzukehren."

https://www.anthroweb.info/erweiterungen/quellen/perlenlied.html

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Hymn_of_the_Pearl

Damit kommen wir zum Begriff „töten“, dieser bezieht sich nur in einem erweiterten Sinn auf den physischen Tod. Im eigentlichen Sinn bedeutet er, dass jeder, der einen Menschen von diesem Weg der Rückkehr abhält oder ihn sogar tiefer ins Materielle schickt, das Bewusstsein im Menschen tötet, die Spiegelung Gottes im Menschen zu sehen. Das ist viel schlimmer als einen physischen Tod zu bewirken.

Mit dieser Begriffserklärung kommt man zu der Schlussfolgerung: Wenn der Vergessenmacher und Verführer ins Materielle ein Mörder/ bzw. der Tod ist, dann ist der Erinnerer und Bote folglich ein Lebensschenker/ das Leben an sich. Mit diesem Puzzleteil klingt es also absolut folgerichtig, was einst gesagt wurde über den Weg, die Wahrheit und das Leben.

LG,
und


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